Brauche Hilfe: Mein Mitarbeiter vergisst zu viel
Hallo zusammen, einer meiner Mitarbeiter ist extrem vergesslich. Vergisst Dinge, die ich ihm 5 Minuten vorher sage. Er organisiert sich einfach zu wenig. Drogen nimmt er keine, er arbeitet sonst sehr gut. Einfach die Vergesslichkeit, die bringt mich noch um den Verstand.
Ich möchte ihn soweit bringen, dass er für sich eine Strategie entwickelt. Was auch immer, Notizen, To-do'-Listen oder so. Aber er muss es selber wollen und machen.
Wie würdet Ihr als Vorgesetzter vorgehen?
10 Antworten
Ich würd ihm erstmal den Streß nehmen, denn ihm ist das Problem ja inzwischen sicher bewußt, und je mehr Angst er davor hat, etwas zu vergessen, desto schlimmer wird es.
Also klare Anweisungen geben, auch ruhig etwas öfter (aber freundlich), und eventuell auch mal mit Tagesplänen arbeiten: die muß nicht jeder selber machen, die kann man für den ganzen Betrieb morgens irgendwo hinlegen, und jeder streicht das ab, was er erledigen will - oder erledigt hat, je nach System. Der Plan bleibt dann liegen, und wer unsicher ist, kann nachgucken,was noch anliegt.
Wenn die Angst vor dem Vergessen erstmal weggeschafft ist, kann man auch Gedächtnistraining machen, da gibts verschiedenste Strategien, Bücher, aber zB auch SPiele & ähnliches.
Ich gehe mal davon aus, daß der Fragesteller schon weiß, wie und was er von den Antorten hier sinnvoll umsetzen kann oder nicht, und einen Betrieb, in dem jeder MA grundsätzlich und ausschließlich selber weiß, was er wann zu tun hat, hast Du wohl auch noch nicht erlebt: in den allermeisten Abteilungen gibt es einen, der den Leuten sagt, was sie zu tun haben - und der kann das ebensogut aufschreiben. Ein PC-Terminplan wie in Deiner Antwort ist doch noch viel unrealistischer, es sei denn, alle Leute laufen mit Ipods in der Tasche rum.
Naja, einen Terminplan aufm PC kann ich selber einpflegen. Wenn mein Abteilungsleiter für alle einen Tagesplan erstellt, ist er damit auch einen ganzen Tag beschäftigt.
und einen Betrieb, in dem jeder MA grundsätzlich und ausschließlich selber weiß, was er wann zu tun hat, hast Du wohl auch noch nicht erlebt
Den Satz verstehe ich nicht. Natürlich weiß ich, was tagsüber zu tun habe. Es lief bisher in allen Abteilungen so. Wenn ich mir das nicht merken kann, wird's notiert - auf einem Zettel oder digital. Warum ein Smartphone jetzt so unrealistisch ist, ist mir auch unklar.
in den allermeisten Abteilungen gibt es einen, der den Leuten sagt, was sie zu tun haben
Das werde ich meinem Chef vorschlagen. Er wird begeistert sein, wenn alle Schlange stehen, um sich die nächste Aufgabe abzuholen. Selbständiges Arbeiten stand in der Stellenausschreibung ja nicht explizit drin. Da kann man ja mal drauf pochen.
Den Satz verstehe ich nicht. Natürlich weiß ich, was tagsüber zu tun habe. Es lief bisher in allen Abteilungen so.
Ja, das mag vielleicht am Fließband so sein, oder in irgendwelchen Dumpf-Büros, in denen sich die Leute bloß den Hintern fettsitzen. Wenn Du mit täglich neuen Kundenaufträgen arbeitest, Termine mit Leuten (zB bei handwerklichen Betrieben) handeln mußt, und Deine Leute (oder auch zB Waren) entsprechend koordinieren mußt, ist eine morgendliche "Arbeitsverteilung" völlig normal, denn da tut nicht jeder jeden Tag das selbe. Und die hast Du mündlich am schnellsten ud besten, per Zettel am dauerhaftesten, und mit dem ipod am teuersten erledigt (und noch dazu mit den meisten Fehlerquellen).
