Bin ich ein misantrop?
Hallo,
Mir wurde gestern von der einzigen Freundin die ich in meinem leben habe ( ich will keine anderen) das sie sich etwas sorgt, weil ich Menschen offensichtlich nicht leiden kann. Ja regelrecht verachte uns suuuuper misstrauisch bin. Das stimmt, Menschen sind in meinen augen meistens bösartig, hinterhältig, falsch, verlogen und gefährlich! Man kann niemandem vertrauen, vorne ein lächeln und von hinten das messer in dem rücken. Das ist meine sicht und auch meine erfahrung mit und auf menschen. Während Sie jedem erstmal gute absichten unterstellt halte ich das für naiv und gefährlich... bei mir ist es anders herum, mir muss man erstmal beweisen das man mir nicht weh tun will... ich habe angst vor fremden und meide soziale situationen. Ich kann und mag keinen smaltalk und fühle mich super künstlich in gruppen. Ich hab schon als jugendliche mit 12 gesagt ich muss aus einem ufo gefallen sein, weil ich die welt und die menschen nicht verstehe und nicht mag. Ich schäme mich regelrecht dafür ein mensch zu sein und kann nur sehr wenige andere menschen in meiner nähe ertragen. Ich bin sehr gerne mit mir alleine und bevorzuge tierische gesellschaft immer vor menschlicher.
Bin ich ein misantrop ? Und wäre das krank ?
3 Antworten
Misanthropen sind enttäuschte Philanthropen. Schlechte Erfahrungen in der Kindheit prägen sich ein. Dabei sind die negativen Erfahrungen aus deinem Leben, deine Realität, nicht mehr oder weniger wert als die deiner Freundin. In anderen Worten: Weder bist du ein Menschenhasser, noch ist sie naiv. Ihr solltet eure Prägungen gegenseitig respektieren und voneinander lernen, denn die Sichtweise auf Dinge beeinflusst nachweislich auch den weiteren Lebensverlauf (selffulfilling prophecy, selektive Wahrnehmung etc.). Tiere (Katzen, Hunde) sind einfacher zu lieben, das bedeutet aber nicht, dass wir immer den einfachen Weg wählen sollten. Es gibt zwischen Tieren und Menschen eine eingeschränkte Kommunikation.
Deine Beschreibung enthält schon wesentliche Merkmale eines Misanthropen, wobei es erfreulich ist, dass Du zumindest eine Freundin hast, der Du vertraust.
Es gibt bestimmt sehr viele Menschen bei denen Deine Vorsicht und Zurückhaltung gerechtfertigt ist. Diesen toxischen Typ Mensch meide ich auch vollständig. Es gibt aber auch sehr viele Menschen, die ausgesprochen liebens- und vertrauenswürdig sind, mit denen ich mich dann gerne auf einen freundschaftlichen Kontakt einlasse. Diese Beziehungen sind sehr wertvoll, so dass ich auf sie nicht verzichten möchte.
Letztendlich mag es eine Frage der Auswahl der Kontakte sein. Wenn eine gute Auswahl gelingt, ist das eine echte Bereicherung des Lebens.
LEDIGLICH MIT EINER VERHALTENSBESCHREIBUNG LÄSST SICH EIN MENSCH/EINE SITUATION NICHT EINSCHÄTZEN.
Es muß eine Menge vorgefallen sein, daß bei dir diese Einstellung vorherrscht.
Wenn man (wirklich) will, kann man sein Verhalten durchaus verändern, also nicht mehr sofort ins Extreme verfällt.