Darf mein Nachbar wochenlang in seiner Mietwohung schreinern?
Hallo zusammen,
ich habe ein riesen Problem. Ich habe einen Nachbarn der seit 4 Wochen, 6 Tage die Wochen in seiner Wohnung irgendwelche Möbelstücke schreinert, Der Lärm entsteht durch Schleifarbeiten, Hämmern und bohren. Durch diesen Lärm dröhnt und vibriert meine Wohung. Die Arbeiten beginnen immer so gegen 11 Uhr morgens und enden ca 21.30. Leider geht es dann ab ca 1.30Uhr mit Hämmern weitern bis ca 5Uhr morgens. Leider daher unter chronischem Schlafmangel. Ich muss Coronabedingt im Homoffice arbeiten, Daher ist es extrem belastend. Er wohnt 2 Etagen unter mir. Meine HV habe ich schon mehrfach kontaktiert, leider ohne Erfolg. Als Ausrede kommt immer es stünden im Haus noch freie Wohungen zur verfügung, leider könne die da nichts machen. Auf Androhung einer Mietkürzung kommt ebenfalls nur "es stehen noch Wohungen frei". Ein Umzug ist finanziell erst zum Jahresende möglich.
Gespräche bringen leider nichts, es entschuldigt sich dann immer und ca 10mi später geht der Krach weiter.
Polizei habe ich auch schon mehrfach angerufen nur kommt da leider keiner.
hoffe auf Tipps. ich habe leider keine Kraft mehr
1 Antwort
Weißt Du, ob er ein Gewerbe angemeldet hat? Möglicherweise nutzt er die Wohnung zu gewerblichen Zwecken und dafür wird die wohl nicht gedacht sein. Da hätte dann auch der Vermieter ein Problem, denn das dürfte er nicht tolerieren.
Falls er kein Gewerbe angemeldet hat, aber Aufträge annimmt, wäre das ein Fall für das Finanzamt wegen Schwarzarbeit.
Die Ruhestörungen kannst Du mit dem Handy aufnehmen und zur Anzeige bringen. Ich würde mal prüfen ob die Androhung durch einen Anwalt, Hotelkosten von ihm einzufordern, damit Du wenigstens in der Zeit zwischen 22 und 5 Uhr schlafen kannst, etwas helfen könnte. Diese Kosten würdest Du als Schaden einklagen. Vielleicht wird ihm klar, dass er da durchaus ein paar Euro zahlen könnte.
Falscher Ansatz. Du bist das Opfer. Ein Opfer prüft immer erstmal, ob es nicht was falsch macht. Damit gibt man dem anderen viel zu viele Freiheiten.
Tritt energisch auf und fordere weit mehr, als Dir zusteht. Du kennst das noch aus der Schule: Der kleine unsympathische Depp, der am lautesten geschreien hat, hat immer (und oft zu unrecht) seinen Willen bekommen und die anderen waren angeschmiert.
Insofern erstmal auf die Pauke hauen. Denn mit lieb und nett und bitte, bitte... kommst Du bei so einem Mensch nicht weit. Wenn Dir etwas nicht zusteht, ist das ein Punkt den die Anwälte und Richter verhandeln würden. Wenn Du nur wenig forderst, wird auch das zurechtgestutzt. Dein Anwalt wird Dir schon sagen, was absolut aussichtslos ist und was man probieren sollte. Der andere wird das auch so machen. Im Grunde ist es nur ein feilschen und schachern wie am Basar. Mit Recht hat das nicht viel zu tun. Leider.
Gute Idee, ruf doch mal das Gewerbeamt an. (§ 14 Abs. 6 GewO) Muß man vielleicht auch 10€ für eine Auskunft bezahlen. Aber würde sich ja lohnen.
Die Überlegung kam mir auch schon. Bloß wie beweise ich das dann. Die Beweispflicht liegt doch bei mir oder liege ich da falsch?