Darf ein Kieferorthopäde Behandlungsunterlagen einbehalten?
Hallo,
unsere Tochter ist seit zwei Jahren in kieferorthopädischer Behandlung. Seit gut einem Jahr ist ein Termin dort für sie jedoch nur noch Stress. Sie hat Angst ohne Ende, so dass wir sie immer festhalten müssen, damit sie sich behandeln lässt.
Wir möchten nun den Kieferorthopäden wechseln und haben auch einen gefunden, bei dem sie sich wohl fühlt. Da jedoch noch offene Rechnungen bei dem bisherigen bestehen, obwohl wir eine Ratenzahlung mit der Zahnärztl. Abrechnungsstelle getroffen haben, will dieser die Behandlungsunterlagen nicht weitergeben.
Wisst ihr, ob das so rechtens ist? Wenn nicht, wäre ich euch dankbar, wenn ihr mir auch eine Info geben könnt, wo ich das ganze nachlesen kann.
2 Antworten
Hallo mausbaer,
der medizinische Aspekt und der finanzielle sind zu trennen und dürfen nicht vermischt werden.
Die Abrechnungsstelle und dein Kieferorthopäde kennen Wege wie sie an ihr Geld kommen. Und die werden diese Wege auch beschreiten. Allerdings ist es einfacher und billiger, wenn ihr es nicht auf die Spitzte treibt.
Wenn es zu einem Behandlerwechsel kommt, dann ist die Stimmung vermutlich nicht ganz optimal, aber ist auch egal, du hast ihn ja demnächst los.
Dein neuer Behandler wird die Unterlagen bei ihm anfordern und er wird sie auch bekommen. Ansonsten wird er wissen wie man über die Krankenkasse, die Landesärztekammer oder die Kassenärztliche Vereinigung dem Herren etwas Schwung einhauchen kann.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Bezahlt ihr die Behandlung selbst?
Welche Unterlagen sind denn so wichtig? Der neue KFO röntgt nochmal und macht einen Abdruck und erstellt einen neuen Behandlungsplan. Das kostet nicht die Welt. Die Brackets sind ja da und welcher Bogen drin ist, das sieht er.
Naja, natürlich die Eigenkosten, die zur Zeit nicht von der KK getragen werden und die Kosten, die über die Leistungen hinaus gehen. Die neue Praxis benötigt die Unterlagen, da sie den Vorher-Zustand sehen muss, um zu entscheiden, ob die feste Spange in eine lose geändert werden kann.
na prima, dann ab zur Krankenkasse. Die bezahlt ja den größten Teil und hat ein großes Interesse, dass das Problem vom Tisch kommt, ohne dass zu viel Kosten entstehen.
Die Behandlungsunterlagen werden i.d.R. vom Nachfolger angefordert, das ist nicht nur einfacher - sondern für dich auch kostenlos.
Sind noch Zahlungen offen ist es verständlich das die Praxis sich weigert dir die Papiere auszuhändigen.
Verständlich theoretisch ja. Jedoch hat die Praxis die Rechnungen an die Abrechnungsstelle abgetreten und mit denen habe ich eine Zahlungsvereinbarung getroffen. Trotzdem mahnt der kfo ständig diese Rechnungen ständig selbst an und droht mit Konsequenzen. Das Ganze kommt mit recht suspekt vor.
Dann bitte deine Kk das zu prüfen, schließlich wird die dir nach Abschluss der Behandlung einen Teil der Kosten rückerstatten. Dafür müssen die Unterlagen korrekt sein.
Die Abrechnungsstellen arbeiten im Auftrag der Praxen - irgendwo hängt es, das muss geklärt werden. Setz dafür eine Frist.
Mit der KK habe ich gestern ebenfalls schon gesprochen. Leider sind denen die Hände gebunden, da wir den Vertrag mit der Kfo geschlossen haben. Zumindest haben die jetzt einen Vermerk in der Akte meiner Tochter, so dass im Falle einer erneuten Mitteilung des Kfo über einen Behandlungsabbruch von ihm nichts geschehen wird. Ich bin wirklich entsetzt, wie das abgeht und werde das ganze nun noch einmal schriftlich angehen und einen befreundeten Anwalt um Unterstützung bitten.
Vielen Dank. Die neue Praxis hat die Unterlagen angefordert, bekommt sie jedoch nicht wegen der offenen Rechnung. Und der bisherigen Praxis ist es total egal.