Darf ich mich schon bewerben?
Hallo Zusammen
Ich komme aus der Schweiz und bin momentan im 3. Lehrjahr als Kauffrau (Buchhaltung).
Die Abschlussprüfungen sind aber erst im Mai-Juni, aber ich muss mich jetzt schon bewerben, weil ich ab Juli alleine wohne, da meine Familie in die Heimat zieht und ich hier in der Schweiz bleibe. Ich kann nicht hier alleine wohnen, ohne einen Job zu haben, aber ich weiss auch nicht, ob ich mich überhaupt schon bewerben kann. Ich weiss ja noch nicht mal, ob ich die Abschlussprüfungen bestehe oder nicht.
Was ist euer Tipp, was soll ich machen?
Falls ich mich bewerben kann, wie soll ich meine Bewerbung überhaupt schreiben, weil ich weiss ja nicht, ob ich meine Abschlussprüfungen bestehe oder nicht.
Vielen Dank im Voraus.
2 Antworten
Dürfen sicher. Ich halte allerdings die Erfolgsaussichten für sehr gering. Zum einen, weil du ja selbst schon festgestellt hast, dass es noch gar nicht sicher ist, ob du bestehst. Zum anderen auch deshalb, weil kaum ein Unternehmen jetzt jemanden nehmen würde, der erst in einem halben Jahr zur Verfügung steht. Stellen werden ja in der Regel dann ausgeschrieben, wenn sie zeitnah besetzt werden müssen, eher selten einfach mal so "auf Vorrat". Und da will kein Unternehmen ein halbes Jahr warten, bis die Stelle besetzt wird, insbesondere dann nicht, wenn es um Berufsanfänger direkt nach der Lehre geht...
Wie stellt sich denn deine Abschlussprüfung dar? Bei uns war es so, dass erst die schriftlichen anstanden und dann einige Wochen bis Monate nach Bekanntgabe dieser Ergebnisse noch eine mündliche (je nachdem, wann man den Termin für die mündliche bekam). In dieser Zeit wäre ein ganz guter Moment zum Bewerben gewesen, da kaum jemand im mündlichen Teil noch durchfällt, wenn der schriftliche bestanden ist. Das wäre noch eine Option für deinen Zeitplan.
Ansonsten wäre es vielleicht auch eine Option, wenn du dir jetzt einen kleinen Nebenjob, z.B. am Wochenende, suchst. Wenn du dort ein halbes Jahr gute Arbeit geleistet hast, könntest du dort dann nach der Ausbildung verhandeln, deine Stunden hochzusetzen, um so die Zeit bis zu einem "richtigen" Job finanziell zu überbrücken.
Trotzdem, ein halbes Jahr ist selbst für sowas einfach zu lang. Selbst bei einer Elternzeitvertretung wäre das halbe Jahr ja gerade so der Zeitpunkt, wo die meisten Frauen die Schwangerschaft dann doch öffentlich machen wegen der unsicheren ersten drei Monate. Wäre also ein enormer Zufall, wenn man ausgerechnet in dem Moment, wo die eine Mitarbeiterin ihre Schwangerschaft verkündet, mit der Bewerbung in's Haus fällt ;). Und selbst da setzen manche Unternehmen dann lieber auf etwas mehr "Überlappung", also einen früheren Beginn der Vertretung, damit eine ordentliche Übergabe und Einarbeitung stattfinden kann... Ganz abgesehen davon, dass wegen der noch anstehenden Prüfung ja gar nicht sicher ist, dass die Fragestellerin dann auch wirklich zur Verfügung steht.
Wie gesagt - ich würde mit Bewerbungen abwarten, bis die schriftlichen Prüfungen durch und bestanden sind. Damit wird es auch für das Unternehmen deutlich berechenbarer, ob und wann sie wahrscheinlich anfangen kann. Jetzt wäre wenn, dann eher die Zeit für das Vorbereiten der Bewerbungsunterlagen - neue Fotos, Lebenslauf aktualisieren und "aufhübschen", die ersten Textbausteine für das Anschreiben entwerfen. Mehr aber echt noch nicht...
Du solltest schreiben, dass Du im Mai-Juni die Abschlussprüfungen hast und diese voraussichtlich bestehen wirst.
Das klingt vielleicht doof aber anders gehts in meinen Augen nicht.
So habe ich mich in DE auch um eine neue Stelle beworben, allerdings gehts hier um den Titel "Bilanzbuchhalter" den ich noch nicht habe.
Ich sehe das mit den Job-Chancen etwas anders, gerade wenn man sich einfach so bewirbt fangen einige Chefs an zu überlegen. In vielen Unternehmen wäre quasi eine Stelle frei, die durch anderes Personal gemacht und aufgefangen wird. Warum also das bisherige Personal nicht etwas entlasten und einen Berufsanfänger für "wenig" Geld einstellen?
Oft stehen im Betrieb auch Veränderungen an (Schwangerschaft einer Mitarbeiterin, interne Umstrukturierungen) wodurch vielleich auch nur eine befristete Stelle frei wird ABER dann kann man immer noch weiter suchen und seinen Lebensunterhalt bis zur neuen Stelle bewältigen.