Autoverkauf nach Frankreich bzw. Tunesien seriös?
Hallo liebe Community, gerne würde ich konkrete Erfahrungen von euch zu folgendem Fall erfahren :
Ich möchte meinen Peugeot, 4 J. alt verkaufen. Auf den einschlägigen Portalen bisher nur Händleranfragen mit unterirdischen Angeboten. Dann meldet sich ein Franzose mit Zweitsitz in Tunesien per E-Mail bei mir und zeigt Interesse. Er bietet mir nach kurzer Verhandlung einen guten Preis. Ich soll nun einen Kaufvertrag erstellen, er unterschreibt, überweist mir das Geld aufs Konto und schickt eine Spedition zur Abholung, i h melde das Fahrzeug ab. Transport und Zoll will er sich kümmern und bezahlen.
Kann man der Sache trauen oder ist das irgendeine Betrugsmasche? Es geht um über 30.000 €. Wer überweist so viel Geld aus dem Ausland ohne die Papiere in der Hand zu haben?
Hat jemand vielleicht so einen Fall selbst gehabt?
Ich bin für Unterstützung echt dankbar....
1 Antwort
Vorsicht, bei solchen Verträgen sind oft Fallen eingebaut!
eine sehr beliebte ist diese:
Du sendest den Kaufvertrag ab und hörst Tage und Wochen lang nichts mehr. Irgendwann denkst du: der hat wohl das Intresse verloren und verkaufst das Fahrzeug anderweilig. Oft taucht dann auch aus dem Hintergrund einer auf und fragt, ob das Auto noch zu haben ist. er bietet dir einen "verdächtig guten" Preis.
Sobald das dann über den Tisch geht, komtm der andere angeschissen: "Du hast mir das Auto versprochen" ich will Schadensersatz. und auch der Spediteur wird behaupten, er habe Kappazitäten frei gehalten, was horend viel geld kostet.
die nächste wäre, dass der Spediteur bzw. ein Prüfer kommt, und das Fahrzeug dann vor Ort auf Herz und Nieren inspiziert und einen oder mehrere Punkte findet, die nicht vertragsgemäß sind. dann werden Kosten für eine unnötige Anfahrt etc. geltend gemacht. Um das Auto an sich geht es hier im Prinzip nicht.
Schützten kann man sich vor der Masche auf zwei wegen.
keine unnötigen Deteils im Kaufvertrag! Zum Kauf angeboten wird ein weißer Peugeot, 4 Jahre alt, 52.000 km gelaufen, mit alterstypischen Gebrauchs und Verschleißspuren 1,6 Liter Diesel
kleinere Schrammen und Dellen SIND! alterstypische Gebrauchspuren, da wird KEIN Anwalt dieser Welt was anderes sagen. Sollten diese Deteils dem Käufer nicht reichen, soll er seinen Hintern rüberschwingen und sich das Fahrzeug anschauen.
Wichtig ist auch dass in den Kaufvertrag aufgenommen wird, dass das Fahrzeug erst übergeben wird, wenn das Geld gesichert auf dem Konto des Verkäufers angekommen ist und dass der Kaufvertrag automatisch nichtig wird, wenn das Fahrzeug nicht in einer definierten Frist bezahlt und abgeholt wird.
Ebenfalls wichtig ist in den Kaufvertrag aufzunehmen welcher spedieteur das Fahrzeug abholen wird. ggf. könnte man über eine Legitimation arbeiten z.B. soll der Spediteur die letzten 7 Ziffern der FIN nennen können müssen. So kann der Käufer nicht hinterher behaupten, man habe das Fahrzeug dem falschen Mann mitgegeben.
Unterm Strich jedoch ist die beste Methode zu sagen: ich gebe das Fahrzeug niemandem, der es nicht persönlich begutachtet und in Bar bezahlt hat.
Hallo peppie85, danke für die fundierten und sehr hilfreichen Tipps. Ich werde mich bestmöglich absichern und deine Ratschläge mit einbauen...