Wie gesagt: der Fragesteller kann sich hier die Antworten ja aussuchen, und für sich selber umsetzen oder eben nicht.
Vielen Dank für die Sachlichkeit. Ich arbeite also am Fließband oder im Dumpfbüro mit fettem Hintern. Diese Frechheiten sind einfach nicht mehr zu ertragen. Vermutlich glaubst du wirklich, hier sitzt ein Kind am anderen Ende, und kackt mal ein bisschen rum.
Dann lass dich bei deinem anspruchsvollen Job mal weiterhin tagtäglich einweisen, wo du deine Waren hinzuschicken hast. Vergiß den Paketaufkleber nicht - mach dir da lieber ne Notiz. Scheinbar brauchst du die Anleitung ja.
PC-Terminplan einführen, der ein akustisches Signal gibt, wenn irgendeine Aufgabe erledigt sein muss und begonnen werden soll. Drauf achten, dass er sich alles leserlich aufschreibt. Zur Not immer wieder ermahnen, wie bei einem kleinen Kind. Und dann Fristen setzen, bis wann die Situation verbessert sein muss. Er muss sich selbst organisieren. Wenn es nicht besser wird, zum Gespräch bitten und klar machen, warum der Zustand so nicht erträglich ist, dass er ein wertvoller Mitarbeiter ist, aber die Vergesslichkeit nicht weiter getragen werden kann. Der Gedanke, den Job aufs Spiel zu setzen sollte dann ausreichend Motivation sein (du willst ihn ja sicher nicht wirklich rauswerfen), sich was zu notieren und dran zu denken.
Genau so funktioniert es sicher nicht: "Der Gedanke, den Job zu verlieren" ist nämlich keine Motivation, sondern ein Angstfaktor, und Angst macht erst recht vergeßlich. Vielleicht hat der auch ganz andere Sorgen, Geldnöte, familiäre Probleme, was auch immer, die ihn vergeßlich machen.
Ich meinte, Motivation sich ein Schema zu überlegen mit dem er seine Vergesslichkeit in den Griff bekommt. Was schlägst du vor? Ihn vergesslich sein lassen, wie er will? Natürlich muss Druck ausgeübt werden. Das Leben ist kein Ponyhof. Entweder macht er selbst Vorschläge oder handelt endlich mal. Hat er psychische Probleme, muss er sich entsprechend behandelt werden. Darauf kann sich ein Unternehmen einstellen. Probleme verschleppen und die Konsequenzen auf die Arbeit schleppen, ist unproduktiv.
Er soll ja nicht sofort gekündigt werden, aber wenn nichts kommt, hält es letzlich den Betrieb auf. Gerade wenn es darum geht, Kundengespräche zu führen, kann man niemanden gebrauchen, der das vergisst. Ihm musst klar gemacht werden, dass es irgendwann Konsequenzen haben wird. Denn auf Dauer hat es nunmal nicht tragbar. Das muss ausgesprochen werden und dann muss er handeln.
Der Chef hängt offensichtlich an seinem Mitarbeiter und wird ihm schon Gelegenheit geben, sich zu bessern. Wenn er ihn nur in Watte packt und sanft in den Schlaf streichelt, wird sich nichts ändern. Also: Konsequenzen ansprechen, Hilfe anbieten (wie auch immer die aussehen, zB genügend Zeit, um das familiäre Problem zu beseitigen) und Erfolge abwarten. Wenn nichts passiert, Konsequenzen durchsetzen.
