Dachbodenausbau mit Holzständerbauweise oder Massivbauweise?

5 Antworten

Mit Ziegeln würdet Ihr doch nur die Außenwände bauen. Das Dach wohl eher herkömmlich, also Holzdachstuhl und in modernstem Standard gedämmt.

Da vor allem die Schrägen, also das z. B. mit Ziegeln gedeckte Dach dafür verantwortlich ist, ob es darunter im Sommer warm und im Winter recht kalt wird, kommt es vor allem hier auf eine erstklassige Dämmung an und das kann der Zimmerer bestimmt sehr gut mittlerweile. Aufsparren-Dämmung + evtl. Zwischensparren-Dämmung. Da geht nicht mehr viel durch. Bei modernen Holzhäusern werden die Wände mindestens genauso gut gedämmt, wie bei Ziegelmauerwerk, bei denen entweder die Wände ordentlich dick sein müssen oder noch zusätzlich außen eine Dämmung aufgebracht werden muss.

Beim Dachausbau oder Aufstocken kommt es womöglich auch auf die Statik an. Verträgt das Mauerwerk des Hauses den massiven Aufbau oder wird das zu schwer?

Holzständerbauweise ist insgesamt sehr viel leichter.

Was am Ende günstiger ist oder teurer? Ich denke mal, wenn man ein ganzes Haus massiv baut und nur das Dach vom Zimmerer, kommt es günstiger, als die Holzständerbauweise. Wenn es aber nur um das Dachgeschoß geht, dürfte der Zimmerer recht haben.

So ganz kann ich noch nicht nachvollziehen, was du mit "Dachboden ausbauen" meinst; geht es darum, den vorhandenen Dachboden auszubauen oder soll ein komplett neues Dachgeschoß auf das Haus draufkommen?

Grundsätzlich ist es so, dass die Dämmung bei einer Holzständer-Bauweise besser ist, als bei einer gleichstarken Ziegelwand. Schneller geht es auch; wieviel schneller hängt von der Vorgehensweise ab, wie der Zimmermann baut. In Holzständerwerk-Bauweise kann man sehr viel in der Werkstatt vorfertigen, allerdings nur, wenn das Dach "offen" ist (also beim neuen Dachgeschoß). Aber auch sonst geht es schneller.

Zur Dämmung: Obwohl es bessere Dämmmaterialien zur Wärmedämmung gibt, würde ich im Dachgeschoß zu einem Holzfaser-Dämmstoff raten. Es ist der beste Dämmstoff gegen die sommerliche Hitze. Ausserdem ist er dampfdiffusions-offen, d.h., man muss keine Plastikfolie als Dampfsperre einziehen, sondern nur eine Art Papier als Dampfbremse. Das ganze macht das Raumklima angenehmer, als z.B. eine Mineralwolle-Dämmung mit PE-Folie. Die würde ggf. im Winter etwas besser dämmen.

Aus Kostengründen wählt man normalerweise eine Zwischensparrendämmung. Eine Aufsparrendämmung wäre zwar bauphysikalisch besser, ist aber um einiges teuerer.

Das Thema Statik wurde schon angesprochen. Grundsätzlich ist es kein Problem, auf ein vorhandenes Geschoß (beim Wohnhaus) ein weiteres Geschoß in Holz-Ständerbauweise aufzubauen. Möglicherweise fordert der Zimmermann ein statisches Gutachten dazu, u.U. sind im Erdgeschoß und ggf. im Kellergeschoß Eingriffe erforderlich; das hält sich aber stark in Grenzen und hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Ein etwas größerer Aufwand wäre es, wenn man eine Treppe komplett neu einplanen muß, und im Erdgeschoß erst mal dafür Platz geschaffen werden muß.

Die Dämmung, die Dich interessiert, ist doch die Dämmung des Daches. Und das ist ganz unabhängig davon, ob die Zwischenwände massiv oder anders gebaut werden. Wenn überhaupt, dann unterscheidet sich der Schallschutz. Massive Wände haben einen besseren Schallschutz zwischen den Räumen als Trockenbauwände.

