Berechnungen von Passungen?

Tutmosis  13.11.2023, 18:09

Hast du ein Tabellenbuch für den Maschinenbau. Z.B. vom Europa-Verlag?

Julian9480 
Fragesteller
 13.11.2023, 18:16

Ja habe ich, kannst du mir das erklären das ich das kann

1 Antwort

Die Aufgabenstellung ist ne typische Schulsituation. Man hat sich vor langer Zeit geeinigt, manche Stufensprünge nicht zu verwenden und auszublenden. Man verwendet entweder das System Einheitsbohrung mit den Bereichen "H", oder Einheitswelle mit den Bereichen "h". Wobei das Kleinstmaß bei "H" (also innen) immer Nennmaß-Komma 0 ist. Wie bei deinem ersten Beispiel 45 H6. Kleinstmaß der Bohrung also 45,000 mm, Größtmaß 45,016.

Das angegebene Aussenmaß, also Welle, von 45 p5 muss man schon in älteren Tabellen suchen, oder etwas extrapolieren. (manche Abmaße verwendet keine Sau, wegen der Übersichtlichkeit!) p5 ist in dem Maßsprung 5 my kleiner als p6, hat also die Abmaße +26my/+38my. Damit hast du Wellenkleinstmaß 45,026 , Wellengrößtmaß 45,038. Da hast du also ne Übermaßpassung. Bei Größtmaß Bohrung und Kleinstmaß Welle hast du also ein Kleinstübermaß von 0,010 mm. Beziehungsweise größtes Übermaß der Welle von 0,038 mm. Zum zusammenmontieren musst du entweder erwärmen, oder aufpressen.

Julian9480 
Fragesteller
 13.11.2023, 19:18

Kônntest du das Blatt mal im allgemeinen durchschauen und schauen ob ich bisher alles richtig gemacht habe ? Wäre sehr nett

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Tutmosis  13.11.2023, 19:24

Die anderen Beispiele sind noch exotischer. Keine Sau verwendet A11, ausser für Sonderzwecke. In alten und sehr alten Tabellenbüchern findet man manchmal noch solche kompletten Grundabmaßbereiche mit den entsprechenden Toleranzangaben. Bei ISO natürlich alles in my, also 0,001 mm. Kannst mal googlen. Ich kann auch mal bei mir zuhause schauen, ob ich noch solche alten Schwarten hab.

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Julian9480 
Fragesteller
 14.11.2023, 16:30

Mal noch eine Frage woran erkenne ich eine Übergangspassung ?

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Tutmosis  14.11.2023, 16:42
@Julian9480

Daran, das, je nachdem, wie die Toleranzen fallen, die Passung noch geringfügiges Spiel hat, oder auch schon Übermaß. Du also die Teile entweder noch leicht zusammenschieben kannst, oder eben nur mit einiger Kraftaufwendung fügen/zusammenpressen kannst. Wenn die Teile auch bei Größtmaß Bohrung und Kleinstmaß Welle kein Spiel mehr haben, spricht man von Übermaßpassung. Früher nannte man das eine Presspassung, aber der Begriff ist abgelößt worden. Im allgemeinen Maschinenbau versucht man die gängigen Abmaßbereiche wie H bei Bohrungen und h bei Wellen zu verwenden. Sonst wird es sehr unübersichtlich. Selbst Profis müssen sich dann durch Tabellen wühlen. Es gibt natürlich besondere Anwendungen, z.B. bei Schrumpfsitzen, wenn zum Beispiel Grafitringe in Stahlbohrungen eingeschrumpft werden, wo man zu Paarungen H8 / x7 greift.

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Julian9480 
Fragesteller
 14.11.2023, 16:44
@Tutmosis

Ja schon klar aber kurzes Beispiel einer Übergangspassung

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Tutmosis  14.11.2023, 16:50
@Julian9480

Na, z.B. die Paarung H7/j6, (ein Verschieben von Hand geht gerade noch so) oder auch noch H7/n6 ( da muss man schon mit leichten Schlägen arbeiten, oder pressen.

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Julian9480 
Fragesteller
 14.11.2023, 18:44
@Julian9480

Aber wie finde ich leicht heruas das es sich um eine übergangspassung handelt, eine Spielpassung erkennt man wenn Bohrung größer ist als Welle, und eine übermaßpassung erkennt man durch wenn Welle kleiner als Bohrung ist, oder ist doch korrekt oder ?

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Tutmosis  14.11.2023, 21:40
@Julian9480

Ja, eine Übermaßpassung hast du, wenn das kleinste Maß der Welle immer noch dicker ist, als das Größtmaß der Bohrung. Denn dann hast du ja kein "Spiel" mehr. Wenn sich die Toleranzbereiche überschneiden, du also mit der Welle sowohl kleiner, als auch größer sein kannst, als die Bohrung, hast du eine Übergangspassung. Das Thema ist nervig, ich weiss.

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