Ausziehen als 20 Jähriger Schüler?

4 Antworten

Außerdem sagt sie mir ständig ich solle ausziehen...

Wenn sie dies möchte, dann darf sie auch Unterhalt zahlen. Mit eigener Wohnung stehen dir 735,- Euro inkl. Kindergeld zu. Ab 18 sind BEIDE Elternteile unterhaltsverpflichtet. Lasse dir vom Jugendamt ausrechnen wer was bezahlen muss. Für junge Leute zwischen 18 und 21 ist das Jugendamt noch beratend tätig.

Der Unterhalt deines Vater geht bereits auf dein Konto?

Deine Mutter "streicht" Geld natürlich ein, weil du Zuhause wohnst. Ihren Anteil, sowie das Kindergeld, aber auch zusätzlich Geld vom Unterhalt des Vaters kann sie für Kost und Logis "verlangen". Du hast ein Zimmer, bekommst etwas zu essen und zu trinken?

Taschengeld muss sie dir im übrigen nicht geben. Dafür gibt es keinen gesetzlichen Anspruch. Du arbeitest neben der Schule? Musst du theoretisch nicht! Aber wenn du es machst, kann auch das Geld, zumindest ein Teil davon, aus Billigkeitsgründen auf den Unterhalt angerechnet werden.

Wie gesagt: gehe zum Jugendamt und lasse rechnen. Wenn es für dich Zuhause unerträglich ist und du psychisch am Ende bist, dann wäre auch das Jobcenter Ansprechpartner für dich. Und eng begrenzten Voraussetzungen übernimmt man dort auch die Kosten für die eigene Wohnung, wenn das "Kind" unter 25 ist.

SamaelHRO 
Fragesteller
 03.09.2019, 22:50

Also meine Mutter verdient zu wenig um Unterhalt zu zahlen, der Unterhalt geht auf ihr Konto die genannten Dinge die ich bezahle bezahle ich von meinem Lohn, Taschengeld bekomme ich keines womit ich auch kein Problem habe... und dass sie Geld behält um die Kosten für mich zu decken ist auch normal jedoch geht die Rechnung für mich nicht auf...vom Kindergeld und Unterhalt bleibt bei allem was sie für mich zahlt einfach noch was übrig ich komme da so auf ca. 30-40€ von denen der Verbleib für mich fraglich ist...würde meine Mutter mir die monatl. Kosten für mich wenigstens einmal vorrechnen hätte ich wenigstens Klarheit aber da sie sich weigert fällt das weg..

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Kessie1  04.09.2019, 14:11
@SamaelHRO

Dein Vater zahlt was an Unterhalt? Zusammen mit den 204 Euro Kindergeld hättest du welche Summe?

Der Unterhalt sollte rein rechtlich auf dein Konto gehen! Und da würde ich mal als "Druckmittel" ansetzen. Was kostet Miete etc. und welche Summe beansprucht sie für sich bzw. für Kost und Logis? Etwas für die Freizeit sollte ja schon noch übrig bleiben, zumal sie ihrer Unterhaltspflicht dem Grunde nach durch ausreichend Arbeit nachkommen müsste. Denn du bist als Schüler ein privilegiertes Kind (unter 21, unverheiratet, wohnt Zuhause) und damit hat auch sie eine gesteigerte Unterhaltspflicht! Würde sie der nachkommen, dann hättest du ja einen höheren Unterhaltsanspruch... Klar würde man die Eltern wohl nicht verklagen deswegen. Aber als "Gedankenspiel" würde ich es ruhig mal zur Sprache bringen. Und deinem Vater solltest du deine Bankdaten nennen. Denn er muss das Geld auf DEIN Konto zahlen und nicht auf ihres. Nehmen wir an er zahlt den Mindestunterhalt in Höhe von 323,- Euro. Dann macht das plus Kindergeld zusammen 527,- Euro. Du arbeitest nebenbei? Wenn dein Vater dir das Geld weiterzahlt wenn du ausziehen würdest, dann hättest du 527 plus Nebenjob. Davon kann man schon ein WG Zimmer finanzieren...

