Aus wie viel "Fachbegriffe lernen" besteht der Biologie Leistungskurs?
Ich bin der erste Jahrgang mit dem neuen Abitur. Die Informationen kommen alles sehr langsam, und ich muss bis zum 08.02.2019 meine Fächer gewählt haben. Bei dem neuen Abitur sollen die Leistungskurse wieder eingeführt werden. Bei Mathe bin ich mir sicher, dass ich es fünfstündig machen möchte. Ich brauche eine Naturwissenschaft als Leistungskurs(weil Sprachen mir einfach gar nicht liegen), wobei da Physik (aufgrund des Lehrers) schon ausgeschlossen wurde. Also bleiben noch Chemie und Biologie.
Mir wurde gesagt, dass Biologie reines Auswendig lernen (Fachbegriffe etc.), und enorm schwierig sein soll. Mich interessiert Bio total(Vor allem die Themen die ich schon recherchiert habe), will aber nicht nur für Bio lernen müssen, weil es so unglaublich schwer ist
Meine Frage: Wie extrem ist der Lernaufwand in Bio?
Ich weiß, dass es viel ist, dafür habe ich die Hoffnung, durch mein Intresse allgemein mehr zu lernen.
2 Antworten
da kann ich dich beruhigen, es ist kein reines auswendig lernen, damit könnte man zumindest keine "gute" Note erreichen. Der Teil "Reproduktion" (auswendig lernen) reicht ca. bis zur 4- eventuell auch glatt 4 oder 5+.
Den mittleren Teil 4, 3, 2- bilden "Transferleistungen", d.h. einmal Gelerntes in neuen Sachbezügen anwenden, das erworbene Wissen auf eine Situation übertragen und dort anwenden. Für 2, 1 soll der Schüler zudem "problemlösendes Denken" zeigen, solche Aufgaben sind durch das Abspulen von auswendig Gelerntem schlicht nicht adäquat lösbar und die Note 1 bleibt auch bei wildestem Auswendiggelerne, außer Reichweite.
Am Besten ist, keine Panik, ganzheitlich lernen, belesen sein, neben der im Unterreicht verwendeten Quellen, privat ergänzend welche verwenden und parallel lesen, zu Zeiten des Internets kann man zudem online recherchieren. Gruß
jup, lies dir ruhig mal den Lehrplan für das Fach Biologie in der Oberstufe für dein Bundesland durch, hier ein Auszug aus NRW:
"Besondere Ziele der Biologie
Die Biologie hat sich innerhalb der letzten einhundert Jahre von einer eher deskriptiven zu einer explorativenWissenschaft verändert. Sie befasst sich mit allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Lebendigen und Besonderheiten der Lebewesen in Aufbau, Organisation und Entwicklung auf den verschiedenen Systemebenen, einschließlich der molekularen Ebene. Sie bedient sich gängiger naturwissenschaftlicher Methoden. Dabei spielen sowohl die Beschreibung von Phänomenen in einer exakten Fachsprache, das zielgerichtete, ergebnisorientierte Überprüfen von Hypothesen durch Experimente als auch das logische Schließen und Argumentieren eine besondere Rolle. Kennzeichnend sind dabei sowohl die Modellbildung und das Abstrahieren biologischer Sachverhalte als auch das ordnende Strukturieren fachwissenschaftlicher Erkenntnisse.In Abgrenzung zu anderen Naturwissenschaften ist die Biologie zudem als historische Naturwissenschaft zu charakterisieren, die sich mit der Geschichte des Lebens auf der Erde und somit u.a.mit nicht wiederholbaren Ereignissen beschäftigt.Vor diesem Hintergrund ist die Evolutionstheorie als die Theorie der Biologie zu verstehen, die dem gesamten Prozess zu Grunde liegt.
