Bekommen eure Teenager Nachts ihr Handy?

HonestFriend  27.04.2024, 07:15

Kann es sein das du dir einfach zu viele sorgen machst und übertreiben tust?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

    Da geht wirklich nur Konsequenz, Standhaftigkeit, Durchsetzungsvermögen .... fest zu sich selbst stehen.

    Wenn das hart für dich ist, ist dies ein Zeichen dafür, dass du nicht ausreichend genug zu dir und deinen Ansichten stehst, dir quasli selbt zu wenig Rückhalt gibst.

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    Das steigerte sich schleichend. Wenn ich es zu viel fand, egal warum, nahm ich es weg. Fertig.

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    Ja, total. Die machen ein Drama. Viele Jugendliche lieben Dramen. Völlig überzogen. Hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun, an der ich mich gerne orientierte.

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    Natürlich. Also dank meiner hielt sich das in Grenzen. Jugendliche sind in einer Übergangsphase vom Kind hin zum Erwachsenen, das Hirn baut sich um, Hormone mischen auch noch mit ..... das ist für sie selbst auch nicht soooo einfach.

    Sucht hat immer viel mit Suche zu tun. Finde heraus, was er eigentlich sucht. Meist suchen wir uns selbst. Du könntest z.B. Gespräche als Vorraussetzung für das Handy bekommen machen. In diesen Gesprächen könnt ihr über ihn sprechen, wer er ist, was er will, was ihn derzeit am meisten bewegt ..... das würde euch beiden gut helfen.
    Auch du selbst solltest dir gut und gerne Zeit für innere Reisen nehmen, um dich selbst zu ergründen und dich selbst besser kennen zu lernen, denn Kinder spiegeln natürlich immer ihre Eltern. Das sollte keine blöde Anmache oder Verurteilung sein .... aber ist halt so und man kann es gut als gesunde Herausforderung nehmen, was einem später sicherlich zu gute kommt.

    dass es all seine Freunde jederzeit haben dürfte

    Ja, die Szenen hatte ich auch. Davon darfst du dich keinesfalls irritieren lassen, vieles davon ist auch übertrieben und gelogen.

    Oder du sagst, ja, die übertreiben es ja auch nicht so wie du. Und wenn er dann das Gegenteil behauptet, dann sagst du, dass du das nicht glaubst.
    Aber alles Sprechen und Diskutieren bringt wenig. Eher zählen deine konsequenten Handlungen.
    Pubertiere und junge Erwachsene brauchen oftmals nochmals ne starke Hand. Du solltest viel stärker von dir und deinen Ansichten überzeugt sein. Das kannst du auch. Du liegst völlig richtig mit allem. Ziehe die Grenzen noch enger, damit du es leichter hast. Und wenig diskutieren. Die wissen genau, was Sache ist. Die machen das ja nicht, weil sie blöd sind oder was nicht verstanden hätten!!!!!

    Eher geht es ihnen, allerdings unbewusst, um das Abnabeln von den Eltern, eigene Entscheidungen treffen ..... das gibt es reichlich Stoff für Konflikte. Durch den Streit aber ist man jeweils genervt vom anderen und kann sich später leichter trennen.
    Diese Auseinandersetzungen gehören mit dazu. Das ist nichts Schlimmes. Nimm es viel leichter und setze die gesparte Energie in Konsequenz. Dann geht sicherlich alles gut aus. Deren Dramen nicht so überbewerten ....

    Habe heute und die nächste Zeit überhaupt keine Lust auf weiteres Theater

    Das kann ich leicht verstehen.
    Aber Vorsicht! Das wird er gnadenlos für sich nutzen und du kommst damit wieder ins Hintertreffen! Was du später womöglich wieder aufholen musst.

    Du hättest allen Grund dazu, selbstsicherer damit umzugehen. Ich wünsche dir, dass du das schaffst.

    da mich diese alleinerziehende Belastung einfach kaputt macht… ich kann mich heute nicht vorstellen, wieder so ein Geschrei durch zu stehen…

    Manchmal ist es einfach nur noch Welle Wahnsinn, keine Frage.

    Dann bleib ganz cool, lass ihn schreien und dann entgegnest du ruhiger als sonst, mit allen Auswirkungen davon. Du lässt dich nicht anschreien, weil dies ungerecht und überzogen von ihm ist, was du dir nicht gefallen lässt, und hast dafür gleich weitere Auswirkungen. Bereite dich vor und lass dir was Gutes einfallen. Du musst öfter sein Benehmen für dich nutzen. Wenn er schreit, hat dies sofort Auswirkungen. Fertig. Grenzen setzen. Das kannst du dir locker erlauben. Er nimmst sich doch noch viel mehr heraus. Lege mal ordentlich nach und mache es ihm nach. Er macht es dir so schön vor. Das übernimmst du teils und überwindest deine Bedenken damit, denn so kann es nicht weiter gehen. Es wäre für ihn schlimm, wenn du nicht siegen würdest.

    ich ihn behandeln würde wie ein Baby…

    Wenn er sich wie eines benimmt, liegt es ja wohl nicht an dir. Das ist nur eine billige Ausrede, auf die du nicht eingehen solltest. Bleib standhaft und setze weiterhin Grenzen, weil sie diese dringend brauchen. Das wird dir vor allem rückblickend sicherlich mal völlig klar werden.

