Darf ein Betriebsarzt bei einer Einstellungsuntersuchung fragen, ob man schon mal im Krankenhaus war, und wegen was?

5 Antworten

Das sind ganz normale Fragen und haben eigentlich nichts mit dem beruflichen Werdegang zu tun. Das letzte Mal im Krankenhaus musste ich alle Aufenthalte im Krhs aufzählen,von Kindheit an. Das hat auch nichts mit Datenschutz und so ein Zeugs am Hut. Übrigens ist das sehr aufschlussreich. Wenn man meint man hat im Leben nur 3 mal ein Krankenhaus gesehen,dann wird man überrascht sein wenn man zurück blicken soll. Ich habe ganze 20mal im Krankenhaus gelegen,kleinere Sachen mit OPs,zuletzt Knochengeschichte. Angefangen mit stolzen 6 Jahren mit Armbruch. Warum sollte ich das alles verschweigen? Nicht zu viel denken......

Ich denke, dass diese Fragen nicht dazu dienen, jeden auszusortieren, der mal im Krankenhaus war, sondern eher um festzustellen, ob der Bewerber gesundheitlich in der Lage ist, den Beruf auszuüben. Es wäre z.B. unverantwortlich, jemanden mit kaputtem Knie in einem Beruf arbeiten zu lassen, der das Knie noch mehr schädigt. Oder jemand mit Lungenproblemen auf einer Baustelle arbeiten zu lassen, die voller Staub ist oder beim Bäcker, wo alles voll Mehlstaub ist. Genauso wie es unverantwortlich wäre, Menschen Fahrzeuge oder Maschinen bedienen zu lassen, die kurze Bewusstseinsausfälle haben. Das kann lebensgefährlich werden.

Wäre ich der Betriebsarzt, hätte ich allerdings nicht nach Krankenhausaufenthalten gefragt, sondern nach chronischen Krankheiten oder Schmerzen.

Marlene709 
Fragesteller
 12.08.2021, 09:45

Das wäre angebrachter gewesen. Aber vielleicht hat auch jemand anderer dem Betriebsarzt gesteckt, dass ich schon mal im Krankenhaus war und vielleicht auch die Krankheit genannt (eventuell unehrliche und klatschsüchtige Bekannte meiner Eltern).

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Sofern das für die berufliche Eignung von Bedeutung ist, ist die Frage zulässig und muss wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Grundsätzlich geht es darum herauszufinden, ob es bei der Ausübung der Tätigkeit gesundheitliche Einschränkungen oder Risiken gibt, die beachten werden müssen.

Auch ein Betriebsarzt unterliegt der Schweigepflicht. Der darf also gar keine detaillierten Befunde an den Arbeitgeber weiterleiten. Der darf nur sagen ob du gesundheitlich für die Stelle geeignet bist oder nicht.

Die Fragen, die Betriebsärzte oder auch Amtsärzte stellen sind sehr individuell. Ich hab eine Amtsärztliche Untersuchung gemacht, da wollten sie Blut, Urin und ich wurde wirklich auf Herz und Nieren geprüft. Bei der letzten bin ich hin, der hat den Fragebogen mit mir durchgearbeitet, kurz Herz und Lunge abgehört und damit hatte sich die Sache.

Auch private Krankenversicherungen unterscheiden sich immens. Es gibt welche, die wollen Belege von jedem möglichen Arzt, andere gehen einfach nur einen kurzen Fragebogen durch. Die Frage ob man in den letzten 3/5 Jahren im Krankenhaus war und warum ist keine untypische Frage.

In meinen Fällen geht es dabei darum chronische Krankheiten auszuschließen. Kurzum: Wenn du wegen eines gebrochenen Handgelenks oder des Blinddarms im Krankenhaus warst, dann ist das denen auch egal. Wenn du allerdings wegen deiner Chorea Huntington im Krankenhaus warst oder einer Krebsbehandlung, die dato auch noch nicht abgeschlossen ist oder weil du bei einem Asthma-Anfall fast erstickt wärst, dann interessiert das eher.
Fürs Protokoll: Bis auf meine Geburt war ich nie im Krankenhaus. Und erstere kann man immer als kleines Witzchen anbringen, aber das interessiert dann doch eher wenig.
Und die ärztliche Untersuchung ist halt schlicht dazu da, dass die gesundheitliche Eignung des Bewerbers überprüft wird, was, insbesondere bei der Bundeswehr oder auch bei Behörden, halt eben ein Kriterium bei der Einstellung ist.