Jo, genau an solchen Chefs scheitern die meisten Betriebe, weil irgendwann überhaupt keiner mehr arbeiten will:, sondern nur noch arbeiten _muss und dann geht alls allererstes die Eigenverantwortung über den Jordan! Es hat niemand behauptet, daß das Leben ein Ponyhof ist, aber eine Schindmähren-Ausbeuterei ist es auch nicht. Und selbst ein Pferd bekommst Du mit Schlägen nicht dauerhaft zu guter Arbeit.
Vergeßlichkeit / Konzentrationsstörungen behebt man nicht mit Druck, man erzeugt sie damit.
So habe ich das nicht gesagt. Da steht nichts von Ausbeuterei und "Schlägen". Ein Betrieb funktioniert allerdings nicht, wenn alle nur arbeiten, wann sie wollen. Wenn es Probleme gibt, müssen sie beseitigt werden. Was das Problem ist, wissen wir hier nicht. Was daraus resultiert, ist Vergesslichkeit, die die Betrieblichkeit einschränkt.
Wenn du meinst, den Mitarbeiter einfach nicht mehr auf seine Vergesslichkeit hinzuweisen, wird weiter helfen... ok, ich muss dich nicht überzeugen. Bei mir müsste er dran arbeiten, sich Sachen notieren, eigene Wege finden, um das wieder loszuwerden. Braucht er dazu Hilfe, muss er sagen, an welcher Stelle es hängt. Kann er das nicht und macht einfach weiter wie bisher, such ich mir jemanden, der das kann.
Als Vorgesetzter muss man auch mal den Hammer durchziehen. Wenn du meinst, dass daran die meisten Unternehmen scheitern... naja, ach was soll's, dann glaubst du das eben.
kann da nur aus der vergangenheit sprechen,bei uns wars so.chef hat auftrag erteilt,ab dem zeitpunkt war jeder für die ausführung verantwortlich,da zu gehörten terminabsprachen,materialbeschaffung,gespräche mit kunden vor ort über die abwicklung,subunternehmen einweisen und überwachen,bis abschluss.wer das nicht konnte oder die fehler untragbar wurden,wurde abgelöst und mit einfachen tätigkeiten beschäftigt,die bezahlung war dann auch entsprechend angepasst.wenn er es nicht kapiert oder nicht will,das sind eben die folgen.der vorteil bei meinem job war freie hand,keine kontrolle nur die leistung war gefragt,bei mir kam nur der vorruhestand dazwischen,das war es mir wert bei 13%abzug ansonsten wär ich heut noch dabei
Er sollte sich bei Gesprächen immer ein paar Notizen machen. Dann kann er später einfach mal einen Blick drauf werfen und dann fallen ihm die besprochenen Sachen sicher wieder ein. Das würde ich als nächsten Schritt vorschlagen.
Wenn das nicht hilft sollte er evtl. doch mal zum Arzt gehen - vielleicht ist ein Unfall aus der Vergangenheit Schuld und er braucht eine Therapie....
Der arme Kerl wird wahrscheinlich selbst auch darunter leiden.
Könnte ads/adhs sein. Freund man mir hatt damals eine Tischlehrlehre gemacht.
Der Meister hat ihm Zahlen gesagt, wie er irgendwas zusägen soll, kaum stand er vor der Säge (2 minuten ) später, hatte er die Maße wieder vergessen.
Irgendwann ging er dann zu nem Psychologen. Es wurde adhs diagnostiziert. Bekam Medikamente, holte dann sein Abi nach und studierte.
Kann also auch krankheitsbedingt sein.
Wieso hat er sein Abi nachgeholt, wenn er beim Psychologen mit ADHS diagnostiziert war?
Ein Tagesplan für den ganzen Betrieb - dafür könnte man ja dann glatt noch eine Stelle ausschreiben. Funktioniert doch höchstens bei einem 10-Mann Betrieb und da wird's schon unübersichtlich. Wer soll diesen Plan erstellen? Derjenige müsste in allen Arbeitsabläufen auf dem neuesten Stand sein. Das muss ja irgendwie auch in realisierbarem Rahmen bleiben.