    Da wird noch mehr in diese Richtung kommen. Das gehört schon auch mit dazu, sage ich. Aber du solltest alles dringen leichter und selbstsicherer nehmen und immer schnell konsequent sein. Nicht nachgeben. Auswirkungen durchziehen und fest dazu stehen.

    Die suchen ihre Grenzen, weil sie sie brauchen. Denke daran!
    Komm nur ja nicht auf die Idee, zu seiest eine schlechte Mutter! Du machst alles richtig und er ist insgeheim froh um deine Stärke und Kraft, die er braucht.

    Sehe es als gesunde Herausforderung und Möglichkeit für dich, konsequenter, mutiger, selbstsicherer zu werden. Du kannst mit ihm üben und daran wachsen, was dir lange gute Dienste leisten wird im Leben generell.

    Alles gut!
    Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ;-)
    Du machst bei dem Drama nicht mit, nimmst es leichter und lässt ihn auflaufen. Du machst dich nicht kaputt für ihn, weil es nichts bringen würde und weil es nicht nötig ist.
    Vielleicht helfen dir kurze Sätze, die dich immer wieder an dein Vorhaben erinnern .... bereite dich gerne auf alles vor, damit du gewappnet bist. Aber gerne darf auch Gelassenheit und Standhaftigkeit dabei sein.

    Sei gerne willensstärker als er, weil es für euch beide besser wäre, wenn du die Oberhand behalten würdest.

    Sidibidibundele 
    Fragesteller
     27.04.2024, 07:47

    Deine Antwort ist der Wahnsinn - wirklich unglaublich stark und hilfreich. Die Beste und für mich bestärkendste Antwort. Vielen lieben Dank. Ich wünschte ich hätte schon deine Lebenserfahrung und Selbstsicherheit in Bezug auf Teenager und Erziehung und mit dem was du hier schreibst, passt auch alles wie ein Puzzle zusammen. Sehr augenöffnend und bestärkend. Danke dir

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    amormutuus  27.04.2024, 07:57
    @Sidibidibundele

    Das freut mich natürlich sehr!

    Meine Kinder bedankten sich später bei mir für meine Konseqenz und Weitsicht. Das bleibt nicht für immer so. Nichts währt ewig. Das ist keine Katastophe oder traurig, das ist ein Teil notwendiger Entwicklung. Du kannst allem absolut vertrauen. Für euch beide sind das wichtige und gesunde Herausforderungen. Das darf alles sein. Nutze alles für dich! Kein Grund, zu verzweifeln. Echt nicht. Einfach selbst vorbereiten und parat sein. Dann mit Auswirkungen und Selbstüberzeugung reagieren. Dann wird sich sicherlich alles bessern, wirst sehen. Stark und klar sein.

    Alles Technische ist wirklich im Übermaß sehr schlecht für ihn. Aber an seine Vernunft kannst du jetzt nicht appelieren. Die hat er nicht, was auch normal ist. Das entwickelt sich erst, indem du unter anderem ein gutes Vorbild bist.

    Du solltest bei allem nicht übersehen, dass ihm Weitblick fehlt, was normal in diesem Alter ist. Du musst die Kluge sein. Stärke dich innerlich.Dann solltest du dringend daran denken, dass du ein gutes Vorbild für ihn bist, wenn du dich nicht anschreien lässt, wenn du fest zu dir selbst stehst .... usw .... das lernt er ja dann auch alles von dir. Kinder lernen nicht von dem, was man ihnen sagt, sondern immer von dem, wie man handelt. Auch er soll doch später mal stark und selbstsicher sein. Also lebst du ihm dies vor. Das geht auch gut aus, keine Sorge, da wird nichts Schlimmes oder Dramatisches passieren, wenn du stark und selbstsicher Grenzen setzt. Das überfordert ihn nicht und dich auch nicht. Hab nur Vertrauen!

    Dramatisiere du auch nicht!

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    Zum Glück war mein Sohn (21) nie so handysüchtig. Es gab natürlich Regeln an die er sich halten musste, wie in allen anderen Bereichen ebenfalls.

