Audiointerface oder Kopfhörerverstärker?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Swaguser12345,

Uff...dein Kommentar zu meiner ersten Antwort hat etwas weh getan;-)

Aus deiner Frage war das so nicht zu entnehmen. Jetzt rücken natürlich beide Gerätegruppen viel enger zusammen und es sind ganz andere Kriterien miteinander zu vergleichen. Deshalb schreibe ich eine zweite Antwort.

Viele Bewertungskriterien sind gleich:

  • DAC und seine Qualität
  • verbaute Audioelektronik und deren klangliche Qualität

Unterschiede, die zu berücksichtigen sind:

  • Symmetrische/balanced Signalverkabelung (XLR und auch Klinke, Klinke nicht zu empfehlen) im professionellen Bereich zur Eliminierung von Störeinstrahlung
  • Unsymmetriche/unbalanced Signalverkabelung (in der Regel Cinch-Buchsen/Stecker) im HiFi-Bereich, normalerweise unproblematisch, in kritischen Situationen der symmetrischen Signalverarbeitung eindeutig unterlegen
  • Audio-Interfaces haben in der Regel Mikrofoneingänge mit zuschaltbarer Phantomspeisung für Kondensatormikrofone, die ein Kopfhörerverstärker nicht anbietet (aber hier gibt es auch Ausnahmen!).

Ein Audio-Interface spricht also eine andere Benutzergruppe an. Mit ihm
können Tonaufnahmen in sehr guter Qualität im professionellen Bereich
gemacht werden und wäre im Home-Recording die erste Wahl, der
Kopfhörerausgang ist wichtig zum Abhören, aber er ist nicht die Hauptsache.

Ein Kopfhörerverstärker hingegen bietet eine sehr gute Möglichkeit, neben der Lautsprecherwiedergabe eine qualitativ oft bessere Audiowiedergabe über gute Kopfhörer zu ermöglichen. Aber das ist es dann auch, du musst entscheiden, ob dir das ausreicht.

Ich lehne mich jetzt nicht erneut aus dem Fenster und werde den Teufel tun
und noch mehr erklären, nur um dann vielleicht eine Antwort zu erhalten,
die mein ganzes Geschreibsel erneut in Frage stellt.

Ohne von dir zu erfahren, ob du nur einen Kopfhörer oder mehrere anschließen möchtest (wieviel Stereokanale benötigst du?), ob symmetrische Signalverarbeitung für dich wichtig ist und was du bereit bist, zu investieren, kann ich dir keine Kopfhörerverstärker mit integriertem DAC empfehlen, denn die Zahl der in Frage kommenden Geräte ist sehr groß, die Ausstattungsunterschiede sind riesig, die Preise haben nach oben keine wirkliche Obergrenze. Du kannst ohne weiteres über 1000 Euro ausgeben...

Thomann hat einen guten Ratgeber, der dir weiterhelfen wird:

http://www.thomann.de/de/onlineexpert_topic_kopfhoererverstaerker.html

Bitte teile mir mit, was du genau beantwortet haben willst, wo deine
Bedürfnisse sind - benötigst du Mikrofoneingänge? Willst du
Home-Recording machen können? - dann bin ich gerne bereit, dir noch
genauer zu antworten.

Grüße, Dalko

Swaguser12345 
Fragesteller
 02.03.2016, 20:33

Naja also ein Mikrofoneingang wäre jetzt nicht sooo wichtig, da ich sowieso "nur" ein Antlion Modmic besitze. Dieses hat eben nur einen Klinkenstecker, passt der überhaupt bei audiointerfaces? Und ich würde sagen ich werde kein home die recording machen, ich will nur besseren klang für meinen Sennheiser HD 590, welcher eigentlich schon eher in den besseren Bereich geht. Die Frage ist vorallem auch der Preis, ich habe mir schon Favoriten rausgesucht: Denon DA-300 USB, Schiit Modi 2 + Magni 2, Oehlbach xxl dac ultra, und ähnliche. Nun ist auch noch die Frage ob sich beim modmic ein Mikrofon-vorverstärker lohnt und ob es klanglich einen Unterschied gibt. Denn in verschiedenen Tests klingt es viel besser als wenn ich selbst teste ^^

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Hallo Swaguser12345,

Ein Kopfhörerverstärker, der sein Signal vom PC erhält, kann nur so gut sein, wie die interne Soundkarte bzw. der Onboard Soundchip arbeitet. Da deren Soundqualität eigentlich nur selten hohen Ansprüchen genügt, ist der Einsatz einer externen Soundkarte, also einem USB- oder FireWire Audio-Interface immer die bessere Lösung.

Im PC wird enorm viel an Störstrahlung produziert, die nicht vollständig von der Soundkarte / Soundchip und der Versorgungsspannung ferngehalten werden kann und zumindest einen höheren Rauschpegel, wenn nicht noch schlimmeres, verursacht.

Im Audiointerface ist die komplette Audio-Elektronik, also DAC und auch der analoge Vorverstärker und der analoge Kopfhörer-Ausgangsverstärker in einem sehr gut abschirmenden Metallgehäuse in ausreichendem Abstand von der Störquelle PC verbaut und die Qualität des Ausgangssignals ist viel besser.

Wenn du jetzt noch ein Audiointerface anschaffst, das eine Anschlussbuchse für ein zusätzliches externes Netzteil hat und nicht nur über die USB-Buchse mit Strom versorgt werden kann, bist du endgültig auf der sicheren Seite. Es ist zwar bequem, die Versorgung über die USB-Schnittstelle zu machen, aber diese +5Volt Gleichspannung wird ja im Rechner erzeugt und ist definitiv nicht so "sauber" wie die Spannung eines guten, klassisch längsgeregelten Steckernetzteiles. Ein Steckernetzteil, das wie ein Schaltnetzteil funktioniert, ist nicht die richtige Wahl!!

Falls dir der Unterschied nicht bekannt ist, dann lese in diesem Thread den Beitrag von Radiomann

http://www.rc-network.de/forum/archive/index.php/t-18785.html

Ein Netzteil mit Längsregelung hat einen schlechteren Wirkungsgrad, was aber bei einer Stromentnahme unter 1 A zu verschmerzen ist. Aber seine Ausgangsspannung ist frei von Wechselspannungsresten, außerdem wird keine Störstrahlung erzeugt. Beides ist enorm wichtig bei der Stromversorgung empfindlicher Analogschaltungen, wie sie in einem Audiointerface auch vorhanden sind.

Eine sehr gute Wahl ist bereits das Einstiegsgerät Steinberg UR12

http://www.thomann.de/de/steinberg_ur12.htm

oder das besser ausgestattete Steinberg UR22 MK2

http://www.thomann.de/de/steinberg_ur22_mk2.htm?sid=c7a53bd4e1241cdb27ee5b7dd8c0800d

Geräte von Focusrite wie das Scarlett Solo oder das Scarlett 2i2 sind ebenfalls hervorragend, haben aber keinen zusätzlichen Eingang für ein externes Netzteil. Deshalb empfehle ich ein Gerät von Steinberg.

Grüße, Dalko

Swaguser12345 
Fragesteller
 01.03.2016, 18:23

Vielen Dank! Wenn Kopfhörerverstärker, dann dachte ich sowieso an eine Kombination mit einem DAC, bzw. mit einem integrierten DAC

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