Bin ich zu groß für ein Islandpferd?
Hallo,
meine Mum und ich möchten uns zwei Islandpferde anschaffen.
Ich bin 1.62 m groß und sie 1.75 m.
Lg Sel
9 Antworten
Nochmal zur Ergänzung: Es stimmt, das Islandpferde im Gegensatz zu anderen Pony-/Kleinpferderassen sehr robust und widerstandsfähig gebaut sind, als bspsw. ein DR. Es stimmt jedoch nicht, das ein Islandpferd ohne weiteres 100kg tragen kann, oder dass jeder Isländer besonders starke Knochen hat. Und: Ein gesundes, trainiertes Islandpferd wir mit SIcherheit mehr als 200kg ziehen können - Nicht jedoch tragen!;) (nicht direkt an dich gerichtet, Sel, aber das wir häufig verwechselt..) Außerdem: Wie viel ein (Island-) Pferd tatsächlich tragen kann, hängt nicht nur von der absoluten Größe ab, sondern auch von den relativen Faktoren; also Röhrbeinumfang, Rückenlänge, Rückenmuskulatur,..! Es gibt Isländer mit langem Rücken, dafür abe rmit besonders starkem! Das mögliche 'Traggewicht' eines Isländers wird also durch viel beeinflusst und kann somit pauschal nicht genau genannt werden. Meist variiert das aber so zwischen 50kg-80kg. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber jetzt zu euch, bevor ich zuweit abschweife;) : Von der Beinlänge dürfte das bei dir und deiner Mutter absolut kein Problem sein, ich reite mit 1,62 selber Isländer, sogar sehr kleine mit etwa 1,30m Stockmaß;) Was aber, wie andere schon geschrieben haben, genauso wichtig, bzw. noch wichtiger ist, ist euer Gewicht. Zudem gibt es bei Isis keine EInheitsgröße/einen EInheitskörperbau. Moderne Zuchtschläge sind teilweise sehr schlank und sportlich gebaut, nicht jedoch besondrs tragfähig. Ich habe schon (reine) Isis mit 1,28m Stockmaß gesehen, aber auch welche mit 1,49m..Ich denke, du weißt, was ich meine:-) SOlltet ihr tatsächlich zwei Isländer gefunden zu haben, von denen ihr meint, sie könnten zu euch passen, und auch preislich ok sind(das stimmt schon, 'gute', verünftig ausgebildete Isis mit ordentlichen EIgenschaften kosten schon ne Menge), dann rate ich euch ganz dringen zu einer Ankaufsuntersuchung durch einen TA eures Vertrauens, der auch einschätzen können wird, ob das mit eurem Gewicht/eurer Körpergröße und denen der Isis hinkommt;) Ich glaube, einiges habe ich vllt. wiederholt, aber vllt. hilft es trotzdem noch ein bisschen;) LG Schweinifant
Anhand der Tatsache,dass ich 49 wiege, sehe ich kein problem.
Lg Selena
Hallo,
mit knappen 160 cm dürftest du im Rahmen dessen liegen, was der Durchschnittisi bei voller Gesundheit (!) und dauerhaft stabilem Trainigszustand mit guter Bemuskelung (!) tragen kann. Wie alt bist du? Wächst du noch und wie siehts vor allem mit deinem Gewicht aus (wenn ich mal so ganz plump fragen darf ;-) )?
Bei deiner Ma wirds schon schwieriger. Mit ihren 175 ist sie schon sehr groß. So groß, dass sie einem Durchschnittsisi bei gleicher Konstitution wie oben beschrieben schwer machen könnte, nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen.
Um herauszufinden, ob das Pferd-Reiter-Verhältnis passt, finde ich es immer ganz hilfreich, wenn man einfach mal drauf achtet, wo die Schuhsohle abschließt - genau mit der Bauchdecke des Pferdes, schon früher (wie bei einem Großpferd) oder kann man die Schuhe unterm Bauch durch sehen (wie bei den meisten Islandpferden)? Letzteres ist für mich immer das Indiz, dass der Mensch zu groß ist und das Pferd durch seine Länge bei kleinen Bewegungen zu leicht aus dem Gleichgewicht bringt. Wenn die Schuhsohle genau mit der Bauchdecke abschließt, passt es meist noch so grade. Deshalb hab ich diese "Schuhsohlenregel" für mich selbst gewählt und das war bisher auch immer richtig.
