Auslandsjahr abbrechen?
Hallo ihr Lieben,
ich w/17 bin seit knapp 2 Monaten in den USA. An sich habe ich eine tolle Familie jedoch behandeln sie mich teilweise wie ein Baby, da sie noch nie Kinder hatten. Wie gesagt sind sie an sich aber echt freundlich etc. Also seitdem ich geflogen bin wollte ich zurück und war unzufrieden und meine Mutter meinte ich solle dem ganzen Zeit geben, was ich ja getan habe, da ich ja schließlich seit knapp 2 Monaten schon hier bin. Nun weiß ich nicht, ob es Zeit wäre abzubrechen, da sich alles verschlechtert hat:
Seitdem ich hier bin habe ich etwa 5kg abgenommen und ich war eh schon eher die Person, die im unteren Bereich des Normalgewichts stand. Jetzt habe ich schon leichtes Untergewicht und ich glaube nicht, dass ich eine Essstörung habe, aber ja kann jetzt nicht mehr viel essen und nehme weiter ab. Wenn ich weiter esse obwohl ich kein hunger mehr habe fang ich an starke Bauchschmerzen zu haben. Ich habe es heute nicht mal mehr geschafft mein Eis leer zu essen obwohl das sonst nie ein Problem war.. Das hat alles damit angefangen, dass meine Host mum meinte ich solle lieber mal statt Sandwich etc Früchte essen, da ich am Anfang viel Hunger hatte, weil ich ja dort auch schon paar Kilos verloren hatte. Also sie hat mich beim Abendessen auch gestoppt mehr zu essen und es mir verboten. Danach hat alles angefangen. Und jetzt möchte sie mich immer ermutigen zu essen, aber ich habe einfach meinen Appetit verloren. Ich zwinge mich zum Teil etwas zu essen und sie meinte auch schon im Vergleich, dass ich mega wenig esse… Und ich habe hier vor circa 3 Wochen neue Jeans gekauft die mir jetzt alle auch nicht mehr passen und am Bauch viel zu weit sind.
So dann ein zweiter Punkt wäre dass ich Dauer müde bin aber schlecht schlafe. Ich habe mindestens alle drei Tage irgendwelche Albträume und bin durchgehend müde. Ich habe mich an die Zeitzone gewöhnt, aber ich bin höchstens mal zwei Stunden nicht müde und ich verspreche euch dass ich nicht übertreibe leider..
Als dritten Punkt kann ich nur noch sagen, dass ich grade nicht das Beste verhältnis zu zuhause habe. Ich habe mich mit meiner Mutter geeinigt dass ich auch einfach nur 5 Monate machen kann und dann zurück darf um die Weihnachtszeit rum. Jetzt ist sie darauf nicht mehr anzusprechen und will dass ich die ganze Zeit hier bleibe und dann hat sie mir noch blöde Sachen an den Kopf geworfen wie zum Beispiel dass man mir nicht Vertrauen kann und ich nur an mich selber denke und das sie und mein Bruder mega enttäuscht von mir sind. Von meinem Problem mit dem Essen habe ich ihr nichts erzählt.
Mein nächster Punkt wäre einfach dass ich mich hier unwohl fühle und das gefühl habe das es mir mental sowie physisch immer schlechter geht von Tag zu tag.
Ich habe eine Therapeutin mit der ich telefoniere und sie hat die sorge dass ich eine Essstörung entwickle und würde mit meiner Mutter reden dass ich Dezember nachhause kann aber wenn es so weitergeht weiß ich nicht ob ich das schaffe… Ich fühle mich wie die größte Enttäuschung.
Mein letzter Punkt der mir das auch schwierig macht ist dass ich seit 10 Monaten einen Freund habe und der Abschied war dann natürlich nicht leicht. Er steht mir bei und ich weiß dass wir das schaffen und auch seine Mutter steht hinter mir und meinen Entscheidungen. Dennoch hat er geäußert dass er auch sorge um mich hat weil ich eigentlich jeden Abend weine weil ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß und ich so viel abgenommen habe und er meint dass er sich um meine Gesundheit sorgen macht und ich mit meiner mama reden sollte um zurückzukommen damit ich mit helfen lassen kann. Sowieso ist die Distanz natürlich schwer und man streitet sich mal aber das ist weniger das Problem.
Ich weiß nun absolut nicht was ich machen soll und ja. Ich will meine Gastfamilie nicht enttäuschen und traurig machen wenn ich so früh gehe und ich weiß nicht einmal ob meine mutter das zulassen würde was ich eher bezweifle. Aber ich kann nicht mehr mir geht es psychisch nicht mehr gut und das sieht man mir physisch langsam auch an. Von den Kopfschmerzen die mich durchgehend plagen muss ich ja nichts sagen.. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter.. Habt ihr einen Rat?
Vielen Dank im Vorraus!
Hallo nochmal!
Was ich nur kurz ergänzen wollte ist noch, dass mir das Geld bewusst ist, das verloren gehen würde. Ich bin sehr dankbar dass meine Mutter mir das ermöglicht hat. Und zum Thema warum ich das überhaupt wollte kann ich nur sagen dass das seitdem ich 13 Jahre alt war mein Traum war. Jedoch hat sich das dann vor einem Jahr geändert. Dann war es jedoch zu spät zurückzutreten. Ich weiß nur nicht ob ich mich weiter hierhin zwingen sollte wenn es mir mental nicht gut geht.
2 Antworten
Ja, da empfehle ich dir, abzubrechen.
ich glaube nicht, dass ich eine Essstörung habe
…schriebst du und beschreibst dann eine Essstörung wie im Bilderbuch, inklusive Vorgefährdung. Und was auch dazu passt ist, dass du glaube ich an einigen Stellen nicht ganz die Wahrheit sagst. Wegen lediglich 5 kg weniger sind einem nämlich nicht Hosen um den Bauch herum viel zu weit. Dass du in Deutschland bereits eine Therapeutin hattest, mit der du jetzt telefonierst, hat auch nicht rein zufällig etwas damit zu tun, dass da schon einmal was war, zumal du familiäre Probleme auch in Deutschland beschreibst? Schau auch, wie du dich hier widersprichst, weil ja offensichtlich eben nicht erst dann alles angefangen hatte:
da ich am Anfang viel Hunger hatte, weil ich ja dort auch schon paar Kilos verloren hatte. Also sie hat mich beim Abendessen auch gestoppt mehr zu essen und es mir verboten. Danach hat alles angefangen.
Also ja, solche kleinen „Wahrheitsverschwurbeler“, und auch ungefähre Angaben wie „etwa 5kg“ (in den Wochen davor schon 10?) sind mir schon häufiger in Posts von Leuten aufgefallen, die dann in späteren Posts doch frei heraus zugegeben haben, dass sie schon vor drei Jahren wegen einer Esstöeung in Behandlung waren.
Oder anders herum gesagt: Wenn du überzeugt bist, dass es keine Essstörung ist, haben dich die Bauchschmerzen und der fehlende Appetit (übrigens auch hier, was denn nun?) ja bestimmt beunruhigt (kann ja schließlich was extrem ernstes sein) und du warst damit beim Arzt, bevor du dir neue Hosen kaufen gegangen bist, nicht wahr? … ist eine rhetorische Frage, ich kann mir die Antwort schon denken.
Also neben diversen üblichen an sich harmlosen Teenager-Problemen hast du dann tatsächlich ein recht schwerwiegendes, dass auch eine Gefahr darstellt, und das wird unbehandelt und unbeaufsichtigt nicht besser werden. Und weil es ein schwerwiegendes ist, wird sich schon alleine deine Organisation dafür interessieren, weil die auch eine Krankenversicherung und Aufsichtspflicht für dich hat. Du hattest der ja sicherlich noch nicht gesagt, dass du bereits in Therapie warst, dass du gefährdet bist und wieviel du wirklich abgenommen hast. Wenn du das tust, ist die Chance, dass die dich aus dem Programm ausschließen, auch ohne Zustimmung deiner Mutter, recht hoch. Und dass deine Mutter dich dann nicht aufnimmt, wenn du nach Deutschland zurückgeschickt wirst, glaube ich dagegen nicht.
Wie gesagt, das mit den Gewichtsangaben passt halt immer noch überhaupt nicht zu dem, was du sonst so geschrieben hattest. Und was die Therapeutin betrifft, das bestätigt die Vorgefährdung.
Und auch wie gesagt, die Alternative zu einer Esstörung, die du ja ausschließt, ist eine körperliche Ursache für die Appetitlosigkeit und die Bauchschmerzen. Daher nochmal: Beim Arzt warst du selbstverständlich? Und der hat was diagnostiziert?
Und noch eine Frage: Wenn du selbst abbrechen willst, und wenn deine Mutter eher versucht, dich zum Durchhalten zu überreden, warum erzählst du das mit dem Essen und dem Gewicht, was ja der schwerwiegendste und auch belegbarste (messbare) Grund ist, nicht deiner Mutter? Warum argumentierst du ihr gegenüber mit allem anderen, nur ausgerechnet damit nicht? Wenn deine Mutter dich zur Therapeutin geschickt hat, um psychische Probleme bei dir zu verhindern, und ebendiese Therapeutin jetzt auch schon eine zu starke psychische Belastung und damit einhergehend Essstörung vermutet, dann wird deine Mutter doch genau das interessieren, meinst du nicht? Dann wäre es doch das leichteste, die Therpeutin von ihrer Verschwiegenheitspflicht zu entbinden, ein gemeinsames Gespräch zwischen ihr, dir und deiner Mutter zu arrangieren, bei dem du die Sache mit dem Essen endlich auf den Tisch legst, und deine Therapeutin ihre professionelle Sicht auf die Dinge darlegt.
