Arbeit ruft jeden Tag an. Rangehen?
Guten Tag,
Ich arbeite als Studierende nebenbei für ca. 15 Stunden die Woche. Ich studiere Vollzeit und hatte (bis gestern) auch noch einen anderen Job.
Mittlerweile werde ich fast jeden Tag von der Arbeit angerufen, teilweise mehrmals täglich. Entweder weil jemand krank ist oder sich irgendwas in der Planung geändert hat. Ich soll dann einspringen. Ich habe jetzt eigentlich ein paar Tage frei (kein Urlaub, sondern habe für den Monat meine Stunden schon abgearbeitet) und ich freue mich sehr auf die freien Tage, da ich in letzter Zeit neben 2 Jobs mit über 20 Stunden arbeiten die Woche, Masterthese schreiben und Prüfungen dringend mal eine Pause brauche. Außerdem hat mein Freund zur Zeit gerade auch mal frei. Unsere gemeinsame Zeit ist aufgrund von Schichtdiensten mit Wochenenden sowieso immer knapp und wir haben uns die letzten Wochen häufig nur morgens und abends für ein paar Stunden gesehen. Wir haben endlich mal Zeit auch ein paar schöne Dinge zu machen.
Ich muss sagen, dass mich das sehr belastet, dass ich so oft in meiner freien Zeit angerufen und gefragt werde. Ich könnte an sich arbeiten gehen, aber ich brauche einfach mal etwas Pause. Mich plagt aber dann schon immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht einspringen kann (möchte).
Könnt ihr mir sagen, wie ihr sowas anhabt? Muss ich rangehen? Was habe ich zu befürchten, wenn ich immer absage?
Ganz lieben Dank im Voraus und viele Grüße.
5 Antworten
In meiner Studienzeit wurde ich auch ständig angerufen. Das ist aber eher ein gutes Zeichen, da man deine Arbeits und Dich ja auch möchte.
Ich würde aber immer ran gehen, aber auch sagen, dass Du nicht kannst. Der Grund ist dabei egal. Das hat die nicht zu interessieren. Aber sag, dass Du nicht kannst. Mehr würde ich da gar nicht rein interpretieren.
Stecker ziehen oder Akku raus.
früher gab es auch keine handys und urlaub ist zur Erholung notwendig.
Oh man, vielleicht liest Du die Frage nochmal richtig. Ich habe die letzten 5 Jahre Vollzeit Psychologie studiert und habe nebenbei immer bis zu 25 Stunden pro Woche zusätzlich gearbeitet. Ich bin somit auf Wochen von über 65 Stunden gekommen. Außerdem habe ich in den letzten Monaten Prüfungen geschrieben, für die ich teilweise Tag und Nacht gelernt habe und meine Masterthese habe ich auch abgegeben. Vielleicht liest Du nochmal richtig und gibst mir dann einen Tipp. Danke
Ich kann aus Erfahrung sagen sie dürfen es eigentlich nicht. Personalmangel ist kein Grund für Überstunden. Dazu muss die Hütte wirklich brennen (je nach Größe des Unternehmens muss da schön ne gewisse Anzahl ausfallen). Leider ist es normal dass der AG es trotzdem versucht. Du hast ja geh ich stark davon aus keinen Rufdienst. Ich bin irgendwann hingegangen und habe meinen AG blockiert. So konnte er zwar anrufen, aber ohne dass ich es merke. Du musst dich ja auch aufs studieren konzentrieren. Das ist ja in erste Linie wichtiger. Entweder du sprichst mal mit denen oder wenn das nix bringt wirklich auf Block setzen, denn deswegen können die dich nicht kündigen. Du bist ja nicht Rufdienst verpflichtet ( geh ich jetzt mal davon aus).
Aushilfskräfte werden gerne benutzt um Lücken zu füllen. An deren Bedürfnisse wird trotz Verdienst, von dem allein keiner leben kann, nicht gedacht. Dann noch die zeitliche Versklavung, da sein zu müssen, wenn es den anderen gerade zu viel ist.
Da sie fast immer mitmachen, wird das auch zukünftig so eingeplant. Du erfindest jetzt eine Prüfung für die du dich vorbereiten musst (Sprachkurs). Oder ein (Auslands-) Praktikum hat sich doch noch ergeben. Viele Studenten sind manchmal monatelang untergetaucht. Bei uns gab es damals 3 bis 6 Studenten zum Anrufen.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du nicht einspringen kannst/willst. Du bist nur ein Mensch und jeder braucht eine Pause.
Es ist dein gutes Recht an deinem freien Tag nicht an Handy zu gehen, wenn dir Arbeit anruft.