der Unbekannte, Eichendorff

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Also ich habe auch bei dem Abitur dieses Gedicht genommen. Sicher hast du auch das Wandermotiv, das Sehnsuchtsmotiv, Heimat, Natur, usw. erkannt. Interpretiert habe ich es so, dass (wie im Text B) der Wanderer sich durch die Natur selbstfinden will. Er hat diese auch in sich verinnerlicht (--> Strophe 3) Der Wanderer hat auch eine weitere Parallele zur Natur (Romantik: Natur ist Schutz und Bedrohung), da er sowohl mit guten Eigenschaften als auch den negativen Eigenschaften der Natur dargestellt wird. Wichtig bei der Interpretation ist auch die Ablehnung der Seßhaftigkeit, also des Spießbürgertums. Zudem werden wie in der Romantik religiöse Aspekte angesprochen und der Wanderer vertraut auf Gott. Natürlich ist die volle Interpretation umfangreicher, aber das sind schon mal zentrale Elemente, wenn du die hast ist eig schon alles gut :) und man kann immer anders interpretieren, wenn man die richtige Begründung anhand vom Text darlegen kann ;)

Oscuro 
Fragesteller
 19.05.2013, 20:27

Ja das hab ich alles in etwa auch so gemacht und vor allem nicht den Fehler gemacht den ich davor in der Klausur gemacht hab: Die Epochenmerkmale die ich auswendig konnte einfach hingeschrieben, sondern sie mit Hilfe des Texts belegt ;-) denke mal dass es kein völliger Griff ins Klo war :D

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Ich habe das Gedicht ebenfalls genommen - Romantik ist ja relativ leicht zu interpretieren, und Eichendorff kennt man auch. Ich bin ebenfalls aufs Sehnsuchtsmotiv, Naturdarstellung, Abkehr vom bürgerlichen Leben eingegangen und habe die "ewige Suche" erwähnt. Es gab auch Anspielungen auf Religion und Melancholie, und eben auf den Kontrast zwischen Wanderer und "Rastern". Ich habe schon mit mehreren Leuten, die das Gedicht im Abitur ebenfalls genommen haben, gesprochen und alle Interpretationen haben sich ein wenig unterschieden - das Gedicht hat ja teilweise Sachen offen gelassen - wie man "feur'ge Schrift" interpretiert oder den letzten Vers, "so sternklar war noch keine Nacht wie diese" - hätte man ja auf Wanderer und auf die Familie beziehen können. Erwähnt habe ich auch noch Universalpoesie (man sollte ja auch den literaturgeschichtlichen Hintergrund eingehen) - eben dass die Romantik in allen Arten der "Kunst" zu finden war - Musik, Kunst, Literatur - und dass diese eben auch vermischt wurden, so gab es ja auch "Wortmusik"/"Wortklang" in dem Gedicht (die Abendglocken klangen, die Heimchen sangen, etc.). Auch wurden in dem Gedicht die Werte des bürgerlichen Menschen dargestellt (Geld, Heim, "Weib") und "Willst du ewig wandern?" habe ich als Kritik gegenüber dem Wandern, dem Verträumten, Romantischen angesehen - schließlich folgten auf die Romantische Epoche größtenteils Realistische Strömungen und auch das einfachere Volk hat ja die Romantiker wohl eher weniger verstanden. Also, ich denke alles ist soweit richtig, wenn es nicht zu abwägig ist und wenn du es am Text belegt hat. Schwieriger fand ich die b-Aufgabe.

Hallo,

Mir geht es genauso wie dir. Habe auch das Gedicht versucht zu analysieren nur weiss echt nicht ob meine Interpretation wirklich richtig ist. Habe auch überall gesucht es gibt die Lösung leider im inet nicht :(

Ich hab mich im Abi auch für das Eichendorff-Gedicht entschieden. Anfangs hatt ich ein ganz gutes Gefühl, aber jetzt wo ich Dingsbumms Ansätze gelesen hab, zweifle ich an dem Erfolg meiner Arbeit :/ Also ich hab zwar auch das mit der Gegensätzlichkeit der Natur, dem Streben nach der Selbstfindung,... geschrieben, aber eher nicht so ausführlich. Ich für meinen Teil hab da mehr Wert auf den geforderten literaturgeschichtlichen Hintergrund gelegt und hab da die beginnende Industrialisierung, Ausbeutung der Arbeiter, eventuelle Entwurzelung des Menschen, Umzug in die Stadt,... angesprochen. Klar sind das eigentlich eher die Motive des Biedermeiers, aber da das Gedicht in der Zeit der Heidelberger Romantik, also eher Ende der Romantik und Anfang des Biedermeiers entstand, dachte ich, dass das mit in die Interpretation reingehört. Lieg ich da jetzt völlig falsch? :/

Oscuro 
Fragesteller
 19.05.2013, 20:24

Ich denke du hättest da viel mehr auf den Text eingehen müssen und nicht das Auswendiggelernte einfach runterbeten. Im Gedicht wurde die Industrialisierung oder Ausbeutung der Arbeiter nicht erwähnt, aber dafür eher Motive wie das Wandern, die Ferne etc..

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Ausserdem glaube ich auch, dass man das Gedicht auf verschiedene Art und Weisen interpretieren kann. :)