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Wenn du von deiner Mutter Essen, Kleidung und Taschengeld bekommst, außerdem mietfrei zuhause wohnst, Strom, Wasser und vielleicht auch Heizöl oder Gas verbrauchst, dann ist es nur recht und billig, dass Deine Mutter das Kindergeld bekommt. Das Kindergeld gehört nicht dem Kind, sondern wird (bei getrennt lebenden Eltern) dem Elternteil, bei dem das Kind lebt, ausgezahlt, um davon das Kind versorgen zu können. Und lass dir gesagt sein, dass das Kindergeld die monatlichen Kosten eines Kindes nicht deckt! „Sie steckt sich was ein“ von dem Kindergeld, ist also eine ziemlich verzerrte Aussage. Das Geld steht ihr zu, als die Person, unter deren Dach du lebst. Und solltest du ausziehen, bekommst du es, um dich damit versorgen zu können.
In dem Fall hättest du Anspruch auf den Unterhalt von deinem Vater und das Kindergeld und würdest merken, dass es auch damit schwierig wird, dich komplett selbst zu versorgen. Sei also versichert, dass deine Mutter mehr in Dich investiert, als sie für dich bekommt.

SamaelHRO 
Fragesteller
 03.09.2019, 08:26

Ich habs durchgerechnet...nein tut sie nicht. Ich bezahle Fahrkarten,Friseur und Kleidung und bekomme essensgeld von ihr jedoch kein Taschengeld o.ä

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Noerle82  03.09.2019, 08:45
@SamaelHRO

Und Miete? Lebensmittel? Strom? Handyrechnung? Wasser? Waschmittel? Zahnpasta? Toilettenpapier? Klassenfahrten? Rücklagen/Sparbuch ... nochmal: das Kindergeld gehört nicht dem Kind! Es gehört der Mutter. Es ist eine Leistung, die der Staat der Mutter/den Eltern zahlt als Unterstützung, ein Kind groß zu ziehen. Und es beinhaltet auch eine Art Entschädigung für nicht materielle Dinge wie durchwachte Nächte, weniger arbeiten, spontanes frei weil das Kind krank ist... all die Dinge, die eine Mutter eben leisten muss in 20 Jahren. Es gehört nicht dir! Solange du keinen eigenen Haushalt führst, ist es nicht dein Geld!
Woran macht man denn fest, wann es „Dein Geld“ werden soll und wann es den Eltern gehört? Würdest du auch einen 12jährigrn das Kindergeld ausbezahlen und sagen, die Mutter steckt sich was ein, wenn sie es nicht tut? Wo ist die Grenze? Was unterscheidet den 12jährigen, der voll versorgt wird, von dem 20jährigen, der voll versorgt wird? man könnte darüber reden, dass sie dir vielleicht eine Art Taschengeld zahlen sollte, wenn du einen Teil der Kosten wie Fahrkarte oder Friseur selbst zahlen sollst, denn das wären dir Dinge, die man einem 12jährigen ja auch nicht allein aufs Auge drückt. Aber das ist dann Verhandlungssache. Aber das KINDERGELD gehört schlichtweg deiner Mutter, solange du zuhause wohnst.

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Noerle82  03.09.2019, 09:51
@SamaelHRO

Versteh mich nicht falsch: ich finde es richtig, dass Du von deiner Mutter etwas Geld bekommst, um deine Kosten, die sie nicht mehr trägt (wie von dir erwähnt Friseur, Kleidung etc.) zu decken, vor Allem, wenn du noch zur Schule gehst. Sie ist dir Unterhaltspflichtig, heißt, sie muss dich entweder Materiell Oder finanziell versorgen. Wie das aber geschieht, ist nicht festgelegt. Indem sie dich mietfrei wohnen lässt, den Kühlschrank befüllt und gewisse Rechnungen begleicht, erfüllt sie diese Pflicht größtenteils und ein Taschengeld wäre sicherlich angebracht.

Ebenso käme vermutlich keine Mutter auf die Idee, ihrem Kind in Zahlen vorzurechnen, was es im Laufe seines kurzen Lebens bereits „gekostet“ hat, deshalb sind die Zahlen natürlich nur „Statistik“. Aber diese Statistik besagt, es waren und sind ca. 600,- Euro pro Monat. Das entspricht in etwa dem, was sie an Kindergeld und Unterhalt von deinem Vater bekommt, schätze ich.

Ich habe bis zum Ende meiner Ausbildung mit 24, also bis kein Kindergeld mehr für mich gezahlt wurde, nicht einen Cent davon „ausbezahlt“ bekommen, gleichwohl ich mit 19 ausgezogen bin. Auch in den 4-5 Jahren, in denen ich nicht zuhause gewohnt habe, meine Eltern aber weiterhin Kindergeld bekommen haben (damals FSJ und dann Ausbildung), ist jeder Cent des Kindergeldes an Sie geflossen. Ich habe während des FSJ ein Taschengeld von 250,- Euro und freie Kost und Logie von der Einrichtung bekommen, meine Eltern hatten also in der Zeit rein rechnerisch keine Kosten mit mir. Während der Ausbildung habe ich in einem Wohnheim gewohnt und 500,- Euro Bafög monatlich erhalten, davon habe ich meine Wohnung bezahlt und Bus/Bahn, Lebensmittel, Handy. Das Kindergeld floss trotzdem an meine Eltern. Und ich fand es absolut in Ordnung. Es wog all die Male auf, in denen meine Eltern mir mal 29 Euro zugesteckt haben, wenn ich feiern ging, die Dinge, die sie Für meine Wohnung kauften, als ich auszog, die Berufsunfähigkeitsversicherung, die mein Vater zu Beginn meiner Ausbildung für mich abschloss und die er bis heute noch bezahlt (seit 12 Jahren nun jedes Jahr als „Geburtstagsgeschenk“), und es wog auch all die Male auf, die ich nachts heulend meine Mutter anrufen konnte und sie mir zugehört hat, weil mein Leben als junger freier Mensch ja ach so tragisch war...

Verstehst du, was ich meine?

Ihr solltet Euch zusammensetzen und eine Lösung finden, wie du dein Leben bestreiten kannst, deine Kosten decken kannst und gut leben kannst. Was Deine Mutter dazu finanziell beitragen kann und sollte und was als Erwachsener vielleicht deine eigene Aufgabe ist.

Aber fange nicht an, deiner Mutter eine Rechnung auf den Cent genau aufzumachen, sondern glaube mir (inzwischen selbst Mutter), dass man in jeglicher Hinsicht mehr in sein Kind investiert, als man finanziell erhält.
Ich bekomme noch heute „Fresspakete“ von meinen Eltern geschickt, Tankgeld zugesteckt, wenn ich sie besuche etc. Und sie bekommen schon seit 13 Jahren kein Kindergeld mehr für mich! ;-)

Als Eltern ist man ein Leben lang verantwortlich und verbunden mit dem Kind. Mal investiert man mehr, mal weniger als man „bekommt“ und am Ende gleicht es sich irgendwie aus.

Ich drück dir die Daumen für eine gute Lösung!

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SamaelHRO 
Fragesteller
 03.09.2019, 15:57
@Noerle82

Klassenfahrt habe ich die letzte zur Hälfte selbst gezahlt Sparbuch zahlt sie nichts ein

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SamaelHRO 
Fragesteller
 03.09.2019, 15:58
@Noerle82

Ich bekomme von meiner Mutter kein Geld ich arbeite und es geht nicht darum was in den letzten 20 Jahren war sondern was jetzt ist..

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Noerle82  03.09.2019, 17:06
@SamaelHRO

Was ist denn aber jetzt anders, dass du die Situation JETZT gerne anders handhaben möchtest, als die letzten 20 Jahre?
Ich bleibe diesbezüglich bei meiner Aussage: das Kindergeld gehört ihr. Das ist nicht nur meine Meinung, das ist eine Tatsache. Es ist eine Leistung des Staates an die Eltern. Punkt. Davon unabhängig haben deine Eltern (beide! Dein Vater erfüllt sie in dem Fall eben finanziell) die Verpflichtung, dich zu versorgen, bis du das Haus verlässt, die Ausbildung beendet hast und/oder du eigenes Geld verdienst.
Wenn dir die Situation nicht gefällt, dann zieh aus, lass dir den Unterhalt von deinem Vater und das Kindergeld deiner Mutter ausbezahlen und versuche mit den knapp 600,- Euro im Monat und dem, was du verdienst über die Runden zu kommen. Das ist jetzt nicht böse gemeint! Es ist ein ehrlicher und ernst gemeinter Rat. Wenn du meinst, dass deine Mutter nicht die Summe aus Unterhalt und Kindergeld in Dich investiert und auch die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit schon drauf gelegt hat, nichts zählt, dann mach es auf deine Weise. Du bist 20. Du kannst ausziehen. Dann hast du alle Freiheiten, die du möchtest. Vielleicht hast du Glück und findest eine tolle WG, kannst die Schule zuende bringen in Ruhe und ohne Streit (denn wenn ich dich richtig verstanden habe, will deine Mutter ja, dass du ausziehst).

Das wäre dann eine Win-Win-Situation für euch beide.