Was sagt denn der Statiker zu der Frage? darfst Du überhaupt Ziegelwände im Dachgeschoß bauen? Vielleicht erledigt sich die Entscheidung ja schon damit.

Die Baugenehmigung hierfür habt ihr?

Dagii81 
Fragesteller
 31.08.2020, 13:32

Hallo!

Also zunächst mal vielen Dank für die vielen schnellen Antworten!!! Damit hatte ich gar nicht gerechnet! Super!!

Ich hab mich hier missverständlich ausgedrückt - wir wollen nicht nur den Dachboden ausbauen, sondern konkret ist es so: Unser Dach ist schon so alt, dass wir vor der Frage stehen, ob wir es renovieren können oder ob wir es gleich ganz austauschen müssen. Und im Zuge dessen haben wir überlegt, ob wir nicht nur das Dach austauschen, sondern aufstocken sollen und damit einen weiteren Stock und darauf dann das neue Dach bauen sollen. Wir haben noch keine Baugenehmigung, aber sowohl Zimmerer als auch Vermesser meinten nach einem ersten Lokalaugenschein, das sollte kein Problem sein, wenn wir mit dem neuen obersten Stockwerk von zwei Seiten ein bisschen zurück bleiben, sodass der oberste Stock etwas kleiner wäre als die unteren. Im jetzigen obersten Stockwerk befindet sich eine Dachschräge, das heißt, was wir hier neu machen müssten, wäre folgendes:

  • Wände aus dem jetzigen obersten Stockwerk höher machen, damit man eine Decke einziehen kann, auf die das neue oberste Stockwerk draufkommt
  • Außenwände für das neue oberste Stockwerk
  • neues Dach

Bei der Dämmung des Daches würden wir uns einfach auf den Zimmerer verlassen, nur bei der Frage der Außenwände sind wir am Überlegen, ob die in Ziegelbauweise oder in Holzständerbauweise gemacht werden sollen. Ich weiß auch nicht, ob das überhaupt so einen großen Unterschied macht und überhaupt alles mit der Dämmung des Daches steht und fällt.

Wir kennen leider niemanden, der schon mal ein Dachgeschoß in Holzständerbauweise gebaut hat, sodass man wüsste, ob derjenige es bereut oder ob man bezüglich der Dämmung jetzt keinen so großen Unterschied zu Außenwänden aus Ziegel merkt.

Wobei das mit der Schalldämmung natürlich auch ein guter Punkt ist, den man bedenken sollte!

Und die Frage der Statik stimmt natürlich auch! Bisher haben wir erst einen Termin mit dem Vermesser und dem Zimmermann, wir stehen also noch ganz am Anfang. Aber wir machen uns natürlich schon mal Gedanken, was es alles für Möglichkeiten gibt. Aber auf die Idee, dass die Statik hier ein Problem sein könnte, sind wir noch gar nicht gekommen, weil wenn die neue Decke (also zwischen jetzigem obersten Stock und neuem obersten Stock) auch aus Ziegeln ist, dann dachten wir, müsste das kein Problem sein! Aber wer weiß, womöglich wird das dann echt alles zu schwer, und wir müssen sowieso Holzträgerbauweise machen! Als nächstes stünde dann sozusagen der Statiker an!

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Hallo bevor man innen anfängt sollte das Dach isoliert werden und natürlich die Außenwände soweit vorhanden die Innenwände werden heute überwiegend in trockenbauweise gemacht das heißt ein Metallgerüst und beidseitig kommt eine Gipsplatte dran wurde bei mir auch so gemacht. Innenwände werden beim späteren Ausbau schon länger nicht mehr mit Ziegeln gemacht . bei Dachgauben wird der Zwischenbereich eh mit Steinwolle ausgefüllt und eine Gipsplatte drauf. die Schalldämmung zwischen den Zimmern ist sehr gut

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung