Auslandsjahr Costa Rica mit STS oder TW?

Das Ergebnis basiert auf 1 Abstimmungen

STS-Education 100%
TravelWorks 0%

1 Antwort

Ich war zwar mit keiner von beiden Organisationen im Ausland und außerdem auch nicht in Südamerika, was mir als Außenstehende aber als erstes auffällt ist dass keine der beiden Organisationen die Krankenversicherung inkludiert hat. Zwar kann man sie bei TravelWorks dazu buchen (ich nehme an, STS kann einem ebenfalls zuallermindest einen Versicherer vermitteln), aber alleine das finde ich für eine Schüleraustauschorganisation ehrlich gesagt ein No-Go. Dinge wie eben eine Krankenversicherung, die ja nun wirklich jeder braucht, sollten nicht „optional zum Dazubuchen“ sein, sondern das verstehe ich persönlich unter einer der Kernaufgaben der Organisation. Klar kann man eine Krankenversicherung auch selbst buchen, nur dann hat man vor Ort eben das Problem, dass man Arztkosten auf jeden Fall erstmal auslegen muss, und das würde mir ein wenig Unwohlsein verschaffen (ich hatte damals aufgrund eines Problems mit der Kreditkarte zum Beispiel Probleme, in der Anfangszeit überhaupt an Bargeld zu kommen…). Als ich in meinem Schüleraustausch einen Arzt brauchte, hat meine Gastfamilie immer für mich ausgelegt und das dann von der Organisation erstattet bekommen, die es vor Ort mit dem Versicherer geklärt hat. Bei einem Work&Travel oder einem Studienaufenthalt ist das etwas anderes, da ist man erwachsen und musste sich in der Regel auch in Deutschland schon mal mit der KV auseinandersetzen und ist deshalb nicht ganz unbedarft, aber als Minderjähriger in einem Land auf der anderen Seite der Erdkugel? Also ich persönlich hätte mich von solchen Dingen damals noch überfordert gefühlt und würde es auch meinem Kind in einem Schüleraustauschjahr nicht zumuten wollen. Wie gesagt, in meinen Augen eine der Kernaufgaben einer Schüleraustauschorganisation.

Aus dem gleichen Grund finde ich auch seltsam, dass TravelWorks den Flug „optional“ anbietet. Klar kann man sich Flüge selbst buchen, aber gerade bei Schüleraustausch ist das eben nicht so einfach, weil man wegen Visum, Datum Welcome Camp / ggf. Abschiedscamp etc eben gar nicht so lange im Voraus wissen kann, an welchem Tag man genau fliegen kann/sollte. Insbesondere in Hinblick auf den Rückflug bleibt einem da sowieso kaum etwas anderes übrig, als den Rückflug entweder teurer als umbuchbar zu buchen oder gleich beides teurer als one way zu buchen. Eine Organisation, die jedes Jahr eine große Anzahl Schüler nach Südamerika schickt, hat gegenüber Fluggesellschaften mehr Möglichkeiten, Gruppentarife und sonstige Vergünstigungen zu bekommen, als eine einzelne Privatperson, deshalb glaube ich, dass diese Handhabung von TravelWorks erstens dazu führt, dass sie den Flug nämlich selbst auch teurer anbieten müssen als es anders vielleicht möglich wäre, und dass die Teilnehmer zweitens diesen Flug auch kaum günstiger bekommen werden. Wenn das Welcome Camp an einem bestimmten Tag anfängt, dann hast du ja nur die Möglichkeit, an exakt diesem Tag zu fliegen, egal was es kostet, oder früher zu fliegen und dafür noch Hotel auf eigene Kosten dazu zu haben oder das Welcome Camp teilweise zu verpassen. Es ergibt für mich keinen logischen Sinn, warum man TravelWorks für das Welcome Camp und sogar den Flughafentransfer dorthin bezahlt, aber den Flug dorthin nicht. Das kann organisatorisch und preislich keinen Vorteil haben… Ich denke da auch an die Corona-Zeit, die ja so lange noch nicht her ist, als die Austauschschüler, die mit Organisationen gebucht hatten, die zum Beispiel Flüge nicht inkludiert hatten, dann nämlich auch selbst zusehen konnten, wie sie in einer so noch nie dagewesenen globalen Pandemie noch einen Flug nach Hause organisiert bekommen. Meine Organisation hatte ein eigenes Flugzeug gechartert für die Leute in Ländern, in denen alle kommerziellen Flüge ausgesetzt wurden… just saying. Klar, war eine absolute Ausnahmesituation, aber trotzdem.

Ansonsten listet TravelWorks wenigstens eindeutig auf, was alles nicht im Preis enthalten ist, nämlich zum Beispiel der tägliche Schulweg, das Essen in der Schule, Schuluniform etc. Bei STS ist es nicht eindeutig geschrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass STS diese Dinge eben inkludiert hat. Vielleicht kannst du die das ja mal fragen?

Fazit aus den oberen Argumenten, überzeugen tut mich keine der beiden Orgas, aber im Vergleich macht TravelWorks den Eindruck, als ob sie einen Schüleraustausch wie eine Art „Baustein-Urlaub“ anbieten und Leute einfach nur mit billigen Preisen locken wollen, ohne Rücksicht auf diverse Probleme, die das eventuell mit sich bringt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war ein Jahr als Schülerin in Japan
Sandra10082 
Fragesteller
 20.01.2024, 15:16

Vielen vielen Dank für deine ausgiebige Antwort!!

Ich stimme dir zu 100% bei allem zu. Mit STS hatte ich bereits ein Gespräch und da wurde klar kommuniziert, was alles noch selber gezahlt werden muss. Ich habe mich da total wohl und gut aufgehoben gefühlt.

Mit welcher Organisation warst du denn in Japan? Hört sich sehr gut an...

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warai87  20.01.2024, 15:35
@Sandra10082

Ich war mit AFS. Ich weiß, die sind halt noch einige 1000 Euro teurer (andererseits haben sie dafür aber auch Stipendien), ich will auch gar nicht unbedingt für AFS Werbung machen. Mein Punkt ist nur, dass Schüleraustausch etwas ist, wo man sich gut überlegen sollte, woran man da sparen möchte.

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