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Noerle82  03.09.2019, 08:58

Wieso glauben die Leute immer, dass das Kindergeld pro Monat 1:1 aufgehen müsste? In den 20 Jahren, die du bei deiner Mutter gelebt hast: seid ihr da im Urlaub gewesen? Hast du Geschenke/Anschaffungen bekommen, die weit mehr als 200,- Euro wert waren? Dieses Geld rechnet sich auf die gesamte Kindheit und da gab es mit Sicherheit Zeiten, in denen Deine Mutter mehr ausgegeben hat, als sie bekam. Allein die Kosten für Windeln und Babynahrung, Kindersachen etc. sprengen in den ersten Jahren die Kosten von 200,- Euro. Klassenfahrten, Urlaube, Kinobesuche... all die Dinge für die du in den ersten Jahren sicherlich nicht selber zahlen musstest... und damit werdende Eltern angesichts dieser Kosten nicht den Mut verlieren ein Kind groß zu ziehen, unterstützt der Staat die Eltern. Aber er übernimmt nicht die kompletten Kosten. Ist auch nicht seine Aufgabe, aber heißt auch im Umkehrschluss, auf eine Kindheit gerechnet geht die Rechnung nicht auf. Und all die Male, die deine Mutter für Dich einstand, die durchwachten Nächte, die verheulten Abende weil irgendwas schief ging, die Sorgen, die sie sich gemacht hat in den letzten 20 Jahren, die Nerven, die sie gelassen hat, Verdienstausfall während der Schwangerschaft, Rente, auf die sie verzichtet in den Jahren? Die Jahre nach der Geburt, als sie zuhause war und nicht arbeiten konnte... rechnest du das auch mit rein? Und kannst du das mit Geld aufwiegen? Und bist du bereit, es gegenzurechnen und rückwirkend dafür zu bezahlen? Eigentlich ist es schon schlimm, dass man als Kind überhaupt seiner Mutter eine Rechnung aufmacht und anfängt, sie auf die Materiellen Leistungen zu reduzieren, die sie in den letzten Monaten erbracht hat... aber wenn du meinst, du musst ihr was vorrechnen, dann rechne auch solche Dinge mit ein!

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Noerle82  03.09.2019, 09:25

Zitat aus einem Artikel der FAZ:

Das  Statistische Bundesamt gießt dies in Zahlen: 6000 Euro im Jahr kosten Kinder, bis sie sechs Jahre alt sind. Zwischen 6 und 12 Jahren sind es dann 7000 Euro und bis zur Volljährigkeit etwa 8500 Euro im Jahr. Wer addiert, kommt auf rund 130.000 Euro, je Kind wohlgemerkt. Nach dem 18. Geburtstag wird es noch teurer, vor allem, wenn für ein Studium eine eigene Wohnung gebraucht wird. Eine Summe von 230.000 Euro hat die Verbraucherzentrale Bayern einmal ausrechnen lassen, die ein Kind bis zum Abschluss des Studiums kostet. Mit etwa 130.000 Euro sei der Verdienstausfall der Eltern für die Erziehung von einem Kind zu veranschlagen, bei zwei Kindern seien es 175.000 Euro, bei drei Kindern 230.000 Euro. Andere Berechnungen kommen auf ähnliche Ergebnisse. Das  Kindergeld, so es 25 Jahre bezogen würde, summiert sich nach aktuellem Stand auf 55.000 Euro. Auch andere familienpolitische Leistungen können den finanziellen Schaden bei weitem nicht ausgleichen.
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Wenn es tatsächlich gar nicht mehr geht, dann wende Dich erst mal an das Jugendamt.

Mit staatlicher Unterstützung wirst Du nicht viel erreichen können.

Merle87  02.09.2019, 22:42

Das Jugendamt ist nicht mehr für 20-jährige zuständig.

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Kessie1  03.09.2019, 16:35
@Merle87

Das Jugendamt ist für junge Leute zwischen 18 und 21 beratend tätig, darf sie aber vor Gericht nicht mehr vertreten.

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Kindergeld und Unterhalt stehen ihr zu, solange Du zu Haus wohnst. Wenn Du ausziehst, steht Dir das Kindergeld zu und Dein Vater muss sowieso den Unterhalt ab Deinem 18. Geburtstag an Dich bezahlen. Wenn Du ausgezogen bist, muss Deine Mutter Dir zusätzlich Unterhalt zahlen. Lass Dich beim Jugendamt beraten und rede mit Deinem Vater.