Bester Freund zu sein, ist mir unangenehm - normal?
Hi, ich habe ein Problem damit, ein bester Freund und eine Bezugsperson für andere zu sein. Ich war immer ein Einzelgänger und hatte nie wirklich einen besten Freund, um über alles zu reden. Früher hätte ich es mir so sehr gewünscht.
Heute jedoch habe ich einen und mir ist es unangenehm, wenn er mit seinen Problemen immer zu mir kommt, da es auch permanent der Fall ist. Ich habe kaum eine Phase, wo ich mal Ruhe habe - Ständig irgendwas anderes, teils ganz banale Sachen, die mich nahezu null interessieren (was es zu essen gibt, was heute ablief - und das TÄGLICH). Darauf angesprochen, keine Besserung.
Manchmal wäre ich heute gerne der Einzelgänger, wie früher. Ist das normal?
3 Antworten
" Ich war immer ein Einzelgänger" Da ist man es gewohnt sich selbst zu helfen. Du hast dadurch mehr Erfahrung als Andere. Das macht die Runde und es heißt, frag mal den, der kann dir garantiert helfen!
Das wird gerne genommen, weil es einem das Nachdenken erspart. Und so rutscht Du immer mehr in den Mittelpunkt (wie ich meine, sehr unangenehm). Man ist doch lieber als Beobachter in der letzten Reihe.
Blocken, mehr bleibt nicht. Nicht drauf eingehen. Freundlich aber bestimmt bleiben und ablehnen!
Ich bin in den letzten Jahren im Lager, vor meiner Rente, ins Zentrum der Lagermannschaft gedrückt worden. Auf einmal steht man im Scheinwerferlicht. Ich war der Älteste und wurde bei Problemen angesprochen. Das war dem Lagerleiter (ca.30) ein Dorn im Auge. Seine Bemühungen mir an die Karre zu fahren, wurden souverän geblockt. Hat mir dann zeitweise echt Spaß gemacht. O ja, der ist oft vor den Schrank gelaufen. Aus Mitleid hab ich dann Ruhe gegeben.
Du kannst dich nur rausschleichen oder zurückweisen. Nicht zu vergessen die Feinheiten. Du hast jemandem zu was geraten - es geht schief und er sagt dann "Der hat mir gesagt, ich soll das so machen". Hingegen sagt man immer dazu, ich würde das für mich so entscheiden. Was Du machst ist dein Bier! Und genau damit stand ich damals im Zentrum.
"wäre ich heute gerne der Einzelgänger, wie früher. Ist das normal?" Natürlich ist das normal. Eine Veranlagung eben. Aber andererseits sind die ganzen Fragen natürlich auch eine Anerkennung der Person und schmeicheln natürlich dem Ego!
Ich denke, Du musst einen gemäßigten Mittelweg finden.
Dir alles ausgewogen Gutes
Das heisst, er schreibt dir Täglich seine Sorgen? Ja, das fände ich schon ein wenig irritierend. Am Ende ist es normal, dass man mit seinen besten Freunden über Probleme spricht, aber irgendwo hat es Grenzen. Du kannst ihn ja mal drauf ansprechen?
Man hat eine Menge Verantwortung als bester Freund. Sich viele Dinge aber anzueignen, macht es erträglicher und bringt viel Freude.