Darf der VAR nach Wiederanpfiff eingreifen?

3 Antworten

Nein, darf er nicht.

Sobald das Spiel fortgesetzt wurde ist eine Korrektur einer Entscheidung nicht mehr möglich. Das ist auch ohne VAR so. Ein Schiedsrichter darf eine Entscheidung nur revidieren wenn das Spiel nicht fortgesetzt wurde

Woher ich das weiß:Hobby – seit ca. 10 Jahren als Schiedsrichter in Wien aktiv
TheFamousSpy  29.10.2023, 21:01
@toomuchmoon5

Liest man nicht raus ob das auch wirklich so war. Es heißt nur das Frankreich diese Behauptung aufgestellt hat

Und es ist nicht entscheidend ob Wiederanpfiff sondern Fortsetzung. Wenn also der SR wieder anpfeift aber die Spieler den Ball noch nicht bewegt haben, ist es weiterhin möglich zu revidieren.

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TheFamousSpy  30.10.2023, 16:59
@toomuchmoon5

Weil es offenbar keine klare Fehlentscheidung in seinen Augen war.

Ich wäre auch eher bei Strafstoß, aber wenn man den zeitlichen Ablauf ansieht, kann man auch weiterspielen argumentieren.

Es gibt zwar einen minimalen Kontakt am Fuß mit der Hand, der Spieler hebt dann aber ab bevor dieser vom restlichen Körper getroffen des Torhüters getroffen wird. Der Stürmer wollte also offensichtlich unbedingt einen Strafstoß haben und hatte kein Interesse nicht umzufallen.

Ich würde sagen es ist eine 90:10 Entscheidung. Von 100 Schiedsrichtern geben 90 den Strafstoß, zehn nicht.

Jetzt können wir diskutieren ab wann es eine klare Fehlentscheidung ist. Ich für mich (und das ist keine offizielle Aussage sondern wirklich nur meine persönliche Einschätzung) sollte bei einer Revidierung das Verhältnis mindestens 95:5 sein.

Umgekehrt wäre es übrigens genauso gewesen, hätte der SR auf Strafstoß entschieden, wäre dieser mit Sicherheit nicht zurückgenommen worden.

Das ist auch das absurde am VAR - hätte es gleich Strafstoß gegeben, dann würde es vermutlich nicht mal eine onField Review geben weils eben 90:10 ist. Das ist dieser Graubereich über den immer gestritten wird, egal wie man entscheidet.

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toomuchmoon5 
Fragesteller
 30.10.2023, 17:07
@TheFamousSpy

Aber ob es eine klare Fehlentscheidung ist, liegt doch nur bei der Bewertung des VaR ob er überhaupt eingreift oder nicht. Wenn der Schiri einmal zum Bildschirm geht dann geht es darum die richtige Entscheidung zu treffen und nicht mehr um eine klare Fehlentscheidung oder? Hat zumindest mal ein schiri gesagt im interview

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TheFamousSpy  30.10.2023, 20:18
@toomuchmoon5

Nein, auch die Änderung bedarf einer eindeutigen Fehlentscheidung. Punkt 3 VAR-Protokoll:

3. Der ursprüngliche Schiedsrichterentscheid darf nur geändert werden, wenn die Videoaufnahmen eindeutig belegen, dass eine klare und offensichtliche Fehlentscheidung vorliegt.
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toomuchmoon5 
Fragesteller
 31.10.2023, 07:11
@TheFamousSpy

Aber der var darf doch auch nur bei klaren Fehlentscheidungen eingreifen. Also muss ja immer korrigiert werden, wenn der var eingreift. Denn wenn er eingreift ist es eine klare Fehlentscheidung. Oder darf der var bei 70/30 oder 80/20 eingreifen?

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TheFamousSpy  31.10.2023, 08:12
@toomuchmoon5

Genau, der VAR hat die selbe Entscheidungsgrundlage:

Ein VAR ist ein Spieloffizieller mit unabhängigem Zugang zu Spielaufnahmen, der den Schiedsrichter ausschliesslich in folgenden Situationen bei klaren und offensichtlichen Fehlentscheidungen oder schwerwiegenden übersehenen Vorfällen unterstützen darf

Im Zweifel empfiehlt der VAR dem SR sich die Sache selbst anzusehen. Wo genau die Grenze ist, ist eben schwammig definiert.

Man sieht ja auch Unterschiede in den einzelnen Ligen bei der Anwendung. Gerade in Deutschland ist zu Beginn jede Kleinigkeit gecheckt und revidiert worden (also die typischen " kann man geben, muss man aber nicht), während es z.b. in England von Anfang an wesentlich "vorsichtiger" eingesetzt wurde und tatsächlich nur bei klaren Fehlentscheidungen ein Eingriff erfolgt ist.

Inzwischen hat sich Deutschland (zum Glück) dem internationalen Standard genähert. Aber die 2 Jahre die vollkommen falsch abgewendet wurden, sind weiterhin in den Köpfen und die Leute glauben immer noch es werden auch "kleine Fehlentscheidungen" angesehen.

In Österreich ist es z.b. noch absurder. Da gibt es VAR die es eben richtig machen und nur klare Fehlentscheidungen reklamieren und es gibt welche die auch für Kleinigkeiten "ausnutzen". Das macht die Unzufriedenheit hier auch so groß.

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Meines Erachtens hätte er eingreifen können oder sogar müssen, denn es lag laut diverser Aussagen nur an der Kommunikation zwischen Schiri und dem VAR. Der VAR selbst war im Glauben das der Schiri das Tor geben würde oder gegeben hat. Alles in allem eine Scheiss Situation mit Beschiss für Liverpool aber vielleicht gibt es ja doch noch ein Wiederholungsspiel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrzehntelang Spieler/Funktionär/Trainer ❤️👍
toomuchmoon5 
Fragesteller
 16.10.2023, 09:36

aber wieso gibt es dann die Regel, dass nach Wiederanpfiff nichts mehr geändert werden darf?

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Dahmen  16.10.2023, 10:10
@toomuchmoon5

Versteh einer die Regeln dieser Wahnsinnigen 😤 ist genau wie bei der Formel 1. Sie verstehen sie ja selber nicht. In diesem Fall hat der VAR es leider verpennt es dem Schiri mitzuteilen das es kein Abseits war.

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toomuchmoon5 
Fragesteller
 16.10.2023, 10:22
@Dahmen

Was hätte der Schiri dann gemacht? Darf der das ändern? Sonst könnte man ja auch noch 15 Minuten noch etwas ändern was vor 15 Minuten war oder gibt es da ein Zeitlimit

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Dahmen  16.10.2023, 10:27
@toomuchmoon5

Keine Ahnung aber dann dürfte ja auch die Diskussion eines Wiederholungsspieles erst gar nicht aufkommen die aber noch offen ist bzw im Raume steht.

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TheFamousSpy  29.10.2023, 20:17

Es gibt überhaupt keinen Gruns für ein Wiederholungsspiel und auch keine Grundlage dafür.

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Eigentlich nicht. Und doch gibt es das. Gab es auch beim einen Frankreich Spiel bei der WM 2022. Das Tor von Griezmann fiel, Wiederanpfiff war längst und anschließend hieß es trotzdem: halt, das Tor zählt nicht. Im Interview nach dem Spiel gab auch Didier Deschamps zu, dass auch ihm das neu war, dass sowas erlaubt wäre.