Befinden wir uns in einer konkreten Pattsituation bei der Einschätzung der Feindlichkeit der Medien?
Für den Fall, dass mich hier jemand absichtlich missverstehen will, erwähne ich erst einmal vorweg, dass ich mich als Gegner von Trump, AfD und Linke sehe.
Ich sehe gerade, wie Trump die Medien scharf angreift. Aber ich sehe auch hier auf GF denselben Missstand. Denn es ist völlig ohne Belang, wer was sagt, weil jede politische Neigung folgendermaßen ausgelegt werden kann, wie sie Trump begründet (siehe Tagesschau: Trump greift Medien scharf an).
Medien wie CNN oder MSNBC, die zu „97,6 Prozent" negativ über ihn berichteten, seien der politische Arm der Demokratischen Partei und was die tun, sei höchst illegal. Solche Medien unterscheiden sich wirklich nicht von hochbezahlten politischen Akteuren.
Nun könnte man aber sagen, dass alle anderen Medien, die positiv über ihn berichten, sich auch nicht von hochbezahlten politischen Akteuren der Republikanischen Partei unterscheiden.
Diese Erkenntnis, umgesetzt auf die hohe Beteiligung der demokratiefeindlichen Beiträge hier auf gutefrage.de (GF), die pro AfD oder Linke Misstöne verlauten lassen: Könnte da die freundlich gemeinten Beträge nicht genauso gewertet werden?
Will man diesem Missstand demokratisch gerecht werden, befinden wir uns da nicht in einer Pattsituation?
2 Antworten
Sachlicher Diskurs und Faktenchecks nach rationalen Standards, Argument für Argument, und die Sache ist ganz schnell geklärt.
Denn die meiste Medienschelte richtet sich gegen simple Fakten, die von einer politischen Seite verleugnet werden. Das lässt sich mit ganz elementarer Quellenarbeit und sachlichem Abwägen von echt belegbaren Interessen der Beteiligten im unvoreingenommenen Diskurs nachweisen. Es ist kein Problem.
Schwierig ist es nur mit Menschen, die politisch/ideologische Scheuklappen aufhaben, für die dann nicht sein kann, was in ihrer Ideologie nicht sein darf. Aber auch da, um es allen stillen Mitlesern vor Augen zu führen: einfach die Quellen checken, die Fakten checken, gucken, ob nur Fehlschlüsse und Bauchi-Bauchi hinter einer Position stehen, oder eben Bestandsfähiges.
Dann ist da kein Patt, sondern Klarheit.
Ich verstehe, was Du meinst.
In Bezug auf die USA mag das stimmen. Hier belügen sich Demokraten (CNN) und Republikaner (FOX) gegenseitig in z.T. unversöhnlichstem Ton. Sie bewerfen einander mit Dreck und jede Hetzkampagne ist nicht groß genug.
Grundsätzlich muss man einen Grundrespekt voreinander haben. Aber das hört da auf, wo Lügen beginnen. Und der gute Trump lügt und fantasiert herum, bis sich die Balken biegen. Die Republikaner haben ein Weltbild, das mit rationalen Argumenten nicht mehr beigelegt werden kann. Entsprechend verzweifelt und "niedrig" muss die Gegenhaltung sein. Obwohl das - zugegebenermaßen - kein Standard für die Medien sein darf.
Lasst uns das - wie so oft - ein mahndendes Negativbeispiel sein.
Eine Lüge wird nicht wahrer, nur weil sie wiederholt wird und faktisch richtige Behauptungen werden nicht falsch, nur weil sie verleumdet oder die Position dahinter angezweifelt wird.
Jeder hat ein Recht auf eigene Meinung. Aber keiner hat ein Recht auf eigene Fakten.
Ich glaube ohnehin, dass die Diversifizierung von Informationsquellen uns von der "Wahrheit" nur noch weiter abbringt.
Wenn ich mir beispielsweise all die von rechten Netzwerken bezahlten Youtuber anschaue, die konzentrierten, provokanten und haarsträubenden gelogenen Schwachsinn von sich geben, dass sich die Balken biegen. Die tun dem System nicht gut.