Dann kommt noch die Problematik der Sattellage dazu.
Das Islandpferd an sich ist ein Pferd mit einem langen Rücken.
Ja, mit einem langen! Wenn man das Pferd in seinem Längenverhältnis betrachtet, merkt man, dass der Rücken im Vergleich zum Rest des Körpers lang ist - das Pferd ist also eher lang und niedrig, wie ein Rechteck. Bei anderen Pferderassen erkennt man dagegen aber, dass es auch quadratische Rücken-Körper-Verhältnisse geben kann, sprich, dass der Rücken im Verhältnis zum restlichen Körper recht kurz ist. Das Pferd ist also eher kurz und hoch. Hänge dir ein Bild an, das ich zusammen gestellt habe, mit einem Gebäudevergleich zwischen Shetty und Andalusier.
Letzteres ist für Reitpferde im Generellen günstiger. Denn eine kurze (kurz hier auch wieder im Verhältnis betrachtet) Wirbelsäule ist stabiler, was bedeutet, dass ein Pferd mit kurzem Rücken deutlich weniger anfällig für Schäden am Rücken ist.
Das Islandpferd hat aber einen eher langen (im Verhältnis!) Rücken. Zwar bemüht sich die Zucht, zum quadratischen Typ zu kommen, was aber auch seine Zeit braucht, vor allem, weil in der Zucht mit Gangpferden und solchen Charakterköpfen noch dreimal mehr beachtet werden muss - mehr Charakter und noch mehr Gänge. ;-)
Dadurch, dass das Islandpferd aber recht klein ist, hat es einen (real betrachtet) kurzen Rücken, der nicht viel Platz für den Sattel lässt. Die wirkliche Sattelfläche, sprich der Bereich, in dem ein passender (!) Sattel Gewicht verteilen kann, ohne Schaden anzurichten, kann man relativ leicht ermitteln:
Die Schulter schlägt bei der Bewegung des Vorderbeins immer ein Stück nach hinten. Diese Bewegung sollte sie ausführen können, ohne dass die Schulter am Sattel anschlägt. Passiert das, wird das Pferd in seiner Gangmechanik irritiert, was es in seiner Bewegung stark einschränkt und auch Schäden anrichten kann. Bei Islandpferden beträgt dieses Ausschlagen meist eine bis zwei Hand breit. Du musst also von der Schulter im Stand ausgehend eine bis zwei Hände nach hinten Platz lassen. Erst da darf der Sattel anfangen.
Und aufliegen darf er höchstens noch auf dem 18. Brustwirbel, besser noch auf dem 17. Das liegt daran, dass die Brustwirbelsäule durch ihren Aufbau sehr viel stabiler ist als die Lendenwirbelsäule, die direkt hinter der Brustwirbelsäule beginnt. Die Lendenwirbel sind sehr instabil und daher gar nicht zur Lastaufnahem geeignet. Erkenne, wo beim Pferd der 18. Brustwirbel ist, könnt ihr, indem ihr die letzte (18.) Rippe ertastet und an ihr hochfahrt (nicht grade natürlich, die Rippe hat eine Krümmung). Die 18. Rippe hängt logischer Weise am 18. Brustwirbel.
Und eben dieser Bereich zwischen 1-Hand-breit-hinter-der-Schulter und 18. Brustwirbel ist bei den allermeisten Islandpferden vielleicht 35 cm "lang" - also sehr, sehr kurz.
Zum einen ist es schwierig, einen Sattel zu finden, der kurz genug ist. Die kürzesten Sättel auf dem Markt kratzen so grade erst an den 42 cm, die meisten sind noch 45-47 cm lang. Und angenommen man fände einen Sattel, der so eine kurze Auflagefläche hat, ist es fraglich, ob dieser Sattel überhaupt genug Platz hat, einem erwachsenen Hinterteil eine passende Sitzfläche zu bieten.
Die Problematik ist also zum einen, dass die meisten Erwachsenen-Hintern gar nicht in die Sättel, die einem Islandpferd wirklich passen würden (und ihm nicht zu groß sind, wie es eigentlich bei allen Islandpferden der Fall ist), hineinpassen.
