Darf man aufschreiben/sagen, mit welchem Programm man arbeitet?
Angenommen, ein Mensch arbeitet in einem Arbeitsfeld, in dem Datenschutz sehr wichtig ist bspw. in einem Amt oder einem Landkreis.
Dürfte diese Person dann aufschreiben oder auch anderen sagen, mit welchen Programmen gearbeitet wird? Konkreter, dürfte diese Person sich für das Nutzen auf der Arbeit eine Anleitung für ein Programm aufschreiben (aus dem wäre ja ersichtlich, mit welchem Programm gearbeitet wird) und diese auch zu Hause ohne Datenschutzvorkehrungen lagern, oder müsste so ein Dokument dann auf der Arbeit oder unter Datenschutzkriterien gelagert werden?
Ist so etwas universell geregelt oder müsste es dazu Dienstvorschriften oder ähnliches geben?
6 Antworten
Die Art des verwendeten Programms wird in der Regel nicht unter Datenschutzvorschriften fallen - möglicherweise aber unter arbeitsvertragliche Geheimhaltungsklauseln. Letzteres dürfte allerdings eher selten vorkommen, wenn man nicht gerade in einem sicherheitsempfindlichen Bereich arbeitet.
Kommt auf die Art des Programms an.
Wenn ich als Softwareentwickler sage, dass ich ein Standard Tool nutze, welches fast alle anderen Firmen auch nutzen, dann gibt das nichts über irgendwelche geheimen Abläufe oder Geschäftsgeheimnisse Preis.
Wenn ich aber eine Geheimhaltungsklausel in meinem Arbeitsvertrag habe, und es geht um Programme die für sensible Prozesse wie eine Geschäftspartnerüberprüfung eingesetzt werden, könnte es natürlich anders aussehen. Auch selbst entwickelte Programme könnten natürlich geheim sein.
Solche Leute haben zusätzlich zum Arbeitsvertrag eine zusätzliche Datenschutzvereinbarung, wo genau geregelt ist, welche Daten nicht nach außen getragen werden dürfen. Da muss man reingucken, pauschal kann man das nicht beantworten.
Datenschutzvereinbarung. Ist klar. Also ich kenne NDAs oder Verpflichtungen zum Datenschutz, aber eine Datenschutzvereinbarung musste ich so noch nie unterschreiben.
Ja, das darf man, solange keine Geheimhaltungsvereinbarung mit dem Arbeitgeber existiert, die es verbietet.
Aus Datenschutzsicht spricht nichts dagegen, wenn die "Anleitung" nicht gerade Screenshots des Programms enthält, auf denen persönliche Daten, Betriebsgeheimnisse o.ä. zu sehen sind.
Für die Sicherheit sollte eine Geheimhaltung, welches Programm man verwendet, ohnehin keine Rolle spielen (siehe Kerckhoffs' Prinzip).
Gibt es nicht Interviews? So konnte ich bei Bewerbungsgesprächen belegen, das die Abteilung 18 Monate ohne Führung war und ich zum Abarbeiten befristet tätig war. Kann man nicht direkt fragen, ist es geheim, dass...?