Ausbildung beginnen, obwohl Studium geplant ist – sinnvoll oder nicht?
Hallo zusammen,
ich bin momentan in einer kleinen Zwickmühle und wollte gerne mal ein paar ehrliche Meinungen hören:
Ich habe einen Ausbildungsplatz, der am 1. August startet – allerdings bin ich mir unsicher, ob ich wirklich eine Ausbildung machen will oder ob ein Studium (BWL) nicht doch besser zu mir passt.
Mein Gedanke war jetzt:
Ich fange die Ausbildung ganz normal an, probiere sie im August und September aus – und wenn ich merke, dass sie mir wirklich gut gefällt, dann bleibe ich dabei und ziehe sie durch.
Falls ich aber das Gefühl habe, dass die Ausbildung doch nicht das Richtige für mich ist, würde ich innerhalb der Probezeit kündigen und dann eben mit dem Studium im Oktober anfangen.
Ich habe mich noch nicht immatrikuliert, aber die Hochschule nimmt fast alle Bewerber an, also rechne ich damit, dass das klappt.
Was denkt ihr:
Ist das ein cleverer Plan oder eher unfair/unklug?
Hat jemand schon mal etwas Ähnliches gemacht? Ich will einfach nicht später bereuen, eine der beiden Optionen nicht ausprobiert zu haben.
Danke euch schon mal für ehrliche Antworten!
2 Antworten
Ja, das kannst du so machen, wie du es geschrieben hast. Es ist jedenfalls rechtlich akzeptabel und das Vernünftigste für dich. Dass es ein wenig unfair gegenüber dem Arbeitgeber und anderen Bewerbern ist - ja gut…. Ich sage mal so: Umgekehrt entscheidet der Arbeitgeber ja auch, was das Beste für ihn ist. Ich bin ja grundsätzlich keine Fürsprecherin für grenzenlosen Egoismus, aber frommer als der Papst muss (und sollte!) man als Arbeitnehmer auch nicht sein.
Was die Entscheidung Studium oder Ausbildung betrifft: Ich habe aus einem ähnlichen Grund beides hintereinander getan. Ich wollte halt auch „nichts auslassen, alles ausprobieren“. Es muss keine „Entweder-Oder“-Entscheidung sein, sondern kann auch eine „Erst das eine, dann das andere“-Entscheidung sein.
Am Besten solltest du dich auch jetzt schon mal probeweise in Vorlesungen der Uni setzen, um dann auch wirklich einen Vergleich zu haben. Vielleicht ist ja auch sowohl die Ausbildung als auch das Studium anders, als du es dir im Moment vorstellst.
Und ich sag mal so: eine Ausbildung fühlt sich erstmal eigentlich fast immer „schlimmer“ an als ein Studium. Klar macht es den allermeisten mehr Spaß, um 10 zur ersten von nur zwei Vorlesungen zu fahren und am Nachmittag wieder zu Hause zu sein, als morgens um 8 irgendwo auf der Matte stehen zu müssen und dann 8 Stunden ranklotzen zu müssen. Ob eine Ausbildung eventuell doch die bessere Wahl ist, merkt man ehrlich gesagt oft erst später, wenn sich diesen „Beißen in den sauren Apfel“ in der einen oder anderen Form auszahlt…
Ach so, ich wusste nicht, dass du schon 22 wirst. Ja gut, dann kann ich das verstehen.
Aber dann nur noch ein Hinweis (den du wahrscheinlich schon gehört hast), gerade BWL ist ja recht überschwemmt. Gerade im kaufmännischen Bereich kann man auf mit „nur“ einer Ausbildung ganz gut Karriere machen. Also ich empfehle offen gestanden auch so ein kleines bisschen, die Ausbildung durchzuziehen.
Ja BWL ist tatsächlich recht überschwemmt.
Mein Bauchgefühl sagt zwar eher studieren weil die Ausbildung als Versicherungskaufmann nicht so dass ist, was ich mir vorstelle. Ich denke ich fang die Ausbildung an und wenn’s mir nicht gefällt kündige ich.
Mega sinnvoll, da man nie weiß, wie so ein Studium ankommt. Man kann später trotz abgeschlossenem Studium arbeitslos sein.
Je nach dem wie das Studium ausgefallen ist.
Ist das ein cleverer Plan oder eher unfair/unklug?
Wenn Du die Lehre anfängst solltest Du sie durchziehen.
Es ist eine gute Erfahrung etwas durchzuhalten und sich durchzubeißen - ich würde sagen eine unschätzbar wertvolle Erfahrung. Versuche einfach von Anfang an zu verkürzen.
Die Hochschule hingegen wird froh sein, um jeden der sich nicht bewirbt.
Ja ein Studium ist keine Garantie, dass weiß ich auch.
Mein Wunsch war trotzdem zu studieren deshalb bin ich mir etwas unsicher.
Etwas durchziehen ist sowie immer eine wertvolle Erfahrung!
Kannst Du nachdem Du eine Grundlage geschaffen hast immer noch. Außerdem wird Dir das immer im Leben als positiv angerechnet nicht nur studiert zu haben.
Ich will da hingehen auch nicht egoistisch sein aber wie du bereits sagtest, die Arbeitgeber suchen sich ihre Auszubildende ebenso gründlich aus.
Ich mache mir da eben selbst etwas Stress weil ich inzwischen 21 Jahre alt bin und noch 22 dieses Jahr werde.
Selbstverständlich kann ich die Ausbildung und danach das Studium machen aber ganz ehrlich, wann soll ich dann mal richtig Geld verdienen.
Ausbildung und Studium sind ganz schnell 6 Jahre.