Auslandsjahr USA.Sollte man lieber in Großstadt oder Kleinstadt leben. (Erfahrung/Meinung)?

2 Antworten

Wenn Du das TYPISCHE Amerika kennenlernen möchtest, dann ist eine mittelgroße Stadt oder auch eine "small town" mehr zu empfehlen als die großem Metropolen.

Hür Dir mal die entsprechenden Songs von John C Mellencamp, Bruce Springsteen und Tina Turner("Nutbush City limits") an.

Wenn du das Leben des durchschnittlichen US-Amerikaners der arbeitenden Mittelschicht kennenlernen möchtest, dann landest du nicht mitten in einer Großstadt, sondern in einem Suburb, also einem Vorort einer größeren Stadt. Das sind dann die typischen Einfamilienhaussiedlungen mit weißen Zäunchen und Vorgärten, wie man sie aus US-Serien kennt.

Die USA sind halt nicht Deutschland. Dort läuft doch vieles deutlich anders. Mitten in den Metropolen wohnen entweder Superreiche wie in Manhattan oder eher arme Menschen in Sozialbauten. Auch das Wohnen zur Miete in einer Wohnung ist dort eher etwas, was arme Menschen tun. Wer es sich irgendwie leisten kann, kauft sich halt so ein Häuschen in einem Vorort.

Diese Vororte haben auf gewisse Weise Kleinstadtcharakter. Der große Unterschied zu Deutschland ist allerdings, dass sie massiv auf's Autofahren ausgelegt sind. Also, nicht wie bei uns mit dem Supermarkt und der Schule in fußläufiger Entfernung, sondern alles so "verstreut", dass ohne Auto der Alltag undenkbar wäre. Und auch ohne ein wirkliches Stadtzentrum mit Fußgängerzone und Geschäften, wie es hier in Deutschland üblich ist.

Lass dich einfach darauf ein! Und ja, ich würde dir empfehlen, eher diese "Durchschnittsvariante" anzupeilen als irgendwelche Sonderfälle oder Extreme. Schließlich macht man ja so ein Auslandsjahr nicht, um dort möglichst genau so wie daheim zu leben, sondern eben wirklich die Unterschiede kennenzulernen :).

kelloknippla  22.04.2018, 01:46

Top-Antwort! Sehe ich genauso. Oft lernst du das "wahre(re)" Gesicht der USA auch z.B. in einer Kleinstadt kennen, denn wenn du in New York oder Chicago bist, spielt da soviel anderes mit rein (ganz abgesehen davon, dass man schnell und oft über nicht-Amis stolpert). Und wenn du z.B. eine der kleinen Unistädtchen (Athens GA, Lawrence KS, Iowa City IA, Ann Arbor MI, etc.) nimmst, hast du sogar nette Unikultur da (was nicht repräsentativ für nicht-Unistädtchen ist, ist klar, ne?)

Übrigens wirst du da drüben noch was anderes viel besser kennenlernen und ganz anders sehen: dich selbst. Viel Erfolg!

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