Ziele einer vertieften biologisch-naturwissenschaftlichen Bildung
Der Umgang mit biologischem Wissen ermöglicht dem Individuum ein Verständnis der lebendigen materiellen Welt sowie eine aktive Teilhabe an gesellschaftlicher Kommunikation, Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu naturwissenschaftlichen Problemlösungen und technischen Entwicklungen. Durch die Entwicklungen in den Gebieten der Stammzellforschung, Gentechnik und Fortpflanzungsmedizin sowie durch öffentliche Diskurse um Nachhaltigkeit, Biodiversität und Klimawandel befindet sich die Biologie zunehmend im Überschneidungsbereich von fachlichen Inhalten und gesellschaftlichen Werten und Normen. Aspekte wie Selbst- und Menschenbild sowie Menschenwürde spielen hier eine zentrale Rolle. Dem Biologieunterricht des 21. Jahrhunderts kommt somit eine hohe Bildungsverantwortung zu. Er trägt deshalb zu einer vertieften Allgemeinbildung bei.
Im Grundkurs erwerben Schülerinnen und Schüler eine wissenschaftspropädeutisch orientierte Grundbildung. Sie entwickeln die Fähigkeit, sich mit grundlegenden Fragestellungen, Sachverhalten, Problemkomplexen und Strukturen des Faches Biologie auseinanderzusetzen. Sie machen sich mit wesentlichen Arbeits- und Fachmethoden sowie Darstellungsformen des Faches vertraut und können in exemplarischer Form Zusammenhänge im Fach und mit anderen Fächern herstellen und problembezogen nutzen. Der Unterricht auf grundlegendem Anforderungsniveau unterstützt durch eine starke Vernetzung undlebensweltliche Bezüge die Einsicht in die Bedeutung des Faches und trägt durch die Vermittlung und Förderung von Kompetenzen in den Bereichen Umgang mit Fachwissen, Erkenntnisgewinnung, Kommunikation und Bewertung zur Selbstständigkeit der Lernenden bei.
Im Leistungskurs erweitern Schülerinnen und Schüler die oben beschriebenen Fähigkeiten im Sinne einer systematischeren, vertieften und reflektierten wissenschaftspropädeutisch angelegten Arbeitsweise. Im Vergleich zum Grundkurs wird dabei durch die differenzierte und stärker vernetzte Bearbeitung von Inhalten, Modellen und Theorien die Komplexität des Faches deutlicher. Sie beherrschen Arbeits- und Fachmethoden in einer Weise, die ihnen selbstständiges Anwenden, Übertragen und Reflektieren in variablen Situationen ermöglicht. Dabei gelingt ihnen eine zielgerichtete und souveräne Vernetzung von innerfachlichen Teilaspekten, aber auch von verschiedenen fachlich relevanten Disziplinen."
jup, eine besondere Rolle kommt der "Wissenschaftspropädeutik" zu, d.h. ihr werdet Wege des Erkenntnisgewinns nutzen, in vereinfachter Form, die auch an Universitäten so verwendet werden. Wie komme ich von der Beobachtung eines biologischen Phänomens zu einer Fragestellung und zu einer Hypothese? wie überprüfe ich diese Hypothese ggf. in einem geeigneten biologischen Experiment. Du siehst das Fach macht mehr aus als stupides auswendig lernen. Good luck.
Ich habe Bio LK und es ist schon sehr viel mit Auswendiglernen verbunden.
Ich mache meistens jedoch nur zwei Wiederholungen vor einer Klausur, da ich den Stoff schon im Unterricht sofort verstehe. Das sind dann aber auch 8-10 Blätter zum Auswendiglernen pro Klausur.
An Fachbegriffen könntest du dir ein Glossar errichten. Wir haben den 1. Block von insgesamt 4 Blöcken in den 2 Jahren Abi noch nicht fertig und haben schon über 30 Fachbegriffe, die man draufhaben muss. Mann muss das Gelernte auch bei einigen Aufgaben anwenden können. Das Meiste ist jedoch nur Auswendiglernen.
Definitiv. Chemie ist vor allem in der Oberstufe sehr schwierig geworden.
Vielen Dank.
Bei Bio habe ich das Interesse (und ich kann mir vorstellen etwas in dem Bereich zu machen)
Ich wünsche dir viel Glück beim Abiturund danke für die Hilfe
Vielen Dank für die Hilfe.