Berufsaussichten Chemie bzw. Chemieingenieurwesen o.Ä.?
Hallöchen,
ich fange in nicht mal einem Monat mit dem Chemiestudium an (Bachelor) und mir war zwar klar, dass es schwieriger sein könnte, einen Beruf zu finden, jedoch habe ich mich nun (wahrscheinlich viel zu spät) in sämtlichen Foren, etc. umgeschaut und bemerkt, dass die Lage deutlich dramatischer zu sein scheint, als ich es zuerst dachte (selbst mit Master).
Meine Frage ist jetzt eigentlich nun, ob sich das dann eher lohnt, auf Chemieingenieur als Master nach dem Chemie-Bachelor umzusteigen, sofern das überhaupt geht bzw. sogar den Chemie-Bachelorstudiengang aufzugeben und stattdessen sofort auf den Chemieingenieur (Bachelor und dann Master) zu gehen.
Ergeben sich so deutlich mehr Jobchancen oder muss man in dieser Fachrichtung leider doch zwangsweise den Doktor machen, um in der Arbeitswelt überhaupt damit Fuß fassen zu können?
Danke schon mal im Voraus für jede Antwort, die mich weiterbringt!
1 Antwort
- Der demographische Wandel ist voll im Gange. Wenn Du mit dem Studium fertig bist, wird es für jeden, der ein MINT-Studium einigermaßen ordentlich abgeschlossen hat und der motiviert und umgänglich ist, einen geeigneten Arbeitsplatz geben. Vielleicht nicht in der Wunschbranche, vielleicht nicht am Wunschort - aber prinzipiell schon. Natürlich wirst Du in Internet-Foren immer irgendwelche Leute finden, bei denen es mit der Jobsuche nicht klappt, trotz ordentlichen Studienabschlusses etc. Aber da muss man ganz genau hinsehen, woran es im Einzelfall liegt. Auf keinen Fall sollte man heute noch bei naturwissenschaftlichen Berufen glauben, es gäbe generell zu wenige Jobs. Als ich in den 1990er Jahren mit dem Studium fertig wurde, sah das tatsächlich noch anders aus.
- Bei allen "reinen" Naturwissenschaftlern, also auch (oder: besonders?) bei Chemikern ist die Promotion sehr hoch angesehen, und wird für einige Jobs als Voraussetzung angesehen. Wer definitiv nicht promovieren will, sucht sich tatsächlich besser ein Studienfach aus, wo die Promotion keine ganz so große Rolle spielt. Bei Ingenieurwissenschaften ist die Promotion beispielsweise nicht so wichtig.
- Das Chemiestudium ist sehr schwer. Vielleicht eines der schwersten. Wenn Du es versuchen willst, dann nur zu! Vielleicht entscheidest Du Dich nach ein oder zwei Semestern sowieso, auf das etwas einfachere Chemieingenieurwesen zu wechseln. Aber vielleicht kommst Du auch gut zurecht, hast dann "Blut geleckt", und bist so begeistert von der Chemie, dass Du unbedingt hier Deinen Abschluss machen willst. Dann tu' das!
In Chemie kannst Du mit dem Bachelor alleine nicht viel anfangen. Master ist da das "Existenzminimum". Mit einem Bachelor in Chemie könntest Du aber z. B. anschließend einen Master in einer spezielleren Disziplin machen, wie z. B. Umweltwissenschaften, Umweltpädagogik, Nachhaltigkeitsmanagement, etc.
Das ist vermutlich die beste Idee, sich auf etwas anderes zu spezialisieren, auch wenn ich mich beim Bachelor eher auf das Ingenieurwesen bezog. Dennoch danke!
Alles klar, danke für die schnelle Rückmeldung! Würde ein Bachelor im Übrigen theoretisch reichen? 😂