Definition Oratorium?

3 Antworten

Oratorium nennt man in der musikalischen Formenlehre die dramatische, mehrteilige Vertonung einer zumeist geistlichen Handlung, verteilt auf mehrere Personen, Chor und Orchester. Es ist eine erzählend-dramatische (also mit Handlungselementen durchsetzte) Komposition.

Der Begriff Oratorium leitet sich vom italienischen „oratorio“ beziehungsweise vom lateinischen „oratorium“ ab, das ursprünglich einen Gebetssaal bezeichnete. Dies deutet auf die Anfänge der Gattung hin, die sich aus nicht-liturgischen musikalischen Andachten im römischen Oratorium entwickelte und ihren Namen von ihrem Entstehungs- und Aufführungsort übernahm.

Abgrenzung zur Oper

Das Oratorium wird im Gegensatz zur Oper ausschließlich konzertant aufgeführt, die Handlung findet also nur in den Texten und in der Musik statt. Ein weiterer grundlegender Unterschied zwischen Oper und Oratorium besteht darin, dass die Oper zum großen Teil weltliche Stoffe zum Inhalt hat, während dem Oratorium in der Regel biblische Texte und deren Interpretation oder Kommentierung zugrundeliegen. Oratorien werden traditionell in kirchlicher Umgebung aufgeführt. In der kirchlichen Fastenzeit wurden in der Regel keine Opern gegeben; in dieser Zeit fand das Oratorium verstärktes öffentliches Interesse. Oratorium und Oper haben sich immer gegenseitig beeinflusst, zum Beispiel in der Einführung der Da-capo-Arie.

(nach: Wikipedia)

Unter einem Oratorium versteht man im Allgemeinen ein abendfüllendes, meist geistliches Werk für Soli, Chor und Orchester in nichtszenischer, d. h. konzertanter Aufführung.

Gemeinsamkeiten: Orchester, Solisten und Chor sind beteiligt; es gibt Rezitative und Arien;

Unterschiede:

Oratorium: geistlicher Inhalt; nichtszenische (konzertante) Aufführung; Choräle

Oper: weltlicher Inhalt (Ausnahme: geistliche Oper); szenische ("schauspielerische") Aufführung