Bin ich ein rassist wenn ich es nicht ganz verstehe warum manche Menschen kein deutsch lernen wollen?
Hallo.
Ich mache mir recht viele Gedanken über die Mutter eines Kindergartenfreundes meiner Tochter. Sie ist aus Rumänien, hat eigentlich einen guten Job, Status und die Ausbildung ihres Kindes sind ihr sehr wichtig. Sie will auch unbedingt, dass das Kind gut deutsch lernt und gute Noten in deutsch hat da sie langfristig hier bleiben will.
Nur sie selbst weigert sich deutsch zu lernen. SIe hat noch nie einen Deutschkurs besucht Sie verlangt vom gesamten Umfeld, dass sie auf Englisch mit ihr kommunizieren. Egal ob im Kindergarten oder Lehrer sie setzt voraus, dass ihr diese alles auf Englisch mitteilen.
Auch mich redet sie in einem fort auf Englisch an. Ich kann mich natürlich auf Englisch mit ihr unterhalten aber irgendwie finde ich es etwas respektlos, dass sie es automatisch voraussetzt, dass alle mit ihr auf Englisch kommunizieren.
Übertreibe ich da? Bin ich da rassistisch?
Danke
21 Antworten

Nein, überhaupt nicht. Ich bin Italiener, lebe auch in Italien nur halt in Südtirol und sogar ich hab mich angepasst die Sprache zu lernen, obwohl ich nur in einen anderen Bundesland lebe. Genau deswegen weil ich es respektlos finde, wenn ich mit einen Südtiroler spreche und ich in die ganze Zeit auf Italienisch spreche, obwohl er/sie es kann. Man sollte sich da anpassen, wo man lebt. Egal wo man ist.
Ich habe dadurch auch die Sprache Deutsch lieben gelernt und spreche im Alltag mittlerweile sogar mehr Deutsch als meine Muttersprache. Außerdem liebe ich es wenn ich in Deutschland, Österreich, Schweiz bin sich dort mit den Menschen unterhalten zu können. Wobei es mir mit den Deutschen leichter fehlt, da dort die meisten Hochdeutsch sprechen oder ich gut die Akzente verstehe. Bei Bayrisch tue ich mir schwer, aber ist mit den Tiroler Dialekt das gleiche.

mit Rassismus hat das nichts zu tun. Im Grunde hast du auch recht, jeder, der hier dauerhaft leben will, sollte auch die Sprache lernen. Ganz einfach, weil es ihm/ihr weiterhilft.
ABER das gilt natürlich auch für Deutsche im Ausland. Ich habe eine Bekannte, zugegebenermaßen wohlhabend, die seit ca 20 Jahren in Mallorca lebt auf ihrer schicken Finca. Sie kann nicht mehr Spanisch als ich selbst, und das ist etrem wenig: "Danke, nein, ja, was kostet das, auf Wiedersehen, guten Tag."
Sie hat nur deutsche Bekannte und Freunde, einen dt. Arzt, einen dt, Tierarzt, liest die dt.Zeitung, guckt dt. Fernsehen, kauft in Inca beim dt. Metzger und Bäcker (wobei ich das verstehen kann).
Kontakt zu Spaniern hat sie nur durch Angestellte - Gärtner, Putzfrau - Kellner und so weiter, Und von denen erwartet sie, dass die wenigstens Englisch können,
Das finde ich genauso wenig in Ordnung wie dein Beispiel.

Wer langfristig in Deutschland lebt, sollte zumindest sich im normalen Alltag in Deutsch verständigen können. Alles andere empfinde ich als respektlos.

Ich stimme dir voll und ganz zu. Auch wenn man heutezutage schon als rassistisch bezeichnet wird, wenn.man nicht die Muttersprache der Einwanderer kann.

Nein du übertreibst nicht. Ihr Verhalten ist respektlos. Wenn sie dich wieder auf englisch anspricht, dann antworte einfach auf deutsch.
In Amerika unterhielt ich mich mit einem deutschen Kollegen auf deutsch. Kam ein amerikanischer Kollege vorbei : "Wenn ihr in Amerika seid, dann sprecht englisch!"

und der US amerikanische Rennradprofi Sepp Kuss (so heißt er wirklich), der in Andorra lebt - weil er da besser trainieren kann - gibt längere Interviews mit span. TV Sendern auf Spanisch. Er könnte sich ja auch auf die Haltung versteifen: "die reden doch alle Englisch". Macht er aber nicht. Ich kann kein Spanisch, kann also nicht beurteilen, wie gut er Spanisch spricht, aber es kommt mir fließend vor. (Er ist aber auch ein Netter, der Sepp.)