Darf man weiter fragen wenn man sagt "aus familiären gründen"?

10 Antworten

Ich habe ihm gesagt das ich aus familiären Gründen das Studium abbrechen musste. Ich denke das in Deutschland solche sachen zur Privatsphäre gehören oder nicht?

Der potentielle neue AG will natürlich wissen, ob die "persönlichen Gründe" Dich weiterhin grundsätzlich einschränken oder ob das "Projekt" abgeschlossen ist. Neue Mitarbeiter, die unter großer persönlicher Belastung stehen und daher möglicherweise gar nicht belastbar und flexibel einsetzbar sind, sind uninteressant und kommen nicht weiter in die engere Wahl.

Schon selten blöd von Dir, dass Du Dich nicht vernünftig auf die Frage "Warum haben Sie ihr Studium nicht abgeschlossen?" vorbereitet hast. Das die Frage gestellt wird, ist ja so sicher wie das Amen in der Kirche.

Natürlich sollte man da eine Antwort bereit halten, die nachvollziehbar für das Unternehmen ist und dem Unternehmen gleichzeitig signalisiert, dass man voller Elan für die neue Aufgabe bereit steht und auch die Konzentration darauf sichergestellt ist.

halloschnuggi 
Fragesteller
 25.02.2016, 14:04

Mit so einer Frage habe ich am Telefon nicht gerechnet... Ich hatte bis jetzt nur ein Vorstellungsgespräch und da hat man nicht weiter gefragt was mein Studium angeht.

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Gerneso  25.02.2016, 14:10
@halloschnuggi

Dann lerne für die Zukunft und rege Dich nicht über die Rückfrage auf sondern darüber, dass Du Dich nicht ordentlich vorbereitet hast. Denn da lag der Fehler.

Auf Fragen zu Schandflecken im Lebenslauf muss man immer vorbereitet sein, wenn man sich in der Bewerbungsphase befindet.

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In der Tat wird bei Vorstellungsgesprächen oft nach Dingen gefragt, die der Befragte nicht beantworten muss. Viele wissen nicht genau, wie weit die Fragerei gehen darf und erzählen alles mögliche.

Wenn es um den Bildungsweg geht, da darf das Unternehmen natürlich fragen, warum bspw. ein Studium abgebrochen wurde.

Die Antwort darauf sollte den Fragenden schon in gewisser Weise zufrieden stellen. Schließlich dient das Vorstellungsgespräch dazu, herauszufinden, ob der Bewerber zum Unternehmen passt.

Die Antwort "aus familliären Gründen" bedeutet: Es ist etwas im privaten Bereich passiert, was den Abbruch des Studiums zur Folge hatte, und ich möchte nicht darüber reden.

Das sollte dem Fragenden reichen als Antwort, auch wenn er dann nicht die ganze Wahrheit kennt (die ihn ja eigentlich nicht zu interessieren hat).

Als Tipp:
Wenn es nicht etwas fürchterlich unangenehmes gewesen ist - Vater und Mutter im Knast wegen Drogen und Du musstest Deine 4 kleinen Geschwister versorgen - solltest Du bei einem V.-Gespräch nicht zu kühl und zurückhaltend rüberkommen und ruhig etwas preisgeben.

Es wirkt auf den Fragenden keineswegs interessant, wenn da jemand mit einem "kleinen Geheimnis" sitzt, sondern lässt ein Fragezeichen über. Sagt der Bewerber die Wahrheit? Verheimlicht er etwas? Aus was für Verhältnissen kommt er/sie?

Etwas zu verschweigen, bringt somit keinen Bonus.
Wenn es tatsächlich ZU privat ist und auch nicht mehr direkt zum Thema gehört, kannst Du natürlich sagen "ich möchte jetzt nicht weiter darauf eingehen, ich hoffe, sie haben Verständnis für ein wenig Privatsphäre".

Sag es lächelnd, und Dein Gegenüber sollte aufhören zu bohren.

Grüße, ----->

Ja,Familiäre Gründe sind privat. Da hat Dein Gesprächspartner wenig Takt oder Feingefühl bewiesen.

Sagen wir es so. Du kannst natürlich in einem Vorstellungsgespräch alles sagen oder nicht sagen wie es dir gerade passt. Aber ein Arbeitgeber versucht natürlich viel über den Gesprächspartner herauszufinden und wenn man nur "blockt" dann wirkt sich das nicht positiv auf die Einstellungschancen.

Abgesehen ist die Begründung "aus familiären Gründen" mittlerweile zum ein inflationär gebrauchten Argumentation geworden - signalisiert dem Gesprächspartner eher "ich will auf dieses Thema nicht eingehen".

halloschnuggi 
Fragesteller
 25.02.2016, 14:05

So ist es ja bei mir nicht. Ich hab im Ausland studiert und meine Eltern konnten mich finanziell nicht mehr unterstützten, ich musste es daher abbrechen. Hab ich ihn aucj gesagt.

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jungyukim  25.02.2016, 14:47
@halloschnuggi

Auch wenn ich dich persönlich kenne, glaube ich dir einfach mal. Aber für einen Arbeitgeber ist dies alles schwer einzuschätzen. Oft sitzen professionelle Psychologen Dir gegenüber und interpretieren Sachen zwischen den Zeilen auch wenn es für uns ganz selbstverständlich klingt. Es ist halt eine Wissenschaft für sich, die ich übrigens bzw. die wenigsten von uns durchblicken können.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht in Argumenten familiäre Angelegenheiten rauszulassen. Denn auch wenn man es nicht so meint oder einem Bewusst wird, oft vermittelt man dem Gegenüber den Eindruck, dass man an seinem Versagen die Schuld (oder Teilschuld) an andere schiebt.

Versteh mich jetzt nicht falsch, ich versuche jetzt einfach objektiv zu bleiben, denn in deinem Fall könnte sich ein Personalmanager denken: "Ach jetzt sind es die Eltern Schuld. Warum war das finanziell nicht mehr möglich? Hatte Sie Ihre Finanzen nicht im Griff? Konnte Sie nicht nebenbei Jobben?".

Fazit: Im Vorstellungsgespräch immer persönliche Argumente vorbereiten, denn der Trick ist Schwächen später als Stärken zu präsentieren

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Natürlich dürfen sie fragen, ob du aber antwortest ist deine Entscheidung. Das sowas gefragt wird ist aber normal, die wollen ja auch wissen wen sie da ne Chance geben sollen. Sie wollten wascheinlich einfach ausschließen, dass du dein Studium aus einer Laune heraus abgesprochen hast

halloschnuggi 
Fragesteller
 25.02.2016, 14:02

Ich habe es ihm erklärt, da ich im Ausland studiert hatte und meine eltern mich finanziell nicht mehr unterstützten konnten habe ich es abbrechen müssen...

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Apfel2016  25.02.2016, 14:06
@halloschnuggi

Na das ist doch gut. Sie haben den Grund(der vollkommen gerechtfertigt ist) und ich denke nicht dass sie weiter fragen- sollten sie es trotzdem machen würde ich an deiner Stelle einfach sagen, dass ich nicht weiter darauf eingehen möchte.

Sollte eine andere Firma Fragen kannst du deine Familie auch einfach rauslassen und sagen, dass es dir finanziell nicht mehr möglich war.

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