Beste Schreibtipps für Anfänger?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde sie erstmal etwas schreiben lassen. Vielleicht hast du einen Ausschnitt von einem deiner eigenen Texte, dessen Geschichte sie fortführen sollen, oder aber sie sollen selbst etwas schreiben aus eigener Faust. Wobei es sich bei einem Schreibkurs sicher mehr um die Technik drehen sollte, als um eine Idee. Ich würde sie nicht ins kalte Wasser stürzen, sondern ihnen eine Vorgabe oder Hilfe geben.

Hier sind einige Tipps von mir:

  • Achtet auf die Satzanfänge und vermeidet Wortwiederholungen
  • Habe ich Lieblingswörter, die ich unbewusst immer wieder schreibe?
  • Abwechslungsreiche Sätze. Es soll ja nicht nach einer Aufzählung klingen. - Beispiel: "Sie wachte auf. Dann ging sie zum Fenster. Als sie hinaus schaute, sah sie einen Vogel." - Besser: "Sie wachte auf und ging zum Fenster. Als sie hinausschaute, sah sie einen kleinen Vogel." Dies könnte man noch ausbauen, indem man diverse Eindrücke und Kreativität mit einbringt. - Die warmen Strahlen der Sonne weckten sie am frühen Morgen. Das Gezwitscher der Vögel lockte sie aus dem Bett und sie öffnete das Fenster. Die frische Morgenluft wehte ihr um die Nase und trug den Duft zarter Frühlingsblumen in ihr Zimmer herein. Auf einem Ast vor ihr, saß ein kleiner Vogel und sang sein Lied.
  • Jeden Tag Schreiben. Egal was. Das kann auch einfach ein Tagebucheintrag sein, Gedanken oder ein Brief an sich selbst. Eine Routine sollte eingeführt werden, denn Schreiben lernt man durch schreiben.
  • Sich nicht zu viel vornehmen. Es reicht, wenn man am Tag nur 200 Wörter schreibt. Es müssen nicht immer 2.000 sein oder gar ein ganzes Kapitel. Das setzt einen unnötig unter Druck.
  • Hin und wieder versuchen einfache Alltagssituationen kreativ zu Papier zu bringen. Einen Sonnenauf- oder Untergang. Mit allen Sinnen. Sehen, hören, fühlen, schmecken.
  • Viel lesen. Das erweitert den Wortschatz und ist gernerell eine gute Methode um sich einen eigenen Schreibstil anzueignen.

Rede auf jeden Fall über Blockaden! Nicht jede Blockade ist eine Schreibblockade. Sehr oft ist es ein Plottloch, was man nur beheben kann, wenn man sich ransetzt. Darüber sprechen ist die beste Methode (meiner Erfahrung nach) Sich Ideen holen durch ein Brainstorming.

Es hilft auch oft, wenn man das Kapitel noch mal neu schreibt, auch wenn das hart klingt. Es beiseite schieben in ein anderes Dokument und neu anfangen. Oft löst sich der Knoten dann von allein.

Wenn man es mal wirklich übertrieben hat, dass man das Gefühl hat, man wäre leer, sollte man eine Pause machen. Spazieren gehen, meditieren, was Gutes für sich tun. Da kann man dann auch mal eine Woche lang Urlaub vom Schreiben machen.

Desweiteren würde ich mit ihnen das Plotten besprechen. Nicht jeder braucht das detaillierte Plotten. Aber die 7 Hauptpunkte sollten schon eingehalten und durchdacht sein.

