Darf ein 1.Klasse-Zeugnis so schlecht sein?

18 Antworten

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Ich sage Dir ganz ehrlich; es ist mittlerweile nichts Neues mehr. Heutzutage werden die Kinder schon wie Erwachsene behandelt. solche Texte und Bewertungen gab es zu meiner Zeit ganz bestimmt NICHT. Es ist einfach nur noch traurig, aber leider die heutige Realität. Solch ein Zeugnis sehe ich leider nicht zum ersten Mal und ich kann Dir versichern, Du bist nicht die Einzige die das schockierend findet.

Laenaja 
Fragesteller
 16.02.2015, 12:54

Richtig genau! Wenn ich mein eigenes Zeugnis von früher entgegen halte, dann kann ich sowas erst recht nicht nachvollziehen. Klar, ist er eine eigenständige Person, aber wie gesagt in der 1. Klasse sowas zu schreiben, finde ich echt krass.

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KrasavicaSajka  16.02.2015, 12:58
@Laenaja

Meine Schwester ist auch Lehrerin und sie kann einige Kollegen nicht verstehen, genau aus denselben Gründen. Die Sache ist einfach nur, laut der Meinung meiner Schwester, dass immer mehr "falsche" Leute diesen Beruf ausüben. Zu wenig Geduld, umso mehr Erwartungen. Es ist völlig normal, dass das Kind nicht direkt "Lust" auf alles dort hat oder mit jedem klar kommt. Das tut niemand. Ich würde mit den Lehrern sprechen.

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johnirving  16.02.2015, 13:00
Heutzutage werden die Kinder schon wie Erwachsene behandelt. solche Texte und Bewertungen gab es zu meiner Zeit ganz bestimmt NICHT.

Vermutlich gab es solche Formulierungen nicht, weil die Kinder sich früher noch besser benommen haben und keine verwöhnte Einzelkinder von Helikopter-Eltern waren. Da wuchsen Kinder bereits in einem Familienverband mit Geschwistern auf und haben dadurch Sozialverhalten gelernt. Sie verbrachten nicht den Tag vor dem TV und am Handy, sondern spielten mit anderen Kindern.

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KrasavicaSajka  16.02.2015, 13:02
@johnirving

Das absolut nichts damit zutun. Das ist mehr als nur Schwachsinn was Du da schreibst.

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comedyla  16.02.2015, 13:15
@KrasavicaSajka

Ich kenne solche Zeugnisse auch Kindern mit Geschwistern. Das ist einfach Charakter. Und auch mit der Hilfe von Eltern haben sich die sozialen Fähigkeiten bis zu 4. Klasse nicht geändert. Trotzdem hat das Kind eine Empfehlung fürs Gymnasium. Bleibt die Beurteilung aber bis zu 4. Klasse so, dann wird das Kind ab der 5. Klasse von neuen Lehrern eher "unter die Lupe" genommen und das ist nicht unbedingt vorteilhaft. Aus dem Grund sollte man versuchen die sozialen Fähigkeiten in den nächsten 4 Jahren aufzubauen.

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ich finde es besser wenn man gleich die Wahrheit sagt. Eltern und kinder müssen auch mit Kritik leben können. Bei meienm Sohn, der auch in der ersten Klasse ist, gibt es auch Eltern die damit schwer umgehen können. Ich finde es so besser.

Es kann dadurch auch besser an den schwächen gearbeitet werden.

Noch schlimmer ist es, wenn die Kinder in der Schule nicht gut sind, und die Eltern die Schuld immer bei den Lehrern suchen.... (schockierend finde ich das überhaubt nicht)

Solange der Empfehlung für ein Gymnasium nichts im Weg steht solltest du dir keine Sorgen machen.

Laenaja 
Fragesteller
 16.02.2015, 12:48

Darum gehts mir ja nicht. Mir gehts darum, dass man doch nicht so negativ über einen Erstklässler schreiben kann/sollte. Meine Mutti (selbst Lehrerin) meinte, das ist nicht zulässig. Wenn es Negatives gibt, muss es weggelassen werden. Und alleine vom gesunden Menschenverstand finde ich, dass man so etwas nicht schreiben sollte. Gerade in der Grundschule.