    Dein Sohn scheint extrem süchtig und emotional abhängig von dem Handy zu sein. Die Frage ist weshalb? Für viele ist das inzwischen der Ersatz für ein echtes Leben mit echten Freunden und sie fühlen sich dann sozial isoliert wenn man es ihnen weg nimmt.

    Dein Sohn scheint es nicht so zu empfinden dass du ihm einen Gegenstand weg nimmst, wenn du ihm das Habdy entziehst. Er scheint es als Eingriff in sein Leben zu sehen, als soziale Abschottung und als Angriff auf seine Freiheit.

    Er scheint auch komplett uneinsichtig zu sein und nicht bereit auch deine Seite sehen zu wollen.

    Wenn er sich das nächste mal beschwert du würdest ihn wie ein Baby behandeln, dann sagst du ihm am besten dass es daran liegt dass er sich wie ein unreifes Kleinkind benimmt und nicht wie ein Jugendlicher. Erklären ihm dass sein Verhalten bestimmt wie du dich ihm gegenüber verhalten musst und dass seine mangelnde Bereitschaft Regeln zu akzeptieren und sich daran zu halten, dich dazu zwingt entsprechend zu reagieren.

    Versuche ihm zu erklären dass du ihm das Handy nicht wegnehmen möchtest, dass ER SELBST dich aber immer wieder dazu zwingt und dir keine andere Wahl lässt.

    Es kann aber gut sein, dass er zu uneinsichtig um das zu verstehen und zu abhängen von dem Handy ist, um sich selbst Einsicht zu erlauben.

    Eventuell hilft hier nur 100% Handy -Detox und für einige Monate der komplette, ausnahmslose Handyentzug. So kann er sich wieder daran gewöhnen andere Dinge zu tun und sich mehr auf das reale Leben zu konzentrieren.

    Meine Generation ist noch komplett ohne Handy aufgewachsen und auch wenn es mittlerweile kaum noch jemand glaubt, man KANN ohne Mobiltelefon und Internet leben.

    Ich beneide dich nicht um deine Situation, denn auch ich hatte anstrengende und nervige Gespräche mit einem pubertierenden jungen Mann. Obwohl mein Sohn sehr vernünftig und einsichtig ist gab es immer wieder Phasen in denen man mit Logik und Argumenten nicht bei ihm durch kam. Die Teenager -Logik ist eine, die normal-gesunde Menschen nicht nachvollziehen können und Teenager können normale Logik einfach manchmal nicht verstehen, oder WOLLEN sie nicht verstehen. Temporärer Realitätsverlust scheint in der Pubertät jedenfalls dazu zu gehören.

    Ich finde eine liebevolle Erziehung mit Regeln die KONSEQUENT eingehalten werden, ist das beste was man tun kann.

    Ich wünsche dir viel Kraft um die nächsten Jahre durchzustehen.

    Sidibidibundele 
    Fragesteller
     27.04.2024, 07:21

    Danke für deine guten Lösungsvorschläge und Gedanken, die mir wirklich aus der Seele sprechen… auch zu meiner Kindheit und Jugend gab es diese ganzen Handys gar nicht bzw. fing das erst mit diesen Nokia-Klötzen und sms schreiben an als ich fast 20 war… mich lässt das wirklich alles verzweifeln und sein Verhalten wird immer süchtiger als besser.. absolut katastrophal und traurig…

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    Mein Tipp den meine Eltern bei mir angewendet haben: Family Link

    Family Link ist eine App wo du Bildschirmzeit, Schlafenszeit, Apps usw kontrollieren kannst. Du kannst einstellen wie lang er am Handy sein kann, wann das Handy nur noch Telefonieren kann ( Schlafenszeit ) und du kannst auch einstellen das er keine Apps ohne deine Erlaubnis runterladen kann und vieles mehr. Wenn es dich interessiert, kannst du auch mal ein Youtube Video angucken wo erklärt wird wie das alles funktioniert und was du damit alles machen kannst. Bestimmt gibt es so ein Video. Also wie gesagt meine Eltern haben das bei mir gemacht und ich war selber sehr unzufrieden damit aber inzwischen finde ich das gut weil ich dann nd so viel am Hamdy bin.

    Viel Glück dir noch!

    Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

    Wir müssen grundsätzlich unsere Handys um 21:00 abgeben. Das ist in den letzten Monaten allerdings etwas eingerissen. Vielleicht ist es einfacher zu akzeptieren, wenn ihr alle Eure Endgeräte ab einer bestimmten Zeit ausgeschaltet in die Küche legt.

    Notfalls kannst Du ab ner bestimmten Zeit auch einfach das WLAN ausschalten.

    ganz ehrlich? Wenn ich Teenagerkinder hätte, müssten sie zumindest unter der Woche das Handy abends aus machen. Wenn sie das nicht selbständig auf die Reihe kriegen, dann würde ich es ihnen abends tatsächlich abnehmen.