"Angemessene" Schimpfwörter/ Flüche für 3 - 6-Jährige?
Hallo zusammen!
Ich denke wir sind uns alle einig, dass Schimpfwörter und Flüche im Sprachgebrauch von 3- 6-Jährigen nichts verloren haben.
Dennoch üben gerade diese eine unglaublich hohe Faszination aus, eben weil sie verboten sind...
Wir starten gerade ein Projekt zum Thema "Wald" bei uns in der Gruppe. Das Projektthema stammt von den Kindern, ich möchte damit deren Faszination für den Wald aufgreifen. Als Aufhänger habe ich mir eine Figur ausgedacht und über die eine Geschichte geschrieben. Damit die Figur interessant bleibt, hab ich ihr einen sehr speziellen Charakter verliehen... Xaver ist ein alter Grantler und Nörgler... Er flucht auch gern mal.
Ich möchte gern zum Auftakt die Geschichte von Xaver vorlesen. Später werde ich Xaver als Puppe miteinbringen. Er soll uns die nächsten Monate begleiten.
Was mir jetzt fehlt, sind "angepasste" Flüche und Schimpfwörter... Könnt ihr mir Flüche nennen, die ich getrost an Kindergartenkinder weitergeben kann!?
Aktuell sagt Xaver "Ja Kruzifünferl". Damit trete ich bestimmt schon einigen strenggläubigen Eltern auf den Schlips. Mit "Kruzinesen" wird es nicht besser sein. Auch "Sakradi" wird bestimmt nicht gutgeheißen....
Habt ihr Ideen, mit welchen "Ausdrücken" ich Kinder begeistern könnte, ohne irgendwelche Glaubensichtungen zu verletzen!?
7 Antworten
Über das Fluchen könnte man eine komplette kulturgeschichtliche Abhandlung schreiben. Vermutlich haben das auch schon längst einige Leute getan.
Für deinen Zweck tun es aber harmlose (und teilweise etwas antiquierte) Flüche wie:
- Zum Donnerwetter (nochmal)
- Verflixt nochmal
- Herrschaftszeiten
- Sappralott
- Donnerkeil
- Potzblitz, Potztausend
- Elender Mist
-Himmel, Arsch und Wolkenbruch
oder fantasievolle Eigenkreationen wie:
- Ja, Fiedeldidum nochmal
- Heiliger Klabuster
- Ja, hau doch auf die Scheibe
Kinder in einem gewissen Alter hören Flüche einfach gerne, wichtig ist aber eher der Tonfall, in dem sie vorgetragen werden. Man kann dem durchaus gerecht werden, ohne in die Fäkalsprache einzutauchen.
Man darf sich aber sowieson nicht wundern, wenn die Jungs dann aus ihrem Repertoire auspachen. Und das ist deutlich deftiger.
Knapp daneben, aber oberdeutscher Sprachraum. Und natürlich den Hotzenplotz als Kinderlektüre gehabt.
Nimm einfach alltägliche Dinge. Das kommt den Kindern lustig rüber und im Endeffekt sind es ganz normale Wörter. Zb kann Xavier ja immer, wenn er wütend ist, "Du Spiegelei!!!" rufen oder "verflixte Tomatensoße!" alltägliche Dinge:) so kommt es erst gar nicht zu den Schimpfwörtern, die wir kennen. "Mist" oder "Hühnerkacke" find ich jetzt auch nicht sooo schlimm :)
Ihr Lieben,
vielen Dank für all eure Ideen!!! Ich würde gern jedem von euch ein Sternchen geben, weil ihr euch so bemüht habt!
Im Endeffekt hat Xaver jetzt "Zefünferl" gesagt. Das war genau der "Fluch", der mir gefehlt hat. Eure Ideen waren spitze, vor allem das mit den Alltagswörtern, das immer wieder Thema war. Mein Problem war nur, dass Xaver eben ein Allgäuer ist, und man ihn möglichst schon an seinen Fluchen als solchen erkennen sollte.
Für alle, die es interessiert: Der Erfolg hat mir dann doch Recht gegeben. Die Geschichte war mit fünf DIN A4 Seiten (nur Text) leider viel zu lang für Kindergartenkinder. Ich habe im Vorfeld schon mit meiner Kollegin besprochen, wann ich den zweiten und dritten Teil vorlese. Und dann hat Xaver so eingeschlagen, dass selbst die Jüngsten noch bis zum Ende voll dabei waren und ich alles an einem Tag vorlesen konnte. Wir waren gleich danach noch im Wald und die Kinder haben überall "Wichtelhöhlen" entdeckt, die ich fleißig fotografiert habe ;)
Dass Xaver auch ohne Flüche grantelnd vor sich hin gemurmelt hat, versteht sich von selbst ;)
Ach, der Xaver... ;)
Liebe Grüße!
am besten erfinde doch einfach welche, ein tolles kindgerechte "schimpfwort" ist finde ich dölmer. Aber da kann man einfach kreativ sein. Zapfenstreicher, zipferle, dompel etc etc etc albern kreativ und verniedlicht, so würde ich das angehen.
Ich finde die Idee ganz nett. Am Ende kommt es ja nur auf die Betonung und Aussprache an, da kann man auch "Pusteblume" als Schimpfwort verwenden.
Vielen Dank!
Bei dir hört man aber auch eine eindeutig bayerische, allgäuerische Prägung... ;) Oder!?