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comedyla  16.02.2015, 12:51
@Laenaja

Wenn es Negatives gibt, muss es weggelassen werden

Diese Information ist nur für dich. Du willst einfach alles negative ausblenden? Das löst das Problem nicht. Solche Formulierungen sind absolut legitim. Und man stellt das Kind nicht an den Pranger, sondern gibt den Eltern einen Einblick in das Schulverhalten des Kindes.

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Turbomann  16.02.2015, 13:02
@Laenaja

@ Laenaja

Ich glaube du sieht das aus der Sicht von einer Mutter und bedingt ist das auch richtig.

Alles Negtive wegfallen lassen und dann? Wie willst du denn dann eingreifen, wo man etwas verbessern kann, wenn du nur Gutes zu hören bekommst?

Das ist vollkommen richtig, wenn man Schwachstellen weis und man kann rechtzeitig eingreifen, bevor es zu spät ist.

Man sollte nicht jede Kritik als Negtiv ansehen, sondern eher als Hilfestellung um seinem Kind zu helfen.

Sehe es doch mal von der Seite aus an.

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Ich finde das Zeugnis eigentlich gar nicht schlecht. Schließlich werden Deinem Sohn gute Leistungen bescheinigt.

Allerdings hat Er deutliche Defizite im Sozialverhalten: Er stellt seine Bedürfnisse über die der Gruppe, ist nicht hilfsbereit und auch nicht immer zur Zusammenarbeit mit anderen Schülern und den Lehrkräften bereit. Dementsprechend isoliert er sich (Du schreibst selber dass er es viel besser findet, alleine zu sitzen).

Das Zeugnis macht Dir nur deutlich dass Dein Sohn mindestens auf dem Wege dazu ist ein zwar schlauer aber egoistischer Einzelgänger zu werden.

Nicht die Formulierungen sind ein No-Go, sondern das Verhalten des Kindes!

Anstatt hier auf die Schule und die Lehrer zu schimpfen solltest Du dem lieber entgegenwirken.

Folgende Aussage bestätigt das zusätzlich:

Im Elterngespräch wurde mir gesagt, dass er eigentlich alles kann, aber dass er extrem überheblich und "hinterlistig" ist und dass er mit seinem Banknachbar nicht klar kommt.

Die Negativformulierungen sind nicht dazu da, um Deinen Sohn zu ärgern, sondern um die Eltern auf die Leistungsfähigkeit, bzw. auf das Verhalten des Kindes hinzuweisen, damit diese die Möglichkeit haben, pädagogisch auf das Kind einzuwirken.

Ich selbst erkenne hieraus keine Negativformulierungen, sondern eine objektive und sachliche Einschätzung.

Hat Dein Sohn Probleme in der Schule, ist die Lehrerin verpflichtet, dich darüber aufzuklären.

Soll die Lehrerin schreiben, dass alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist, obwohl das in Wirklichkeit vielleicht nicht wirklich zutrifft?

Laenaja 
Fragesteller
 16.02.2015, 13:09

Zb der Satz: "XXX versteht es nur selten, seine sehr guten Vorkenntnisse in den Unterricht einzubringen" Nach dem ganzen vorherigem Mist...was bitte ist daran so schlimm, das Positive positiv sein zu lassen und einfach zu schreiben "XXX verfügt über sehr gute Vorkenntnisse."..aber nein, muss gleich wieder was Negatives draus gemacht werden.

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comedyla  16.02.2015, 13:12
@Laenaja

Weil er eben seine sehr guten Vorkenntnisse nicht einbringen kann... deswegen ist da auch etwas negatives. Würde er seine Intelligenz (die er ja auch hat und bescheinigt bekommt) einbringen, dann wäre das eben nur 100% positiv.

Es ist eben nicht so, deswegen auch was negatives.

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ChristianLE  16.02.2015, 13:49
@Laenaja
...was bitte ist daran so schlimm, das Positive positiv sein zu lassen und einfach zu schreiben "XXX verfügt über sehr gute Vorkenntnisse."..

Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Ein Zeugnis dient eben dazu, den Schüler, bzw. seine Leistungen einzuschätzen. Was hast Du davon, wenn dort nur positive Sachen stehen und Du somit einen falschen Eindruck von seinen Leistungen erhältst? Wie soll sich Dein Sohn ändern, wenn Du gar nicht weißt, was zu ändern ist?

Solche Beurteilungen sollten dazu dienen, Leistungen kritisch zu betrachten, um hieraus eine Verbesserung zu realisieren.

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