Definiton/ Erklärung "Volksgemeinschaft" NS

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Die Gesellschaft sollte nach der NS-Ideologie in eine Gesinnungs- und Willensgemeinschaft verwandelt werden. In der "Volksgemeinschaft" als "Gemeinschaft aller Volksgenossen" durften - zumindest nach außen - die Unterschiede in Herkunft, Stand, Beruf und Vermögen keine entscheidende Rolle mehr spielen. Der Appell an die Gemeinschaft enthielt auch die Verpflichtung, für die übergeordneten Ziele des Staates Opfer zu bringen. In dieser Opfergemeinschaft konnte von jedem verlangt werden, seinen Beitrag zu leisten und notfalls sogar sein Leben für den NS-Staat hinzugeben. Doch was auf den ersten Block sozialromantisch aussehen mag, in gewissen Teilen auch neue Aufstiegschancen bot und alten Standesdünkel, war tatsächlich ein radikal rassistisches Programm. Die "Volksgemeinschaft" setzte sich nach rassistischen Kriterien zusammen; sie war - wie Hitler sagte - "im Blute fundiert" und insofern immer auch "Blutsgemeinschaft Volk". Deswegen konnten Juden und andere "Nicht-A*ier" nicht dazugehören und wurden wie "Minderwertige" oder "A**ziale" aus ihr ausgeschlossen. Die "Volksgemeinschaft" war dadurch charakterisiert, dass sie das Versprechen auf Integration der "A*ier" (der "Volksgenossen") und die Ausgrenzung von "Gemeinschaftsfremden" zugleich bedeutete. Sie war damit ein klarer Gegenentwurf zur modernen Gesellschaft. Die Nationalsozialisten hatten mit ihrer Diktatur nie eine Politik gegen die Masse der Bevölkerung führen wollen, sondern waren stets mit besonderem Augenmerk darum bemüht, ihre Unterstützung zu erlangen. Dies galt insbesondere für für die Arbeiterschaft als die größte Gruppe in der Gesellschaft. Mit einer - für die Nationalsozialisten typischen - Doppelstrategie von "Zuckerbrot und Peitsche" sollte ihre Sozialpolitik beides erreichen: sowohl die Zustimmung und Integration der breiten Mehrheit durch soziale Angebote als auch die soziale Kontrolle.

Quelle: "Nationalsozialismus", Werner Jung

Das ist ein Begriff, der durch den Nationalsozialismus geprägt wurde. Darunter wurde verstanden, dass das Volk eine große Gemeinschaft bildet, die Schwierigkeiten zusammen durchsteht.