Was meinst du denn mit den Angaben, die nicht passen würden?
Nein, ich war nicht beim Arzt und ich weiß nicht, ob man die Essstörung noch ausschließen kann um ehrlich zu sein. Ich will es vielleicht einfach nicht wahrhaben..
Ich habe Angst mit meiner Mutter zu reden nachdem was sie alles zu mir gesagt hat. Ich glaube nicht, dass sie hinter mir steht und habe Angst, dass sie wieder so sauer wird. Auch wenn wir mit der Therapeutin zusammen reden habe ich Sorge, dass sie danach mega sauer wird. Auch weil ich meine Gastfamilie damit dann so enttäuscht habe und ihre Gefühle damit wahrscheinlich verletzen werde, wenn ich gehe.
Das ist doch aber klar, dass deine Mutter das nicht versteht, wenn du die schlimmsten Sachen nicht erzählst und nur die vergleichsweise harmlosen. Wie soll sie denn verstehen, wie ernst es ist, wenn du ihr nicht erzählst, wie ernst es ist? Wenn du in deiner Frage als Begründung nur geschrieben hättest „ich vermisse meinen Freund“, dann hätte ich dir auch geantwortet, dass das absolut kein Grund zum Abbrechen ist und du dich „nicht so anstellen“ sollst. Menschen können nur für das Verständnis aufbringen, was sie wissen.
Ja, okay das verstehe ich. Vielen Dank. Ich werde morgen mit meiner Therapeutin reden und danach mal mit ihr absprechen wie wir mit meiner Mutter reden werden. Vielen Dank für deine Hilfe!
Alles Gute für dich, und immer dran denken: alles wird gut ;) Früher oder später, auf die eine oder andere Weise, wird alles gut.
Was ist denn Dein Grund für den USA-Aufenthalt? Ich würde meine Ziele nicht aus den Augen verlieren - sondern erreichen wollen. Schwierigkeiten gibt es im ganzen Leben. Kaum hat man ein Problem bewältigt, kommen zwei neue hinzu.
Was dem Menschen - und auch Dir - hilft, ist der Aufbau von Resilienz. Damit ist eine innere Widerstandskraft gemeint, die erforderlich ist, um sich auf Ziele zu konzentrieren und um auch weniger Schönes ertragen zu können, sollte man das Unangenehme nicht lösen können.
Rede doch mal mit Deinen USA-Eltern, was Dir auffällt, was Dir gefällt - und was nicht. Packe "den Stier" bei den Hörnern - das ist in vielen Fällen besser, als wegzulaufen. Durch das Weglaufen wirst Du keinen Kampf gewinnen - und Deine Ziele nicht erreichen können.
Mein Traum mit 13 Jahren war es dieses Auslandsjahr zu machen. Ich wollte es für die Erinnerung sowie Weiterbildung machen. Ich habe schon viel dazugelernt und bin dafür auch echt dankbar und ich weiß, man sollte nicht so schnell aufgeben und das möchte ich auch nicht. Jedoch geht es mir langsam gesundheitlich schlecht und ich brauche Hilfe.
Es ist immer wichtig, dass man sein Problem - hier mentales Ungleichgewicht/sich unwohl fühlen - genau beschreiben kann, andernfalls hat man es nicht wirklich verstanden. Vielleicht ist es auch so eine Art Heimweh?
Dies anderen Menschen zu erklären ist oft sehr schwierig, einerseits weil andere Menschen auch andere Gefühle haben und andererseits, weil eine vernünftige Begründung gut überlegt sein will. Ich denke, wenn Du Dir eine an Vernunft orientierte Begründung überlegst, diese in passende Worte kleidest, dann kannst Du Deine Entscheidung - zurück nach Hause - auch anderen vermitteln.
Wichtig ist: Du tust das, was Dir vernünftig erscheint. Es ist Dein Wohl, um das es geht.
gerne. Du bist nicht auf der Welt, um die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen.
Also entschuldigung ich versteh nicht alles. Ich war paar mal bei meiner Therapeutin vor Jahren, da mein Vater verstorben ist und meine Mama wollte, dass weder mein Bruder noch ich pychische Probleme davon bekommen.
Ich meinte dass ich seitdem ich in den USA bin schon 5kg abgenommen habe. Von 58kg auf 53kg aktuell (ich bin 1,70m groß W/17). Vorher in Deutschland habe ich meine 58kg immer gehalten und hatte nie Probleme mit Essen.