Erstmal: Einleitung - Hauptteil - Auflösung und Ende
Dann: den 7 Punkte Plott anwenden Aufhänger – Einführung des Protagonisten und der Welt, in der er sich befindet Erste Wendung – DAS Ereignis geschieht, die Welt verändert sich und Spannung wird aufgebaut Erster Kniff – etwas geht schief und der Protagonist wird gezwungen, etwas zu unternehmen Mittelpunkt – der Protagonist wird aktiv um etwas an der Situation zu ändern Zweiter Kniff – wieder geht etwas schief, der Druck auf den Protagonisten steigt, die Situation erscheint aussichtslos
Zweite Wendung – der Protagonist findet eine überraschende Möglichkeit, doch noch etwas zu unternehmen Auflösung – der Protagonist siegt über das Problem (oder eben nicht)

Dann sollte man sich vor dem Schreiben einer Geschichte die Fragen stellen: Für wen schreibe ich? (Für mich, oder für öffentliche Leser?)
Was will ich damit bezwecken? (Was soll die Geschichte in dem Leser auslösen?) Ist die Geschichte gut genug, um mir die Mühe zu machen, sie aufs (virtuelle) Papier zu bringen? Glaube ich selbst an meine Geschichte?

Hoffentlich konnte ich dir etwas helfen.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deinen Schreibschülern.

Lieben Gruß,
Angel🌻

Danke für den Stern ⭐

Ein paar kleine Tipps von mir:

  • Erstmal wild drauflosschreiben, ohne primär auf Rechtschreibung, Grammatik, Erzählordnung, Logik und Stil zu achten. Schalte die Selbstzensur in dir aus und lass dich leiten von deinen plötzlichen Eingebungen und Assoziationen. Diese intuitiven Einfälle sind eine wichtige Quelle für die späteren Bearbeitungsschritte.
  • Versuche eine gewisse Regelmäßigkeit in deinen Schreibprozess zu bringen. Z.B. jeden morgen 30 min Schreiben. Routine ist wichtig für effektive Schreibarbeit. Auch wenn dir nichts einfällt oder wenn du unmotiviert bist, solltest du schreiben - die Ideen werden sich schon automatisch melden.
  • Belohne dich für deine Arbeit mit kleinen Geschenken: Snacks, Musik, Zocken, Kaffee ...
  • Suche dir einen ruhigen und bequemen Schreibort aus - mit natürlichem Licht und wenig Ablenkung.

Ich hoffe, dass dir diese kleinen Anregungen weiterhelfen werden.

Viel Erfolg und viel Freude beim Schreiben.🍀

Am Anfang gibt es kein richtig oder falsch. Wenn du eine grobe erste Idee hast, mach was draus. Gib deiner Idee ein bisschen Zeit sich zu entwickeln. Verbesserungen kannst du auch danach noch vornehmen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin Autorin

Erst nachdenken. Dann schreiben.

Idee. Plot. Ausführung.

Einfach drauflos schreiben mag zwar therapeutisch sein, gibt aber keine gute Geschichte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Tichuspieler  19.07.2023, 17:48

Dieser Aussage kann ich nur vehement widersprechen. Es gibt diverse "Aus dem Bauch"-Schreiber, die nicht plotten und trotzdem kongeniale Geschichten schreiben.(als Beispiel sei hier Dean Wesley Smith genannt. Auch mancher Autor von Groschenheftromanen hat die eine oder andere gute Geschichte ohne Plotten aufs Papier gebannt (dass sie jetzt nicht unbedingt gut geschrieben war, steht auf einem anderen Blatt).

Ich selber schreibe ebenfalls aus dem Bauch heraus. Ein Anfang, ein Ende und ein bis zwei Ideen, mehr brauche ich nicht. Und dann schreibe ich und lasse mich überraschen, wohin die Reise führt.
Und ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass meine Geschichten nicht schlecht sind. Anders, ja, kein unbedingtes Schema F, aber mit Sicherheit nicht schlecht!

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tinalisatina  19.07.2023, 19:02
@Tichuspieler

Tja, Du bist eben ein Vollprofi, so wie manche Autoren von Groschenheftromanen (Wobei ich Deine Behauptung, dass die ohne Plot schreiben, eher für eine Deiner Geschichten halte).

Ich weiß (aus der eigenen Erfahrung und aus vielen Gesprächen mit Autoren und Autorinnen), dass keine eine Geschichte schreibt, ohne vorher nachzudenken. Wenn ich nicht weiß, wohin die Reise geht, komme ich auch nicht an das gewünschte Ziel. Nicht zu vergessen, es geht hier um Schreibanfänger! Nicht um Vollprofis wie Dich ;-)

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