Biologie Buchenblatt und Kiefernadel?

1 Antwort

du musst dir die Abbildungen und die Beschriftungen anschauen und es vergleichen. Sollen wir das mal machen.

Die Form des Buchenblattes (Laubblattes) ist flach, mit einer Oberseite und einer Unterseite. Es hat zwei Gesichter, daher nennen die Botaniker das "bifazial". Die Form der Kiefernnadel (Nadelblatt) ist rundlich und sie zeigt in alle Richtungen das gleiche Gewebe, die "Palisadenzellen" unter der Epidermis sind ringsherum angeordnet. Es zeigt immer ein gleiches Gesicht, das nennen sie daher "äquifazial".

Beim Nadelblatt spricht man eigentlich von einem einheitlichen Assimilationsgewebe, da es nicht in Schwamm- und Palisadenzellen unterteilt ist, aber aus Gründen der Vergleichbarkeit, sind es in diesem Arbeitsblatt auch "Palisadenzellen".

Während beim Laubblatt das Assimilationsgewebe in zwei verschiedene Gewebe aufgeteilt ist, die nach oben und unten orientiert sind. Die Palisadenzellen (P) zur Blattoberseite, die Schwammzellen (S, Schwammgewebe) zur Blattunterseite. Ein Schwammgewebe fehlt daher bei der Kiefernnadel.

Die Spaltöffnungen (SP) liegen beim Buchenblatt auf der Blattunterseite, oben sind keine. Bei der Kiefernnadel sind sie ringsum angeordnet.

Beim Laubblatt, das merkt man auch beim Anfühlen, ist kein Festigungsgewebe (F) zu finden. Bei Nadelblättern schon, die pieksen, sie sind starr und fest. Das Festigungsgewebe liegt direkt unter der Epidermis (E), es besteht aus abgestorbenen, derben Zellen.

Chloroplasten sind beim Laubblatt im Palisaden- und auch mehr oder weniger (hier mehr) im Schwammgewebe zu finden. Beim Nadelblatt liegen sie im Palisadengewebe, das ja hier nicht in zwei Typen gegliedert ist (Palisaden-, Schwamm-), sondern sich als einheitliches Palisadengewebe darstellt.

Die Zellzwischenwände sind bei der Kiefernnadel vor allem unter der Epidermis im (abgestorbenen) Festigungsgewebe (F) verdickt, das macht die Nadel sperrig, derb und beim Anfassen hart. Diese Anpassung beugt Wasserverlust vor und ermöglicht Nadelbäumen auch trockene Standorte zu besiedeln, man spricht von einem xeromorphen Bau des Nadelblattes. Es ist gegen Wasserverlust maximal geschützt, durch die Anordnung der Gewebe. Beim Laubblaut sind die Zellwände im Inneren eher dünn und die Zellzwischenräume (schwarze Flächen) dafür vor allem im Schwammgewebe großzügig, den Zellverband auflockernd. Das kommt dem Gasaustausch zugute, da das Blatt ja Kohlendioxid für die Photosynthese aufnehmen muss. Die Spaltöffnungen auf der Blattunterseite stehen mit den Hohlräumen des Schwammgewebes direkt in Kontakt.

Harzgänge (H) finden sich nur im Nadelblatt.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

Milenasrtsn 
Fragesteller
 25.02.2024, 19:40

Wow das mal eine super Erklärung! Vielen vielen Dank! 😊

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Milenasrtsn 
Fragesteller
 25.02.2024, 20:15
@CliffBaxter

Was kommt denn ganz unten hin wo Bedeutung steht? Sorry ich versteh dieses AB aber wirklich nicht.

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CliffBaxter  25.02.2024, 20:32
@Milenasrtsn

das kann man auch nicht einfach so verstehen, man müsste es eigentlich mit Hilfe eines Textes erarbeiten. Schüler/in kann das nicht erraten.

Bei Bedeutung kannst du aufgreifen, was ich sagte, dass die Anpassung des Nadelblattes eine xeromorphe Bauweise ist, also an Trockenheit angepasste Bauweise, die vor Wasserverdunstung aus der Pflanze über die Blätter (Nadeln) schützt.

Damit haben die Nadelbäume mehr Möglichkeiten auch an unattraktiven Standorten zu wachsen. Auch dort wo sich Laubbäume gar nicht mehr wohlfühlen. Man denke z.B. an den borealen Nadelwald nördlicher Breitengrade. Das sind alles Nadelbäume.

Laubblätter sind ein anderer Blatttyp, der sehr wohl über die große Fläche wunderbar Photosynthese betreiben kann, auch an schattigen Plätzen und im Winter bei zu kalten Temperaturen oder wenn es zudem zu trocken ist, die Pflanze ihre Blätter wegen "Unwirtschaftlichkeit" einfach abwirft und im Winter kahl bleibt.

Das tun Nadelbäume ja nur schleichend, unbemerklich tauschen sie Nadeln aus, aber im Prinzip sind sie immergrün. Bei ihnen lohnt es sich wegen dieser Bauart der Nadeln das ganze Jahr über Photosynthese zu betreiben. Ist eine andere Strategie.

Du kannst es für die zwei Zeilen zusammenfassen:

Nadelblatt: Anpassung durch eine xeromorphe, an Trockenheit angepasste Bauweise, die vor Wasserverdunstung aus der Pflanze über die Blätter (Nadeln) schützt.

So dass Nadelbäume, im Unterschied zu Bäumen mit flächigen Laubblättern, die Möglichkeiten haben, auch an unattraktiven (zu trockenen, zu kalten) Standorten zu wachsen.

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