Aralsee hü?

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Das Aralsee-Syndrom
Das Aralsee-Syndrom steht stellvertretend für die verheerenden Folgen, die großtechnische Wasserbauprojekte haben können. Diese Projekte sind oft äußerst gegensätzlich in ihren Folgen, da sie einerseits gewünschte Ressourcen, in diesem Fall Wasser zur Ausweitung der Reis- und Baumwollfelder, bereitstellen, andererseits jedoch Umwelt und Gesellschaft nachteilig beeinflussen. 
Der Aralsee war einst der viertgrößte Binnensee der Welt. Seine Versalzung und Austrocknung ist Folge eines gigantischen Bewässerungsprojekts, das eine schon wasserarme Steppe bzw. Halbwüste nun in eine völlige (Salz-)Wüste mit katastrophalen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft verwandelte.
Die Gründe für das Verschwinden des Sees sind vielfältig. Vor allem die Wasserentnahme aus den beiden Zuflüssen des Aralsees, dem Amudarja und Syrdarja, führte zu den folgenschweren Veränderungen in der Wasserführung des Aralsees. Die beiden Flüsse kommen aus den niederschlags- und schmelzwasserreichen Hochgebirgen Pamir und Tian Shan und konnten so trotz der ungünstigen klimatischen Bedingungen auf ihrem Weg den Aralsee früher stets mit ausreichend Wasser versorgen.
Seit etwa 65 Jahren aber wird das Wasser der beiden Flüsse vorrangig zur Bewässerung von Plantagen abgeleitet, wobei die Anbaugebiete immer größer werden und den Flüssen somit stetig mehr Wasser entzogen wird. Ein weiteres Problem stellen die Kanäle dar, mit denen die Felder bewässert werden. Diese sind offen ausgelegt und schlecht abgedichtet, sodass über die Hälfte des Wassers unterwegs verloren geht.
Im Ergebnis fließt dem Aralsee kaum noch frisches Wasser zu. Er trocknet seit Jahrzehnten aus und schrumpft stetig. So liegen heute ehemalige Hafenstädte mehr als 100 Kilometer (km) weit weg vom Ufer. Und der steigende Salzgehalt hat nicht nur die meisten Fische aussterben lassen, er bedroht auch die Süßwasserressourcen im Boden und damit das Trinkwasser der Menschen.
Das am ausgetrockneten Seeboden zurückgebliebene Salz wird durch heftige Winde aufgewirbelt und macht die Menschen anfällig für schwere Krankheiten und schmälert die Ernten auf den Baumwollfeldern entlang der Zuflüsse. Unmengen Tonnen Sand fördern zudem die Wüstenbildung in der gesamten Region. Die Salz- und Sandstürme vermischen sich außerdem mit Nitraten und Pestiziden, wodurch viele Bewohner unter chronischen Erkrankungen leiden, und an Schifffahrt ist auf den Zuflüssen, die den See teilweise überhaupt nicht mehr erreichen, längst nicht mehr zu denken.

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Wie kam es zur Austrocknung des Aralsees?

Ursache ist eine intensive landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere wasserintensiver Baumwollanbau. Aus der wasserspendenden Lebensader der Region, dem Fluss Amur Darja, werden in Usbekistan und Turkmenistan unzählige Bewässerungskanäle abgezweigt.

Welche Folgen hat das Austrocknen des Aralsees?

Die Fischerei und Industrie, die sich auf den Fischfang konzentriert hatte, verschwand aus der Region. Infolge der Austrocknung des Aralsees änderte sich das regionale Klima: die Winter wurden kälter, die Sommer wurden heißer. Starke Winde wehen den Boden aus, sodass Unmengen von Salz in das Umland geweht werden.

Das Wasser der Flüsse für den Zulauf Amudarja und Syrdaja wurde abgeschöpft und zur Bewässerung für intensive Landwirtschaft, vornehmlich wasserintensive Baumwolle, genutzt.

Also ein vom Menschen gemachter Umweltschaden.

Zunächst einmal ist eine der größten Ursachen eine extrem gestiegene Wasserentnahme aus den Zuflüssen durch den Menschen für Agrar- / und Industriewirtschaft zu nennen .

Dazu kommen wegen klimatischem Wandel extrem stark abgeschmolzene Gletscher in umliegenden Hochgebirgen , was die ganzjährige Wassereinspeisung negativ beeinträchtigte .

Dazu kamen auch klimatisch bedingt abnehmende Niederschlagsmengen im systematischen Einzugsbgebiet dieses Sees .

Zuletzt sei neben der zunehmenden Trockenheit noch eine Erhöhung der Temperaturen für höhere Verdunstungsraten , großflächigere Versteppung und Versandung durch Winde in Sandverblasung der entvegetarisierten Böden zu sehen .

Das alles war ein sich selbst verstärkender Effekt , weil die sich extrem verkleinernde Gewässerfläche dort nicht mehr als " Klimaanlage " und " Puffer " fungieren konnte .