Und dann erträgt das Gewebe nur ein begrenzten Druck, ohne Schaden zu nehmen, das sind 100 g/cm2. (...)
Hallo, Darum geht es nicht. Da wäre kein Problem, und dies gehört ABSOLUT nicht zu meiner Frage. Lg sel
Ähm, definiere dein "darum" mal bitte etwas genauer?! Du fragst, ob du zu groß bist, und ich beantworte dir deine Frage in aller Ausführlichkeit. In meiner Antwort geht es um fast nichts anderes, sonst hätte ich es nicht erwähnt.
Ist jetzt zwar schon etwas her, ich äußere mich aber trotzdem nochmal. Diese Antwort entspricht ganz genau der Frage. Wollte aber jemand mal wieder nicht hören, würde ich tippen.
An sich ist das vollkommen richtig, was du schreibst, ich würde das aber nicht immer pauschalisieren, ich reite auch regelmäßig Isländer und bin auch etwa 1.70 groß, aber nur etwa 60 Kilo schwer, auf einen Isi mit Stkm unter 1.37/38 mohne stabiles Fundament, steige ich aber auch nicht auf.
Ich muss zwar sagen, dass meine Beine einen ticken zu lang sind, die meisten Isis mich aber trotzdem gut abdecken. Ich persönlich würde eher zu einem stabilen Isi, als zu einem Vollblut mit 1.50 tendieren, das sieht oftmals doch passender aus.
Aber auch nur, wenn man in den Sattel passt ;)
Danke, freut mich, dass das jemand erkannt hat ;-)
Zu pauschalisieren vermeide ich ganz bewusst, in der Antwort wird das ja hoffentlich gut deutlich: es ist eine Gratwanderung, Pferde mit so einer Größe und so einem Gebäude zu reiten. Man sollte das immer ganz individuell (!) von den jeweiligen anatomischen Gegebenheiten von Mensch und Pferd abhängig machen. Daher die ganzen Zahlen und Beurteilungshilfen.
auf einen Isi mit Stkm unter 1.37/38 mohne stabiles Fundament, steige ich aber auch nicht auf.
Sehr richtig so. :-) Ich habe die gleichen "Maße" wie du und bin selbst Islandpferdereiterin, daher gucke ich da immer lieber zweimal.
Nein, du hast das überhaupt nicht pauschalisiert, ich wollte nur meine Ansicht dazu darstellen.
Es ist schwierig, ein passendes Pferd zu finden, für meinen Jährling hab ich auch tief in die Tasche gegriffen, wie du selbst schreibst, ist dieses "Format" bei Isis noch sehr neu.
Von der Größe mal ganz abgesehen, möchte ich auch nicht jedes Jahr nach Weihnachten 4 Wochen aufs reiten verzichten ;)
Achso, ok ;D Finde ich sehr gut, dass du dir da so Gedanken drüber gemacht und dementsprechend gehandelt hast. Das zu verkünden, tun viele, nur dann die entsprechenden Konsequenzen ziehen, nicht.
Von der Größe mal ganz abgesehen, möchte ich auch nicht jedes Jahr nach Weihnachten 4 Wochen aufs reiten verzichten ;)
kicher :D
Ich hab mir meinen mit dem Gedanken gekauft, dass ich ihn etwa 20 Jahre lang reiten möchte, wenn alles gut geht, auch länger. Das heißt für mich, das Pferd muss gesund und in der Lage sein, mich auch über einen so langen Zeitraum tragen zu können. War also fast ein bisschen egoistisch.
Bin nur ehrlich :D
ich bin ungefähr 1.75 cm und meine mutter 1.80cm. Das passt super wir haben sogar ein extrem kleines islandpferd, also mach dir keine sorgen. ihr könnt euch ja auch ein etwas größeres oder kräftigeres Islandpferd kaufen.
