Bei Kalkhaltigem Wasser ist es da trotzdem gut mit Muschelkalk zu düngen?

2 Antworten

wie zum einen decordoba schon sagte, mußt Du zwischen "Drinnis" und "Draußis" unterscheiden - und zwischen Arten, die kalk mögen oder zumindest vertragen und welchen die ihn gar nicht mögen...

bei Gartenpflanzen macht der Regen den Großteil der Bewässerung aus und der Boden den Großteil der Mineraliengrundlage = auf Kalkböden wachsen andere Pflanzen als auf silikatischen Böden bzw. man kann (muss ggf.) für einige sog. kalkstete Arten bei Nicht-Kalkböden etwas "zufüttern"... auch hilft ggf. eine Kalkzugabe bezgl. der Bodenstruktur usw. - der Kalk macht aber bei der Gesamtbodenmasse auch nur wenig aus...

bei Zimmerpflanzen wirst Du bei Gießen mit kalkigem Leitungswasser keine zusätzlichen Gaben mehr brauchen, im Gegenteil, durch die Verdunstung bildet sich an den Töpfen und teils auch shcon auf der Blumenerde eine schwer lösliche Kalkkruste und einige Pflanzenarten kommen an ihre Kalkverträglichkeitsgrenze...

= ich selbst bringe mir Regenwasser sogar ins Büro mit um den Pflanzen das hiesige extrem kalkhaltige Wasser (Muschelkalkgebiet) zu ersparen...

also kurz: es gibt auch zuviel Kalk! und bei kalkhaltigem Wasser kannst (oder solltest) Du Dir Extragaben sparen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Im Garten ist es egal, ob du mit Regenwasser oder mit kalkhaltigem Leitungswasser oder Grundwasser bewässerst. Der Boden hat genug Puffer, um diese geringfügigen Schwankungen auszugleichen. Außerdem sind im Regenwasser CO2 (und andere Säuren) gelöst, das gleicht den pH-Wert locker aus.

---

Bei den Zimmerpflanzen ist es nicht egal, wenn man mit kalkreichem Wasser bewässert. Das Hydrogencarbonat wandelt sich in Kalk um, der Kalk kristallisiert aus, das CO2 entweicht. Das macht den Wurzelballen leicht alkalisch, das vertragen die Pflanzen auf Dauer schlecht. Aber in einer guten Blumenerde sind genug Humussäuren enthalten, welche den Kalk neutralisieren, also genügt 1 mal im Jahr Umtopfen, um den Kalk im Blumentopf wegzubringen.