Deutsche Doppelmoral oder einfach nur dumm?

7 Antworten

Das ist normal. Beim Weihnachtsmarkt zahlt man auch für die Atmosphäre - genauso wie man mit Freunden auch mal auswärts isst. Im Lidl wird mir jetzt selten noch angeboten, dass ich mich gemütlich in einer Holzhütte bei nem heißen Glühwein reinstellen kann.

Zudem muss man auch unterscheiden : Zahle ich TÄGLICH für eine Wurst im Brot 5 €, weils auf meiner Einkaufsliste steht? (komisches Beispiel, ich weiß) Oder zahle ich das einmal im Monat?

Angenommen der Preis für eine Wurstsemmel im Supermarkt (???) wäre 2 €. Im letzten Monat hat sich der Preis um 3 € erhöht. Einmal im Monat wars die teurere mit 5 €

Das wären dann (2€x29 + 5 €) vs. (3€ x 29 + 5€). Das wären 63 € vs. 92 €

Die einmaligen +2 € machen jedenfalls hier NICHT den Großteil an gestiegenen Kosten aus

Wir beschweren uns auch darüber das die wurst mit brot jetzt 5 euro kostet und nicht mehr drei euro fünfzig.

Ungeachtet dessen ist es keine Doppelmoral. Denn es gibt einen unterschied zwischen einer Freizeit unternehmung und den fakt das man sich nahrungsmittel kaufen muss.

Es ist vergleichbar mit essen gehen in einem Resturant. Das geld was ich fürs essen ausgebe ist da ja auch wesentlich höher. Aber dennoch gehen menschen in retaurants essen.

Genauso wie sie in Kneipen oder Diskotheken alkohol kaufen. Für exorbitante preise im vergleich zu Alk aus dem Handel.

Es handelt sich entsprechend um 2 verschiedene dinge. Daher ist es auch legitim 2 verschiedene ansichten dazu zu haben.

Das auf dem Weihnachtsmarkt gönnt man sich und das im Einzelhandel ist es Alltag. Es wird sich aber auch über die Preise auf dem Weihnachtsmarkt beschwert,

Das Eine sind regelmäßge Ausgaben für tägliche Lebensmittel. Das Andere sind einmalige Ausgaben, zu einer bestimmten Zeit, aufgrund eines bestimmten Umstands.

Ich kaufe zwar auch im Supermarkt immer bio, fair und regional und zahle damit immer mehr als die meisten Menschen, dennoch achte ich auch hier auf Angebote, damit es nicht zu viel wird.

Dennoch gönnte ich mir im Sommer ein Konzert für 150,- Euro und ein Fan-Shirt für 50 Euro - zuzüglich 6 Std. Fahrt und Hotelübernachtung und einen Tag Urlaub. Das gönnt man sich halt mal, das kann ich mir nicht oft leisten.
Oder der nette Abend neulich mit Freunden, der mich 85 Euro kostete. Das gönnt man sich mal, das könnte ich aber nicht jede Woche machen.
Inzwischen war ich zwei Mal auf dem Weihnachtsmarkt und hab jedes Mal mind. 50 Euro dort gelassen (man gibt auch mal ne Runde aus) und es macht mir Spaß, mir und Anderen eine Freude zu machen.

Weder Dummheit, noch Doppelmoral, sondern zwei verschiedene Dinge, die man nicht vergleichen kann.

Das eine sind die alltäglichen Lebenshaltungskosten, die jeder ertragen muss, egal wie seine Situation aussieht, und das andere ist ein Luxus den sich nicht jeder Deutsche gönnt und diejenige, die es tun, sicher auch nicht öfters als 2-3 mal pro Jahr.

Die eine Wurst auf dem Weihnachtsmarkt oder die eine gute Flasche Wein, die man sich zum Festtag gönnt, hat kaum merkbare Auswirkung auf das Haushaltsbudget, während eine Preissteigerung von über 10% beim Wocheneinkauf, den man 52 mal im Jahr tätigt, und bei Verbrauchsgütern, Betriebskosten, Strom, Heizung, Wasser und Gebühren sehr wohl merkbar ist.

Ein jährlicher Trip zum Weihnachtsmarkt belastet das Haushaltsbudget dann meinetwegen mit 30 Euro.

Aber 100 € Wocheneinkauf x 52 = 5200 Euro im Jahr. Wenn es dabei zu einer Preissteigerung von 10% kommt, sind das 520 Euro Mehrkosten im Jahr.