Quatsch... ihr seid nicht zu groß! Mein Isi ist 139cm groß ich bin 178cm.... ;) solange das Pferd ausreichen trainiert ist , geht das... ;) Meiner hat auch keine Schwierigkeiten mit mir... :) Wenn du dir wirklich zu viele Gedanken machst, kannst du dir ja auch mal Aegidienberger anschauen, sind ja quasi Isis in größer :) (soll kein abraten sein...nur ein Hinweis, dass du keinen Hafi suchst is ja klar... aber wie gesagt Aegidienberger sind ja nur größer und evtl auch sportlicher...!) viel glück noch bei der suche :)
Ich finde das ist alles quatsch ich bin 1.50 und meine Eltern 1,70 und wir können unsere Isis problemlos reiten.Also ich finde das ein Isländer jede Größe trägt wir hatten mal jemand auf dem Hof der war 1,90 und hat noch problemlos einen Isi reiten können
(...)
Auf einen Quadratzentimeter Gewebe dürfen also maximal 100 g Gewicht kommen. Weil wir die maximale Sattelfäche des Pferdes ja durch ausmessen kennen (eine Hand breit hinter der Schulter, 18. Brustwirbel), lässt sich so also auch ermitteln, wie schwer der Reiter maximal sein darf.
Geht man mal von einem Sattel aus der "Tölt"-Reihe der Firma Sommer aus, der bei einer Auflagelänge von 44 cm eine Auflagefläche von 900 cm2 hat (was wirklich viel ist, das ist bei den wenigstens Sätteln der Fall), dann darf der Reiter (inklusive Sattel) 90 kg wiegen. Klingt erstmal viel, ist es aber gar nicht, wenn man bedenkt, dass die wenigsten Islandpferde eine Sattellage für 44 cm haben und dann auch kaum ein anderer Sattel eine so großzügige Auflagefläche hat - andere Sättel haben da niedrigere cm2-Angaben stehen, die dann auch das Gewicht des Reiters enorm einschränken.
Ok, das war viel theoretisches Input, um euch klarzumachen: mit dem Kauf eines Islandpferdes tut man sich in der Regel keinen Gefallen. ;-) Die Pferdesuche ist extrem schwierig, denn wer nicht bei jedem Ritt mit seinem Gewissensbisse haben will, kauft sich ein Pferd im modernen Typ: sehr viel mehr Stockmaß, also zwischen 140 und 147, einen großrahmigen, nicht allzu zarten Typ, der gute Knochen hat. Die Zucht züchtet genau darauf hin. Aber Pferde, die dem wirklich entsprechen, gibt es eben moch nicht so lange. Sprich, das Pferd, wonach ihr euch umsehen solltet, ist tendenziell eher jung und definitiv teuer. Pferde mit gutem Geböude findet man nur beim Züchter.
Da ist die Frage, könnt und/oder wollt ihr 5.000-9.000 (das sind die realistischen Zahlen für das Pferd, was ich für euch passend schätze) Euro allein für das Pferd ausgeben? Und seit ihr aufgrund jahrelanger Gangpferdeerfahrung von euch beiden in der Lage, ein relativ junges Pferd (6-9) weiter zu fördern? Das ist ohnehin so ein Punkt: wer nicht einige Jahre Gangpferdeerfahrung hat, die verschiedenste Pferde geritten ist, auch weiß, wie er die "typischen" problemchen korrigieren kann (Passverschiebung, Pferd trabt nicht, Galopprolle), der sollte sich kein Islandpferd kaufen.
Und dann müsst ihr beide zeitlich und auch bezüglich eurer Kompetenz in der Lage sein, das Pferd durch ständiges Training gut bemuskelt zu halten. Dazu braucht es einiges an Wissen, wie man ein Pferd gesund (!) gymnastiziert (Wisst ihr, was das grundlegende, eigentliche Ziel von Dressur ist?), sowohl vom Boden aus (Arbeit an der Hand, Longieren), als auch beim Reiten.
Und ganz abgesehen davon das übliche bezüglich Fütterung, Krankheiten und Umgang.
Was ist, wenn du mal mit der Schule fertig bist und woanders studierst? Schafft deine Mutter es, beide Pferde allein zu versorgen?
Also, bei dir hängt es einfach stark davon ab, inwieweit du noch wächst - sowohl in die Höhe als auch in die Breite ;-) Wenn deine Mama so groß ist, wird dein Papa sicherlich auch kein Zwerg sein, oder? Sprich, du hast eindeutig die Anlagen, eine ähnliche Größe zu erreichen, und dann wirds mit einem Islandpferd einfach kritisch.
Grüße