Beruf der Pilotin: Vor und Nachteile? Vorraussetzungen?

3 Antworten

Hallo,

hier ein paar Vor und Nachteile.

Die Vorteile sind eine gute Bezahlung, vielleicht interessante Orte und ein Beruf mit Zukunft (so schnell werden Piloten nicht ersetzt werden).

Die Nachteile sind unterschiedliche Arbeitszeiten (also auch mal Nachts der sehr früh), oft muss der Pilot die Flugausbildung selbst zahlen und bei eventuellen Beeinträchtigungen, wirst du die Arbeit vielleicht aufgeben müssen.

Bei den Anforderungen könntest du dich bei den Unternehmen umsehen. Da gibt es sicher ein paar feste Anforderungen, aber bestimmt auch ein paar Abweichungen.

Viel Glück :)

LG SarahTee

gerade in mathe und physik sollte man gute noten haben, da die ausbildung viel davon enthält. vorteile: du verdienst viel geld, kommst viel rum, nachteil: du bist selten zuhause und vllt auch nur an langweiligen orten. wie es mit einer mindestgröße aussieht weis ich nicht. sportlichkeit ist wohl weniger eine grundvorraussetzung. flugerfahrung ? woher? nicht jeder macht mit 16 den segelschein oder hat eltern mit flugzeug

  1. Die grundlegenden Voraussetzungen findest Du in der EU-Verordnung (FCL) 1178/2011. Kannst Du Dir bei der EASA unter "FCL part aircrew" (evtl. die Suchparameter ändern) als PDF sogar auf deutsch herunterladen.
  2. Die FCL schreibt weder eine bestimmte Schulbildung noch einen betimmten Notendurchschnitt vor. Das wäre auch sinnlos, da die FCL ja für ganz Europa gilt und die Schulabschlüsse (noch) nicht standardisiert sind.
  3. Prozent- und Dreisatzrechnung (z. B. für Reichweiten- und Tankmengenberechnungen) reichen aus; weitergehende Kenntnisse, vor allem im logischen Denken, sind natürlich kein Hindernis. Guter Durchschnitt in den MINT-Fächern sollte es aber schon sein. Wichtiger ist aber die Persönlichkeit. Hier scheitern viele Bewerber, weil sie sich anders geben als sie normalerweise sind.
  4. Vorteile: Bei den Major-Airlines gute Bezahlung, bei einem kleinen Zubringer eher weniger. Du sitzt ganz vorne. Ansehen in der Bevölkerung? Nachteile: Fordernde Ausbildung, ständige Fortbildung, gestörter Tag- und Nachtrhythmus, bei Langstrecken wechselnde Zeit- und Klimazonen.
  5. Die Anforderungen legt - neben denen der EASA und der nationalen Luftfahrtbehörde (bei uns das LBA) - der Arbeitgeber fest. Einige bestehen auf einem bestimmten Schulabschluss, andere nicht. Körpergröße hängt vom Flugzeugtyp ab. Auch hier macht der Gesetzgeber keine genauen Vorgaben, sondern verlangt nur, dass Du im Sitzen alle Bedienelemente bequem erreichen können musst.
  6. Als Frau wirst Du genauso beurteilt und es werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an die Männer auch. Ausnahme ist eine Schwangerschaft. Hier wirst Du im Flugdienst bei einigen Airlines sofort fluguntauglich beschrieben, andere lassen Dich bis zur im TEIL-MED der FCL erlaubten 26. Schwangerschaftswoche fliegen. Nach dem Mutterschutz sind dann ein erneutes Medical und ein Simulatorcheck erforderlich. Es gibt dann auch eine neue Lizenz.
  7. Flugerfahrung ist natürlich nicht notwendig. Die neue Lizenz für Copiloten ist die MPL (Multi Pilot Licence), deren Ausbildungsvorgaben einen Fußgänger zum COP in einem "technisch komplexen Hochleistungsflugzeug" machen. Es gibt natürlich auch noch die "klassische" Ausbildung über PPL und CPL mit IR-Berechtigung.
  8. Gegen einen Lizenzverlust (aus medizinischen Gründen, nicht aus privaten oder kriminellen) schützt die "loss of licence insurance". Bei großen Airlines werden die Piloten oft als Simulatorlehrer oder Besatzungsplaner eingesetzt, bei kleinen Firmen mag das anders aussehen.
  9. Du musst auch nicht bei einer großen Airline arbeiten. Wie wäre es bei einer Firma, die Geschäftsflugreisen anbietet? Eine Falcon oder einen Learjet zu fliegen und auf kleinen Airports zu starten und zu landen, hat doch sicher auch seinen Reiz.
  10. Aber zuerst einmal musst Du die Einstellungshürden überwinden und genommen werden. Und das klappt, wenn Du auf vielen Gebieten guter bis sehr guter Durchschnitt bist. Die Ausbildung kannst Du entweder an einer "freien" Flugschule machen oder an einer Schule, die einer Airline zuarbeitet (Airlines selbst dürfen gem. FCL keine fliegerische Grundausbildung machen). Egal wie, bezahlen musst Du die Ausbildung (oder einen Anteil) immer selbst.