An die Christen: Ist Das Vater Unser überhaupt noch gültig?
Weil es heißt ja, "Und führe uns nicht in Versuchung..., aber Gott führt uns doch nicht in Versuchung.
Oder wie ist dieser Vers zu verstehen?
11 Antworten
Der Passus kann leicht missverstanden werden. Es kann sein, dass dieser Passus auf etwas zurück geht, dass man heute nicht mehr versteht, vielleicht ein Ereignis das in Vergangenheit passierte und den Menschen von damals noch verständlicher rüber kam, so dass dieser Passus ins Gebet mit eingeführt wurde.
Soweit ich weiß wurde dieser Passus von der katholischen Kirche in Frankreich verändert und heißt dort jetzt: "Lass uns nicht in die Versuchung eintreten"
Also weg davon das Gott uns in die Versuchung führt hin dazu, dass Gott uns davor schützen möge in die Versuchung zu gelangen.
Meiner Meinung nach finde ich das gut. Aber hier in Deutschland wird es diese Veränderung nicht geben.
Der Jakobusbrief spricht Klartext: „Niemand, der in Versuchung gerät, soll sagen: Ich werde von Gott in Versuchung geführt. Denn Gott wird nicht vom Bösen in Versuchung geführt und führt auch niemanden in Versuchung. Jeder wird von seiner eigenen Gier in Versuchung geführt“ (Jak 1,12-14).
Bring uns nicht in Versuchung, sondern befreie uns von dem Bösen“ Du siehst, die Bitte geht weiter, ,,befreie uns von dem Bösen". Der ,,Böse”, Satan, der Teufel, auch „der Versucher“ genannt, hat es auf uns Menschen abgesehen (1. Johannes 5:19; Matthäus 4:1-4).Deshalb bitten wir Jehova Gott darum, daß er nicht zuläßt, dass wir einer Versuchung zum Ungehorsam nachgeben. Denn das ist, was der Teufel will.
Alles, was in der Bibel steht, hat auch heute noch seine Gültigkeit, gerade heute!
Ja, das *Vaterunser* ist definitiv noch gültig, denn es ist das Gebet, das Jesus selbst gelehrt hat (Matthäus 6,9–13). Die Stelle *„Und führe uns nicht in Versuchung“* (Matthäus 6,13) wirft aber immer wieder Fragen auf, weil Jakobus 1,13 klar sagt:
> *„Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, und er selbst versucht niemanden.“*
Das bedeutet, dass Gott uns nicht aktiv in die Versuchung führt, um uns zu Fall zu bringen. Aber warum beten wir dann so?
### **Mögliche Deutungen des Verses:**
1. **Biblische Sprache und Bedeutungsnuance**
In der ursprünglichen Sprache (Griechisch) kann das Wort für „Versuchung“ (*peirasmos*) auch „Prüfung“ oder „Erprobung“ bedeuten. Damit könnte die Bitte lauten:
*„Lass uns nicht in schwierige Prüfungen geraten, in denen wir fallen könnten.“*
2. **Gott erlaubt Prüfungen, aber wir beten um Bewahrung**
Gott selbst führt uns nicht in Versuchung, aber er erlaubt Prüfungen, um unseren Glauben zu stärken (z. B. Hiob, Abraham). Das Gebet könnte also bedeuten:
*„Gott, bewahre uns davor, in eine Situation zu kommen, in der wir der Versuchung nicht standhalten können.“*
3. **Eine Bitte um Schutz vor dem Bösen**
Die nächste Zeile im *Vaterunser* lautet: *„Sondern erlöse uns von dem Bösen.“* Das zeigt, dass es hier um geistlichen Schutz geht. Wir bitten Gott, uns nicht allein zu lassen, wenn wir geprüft werden.
### **Neuer Wortlaut in manchen Übersetzungen**
Wegen dieser Missverständnisse hat Papst Franziskus 2019 eine alternative Übersetzung für katholische Gottesdienste vorgeschlagen:
> **„Lass uns nicht in Versuchung geraten.“**
Das drückt deutlicher aus, dass Gott nicht der Versucher ist, sondern derjenige, der uns hilft, in Versuchungen standhaft zu bleiben.
### **Fazit**
Das *Vaterunser* ist absolut gültig, aber der Satz *„Führe uns nicht in Versuchung“* sollte im richtigen Kontext verstanden werden: Es ist eine Bitte um Bewahrung, nicht eine Behauptung, dass Gott uns absichtlich versucht.
Es ist ein Unterschied zwischen jemanden, der einen zwecks Prüfung in Versuchung führt, und jemanden, der dann die Versuchung vollzieht.
Ja denke ich schon.
Das (die Worte) ist ein ganz schwieriges Übersetzungsding quasi und ist mit der heute üblichen Praxis gar nicht so trefflich gewählt, aber um den Kern auszusagen gibt es kein Wort, da braucht es Brücken die dann zu lange geklungen hätten, wo aber auch vor 100 Jahren weit nicht die Einsicht gewesen wäre, heute ist es angeblich (kritische Bibelwissenschaft) klar ersichtlich was bezeugt werden wollte.
"Führe uns damit wir nicht unter der Versuchung bleiben/leben und erlöse uns von dem Bösen", trifft es viel mehr.
Die Bitte um etwas was wir natürlich niemals durch Gott glauben werden/dürfen weil wir in Jesus Christus mit Gott bekannt gemacht worden sind braucht uns wirklich nicht begleiten glaube ich!
Jesus lehrt uns deutlich dass Gott uns nicht in Versuchung führt und wenn wir in der Liebe stehen ist uns Vertrauen geschenkt sodass es noch abwegiger sein sollte um etwas zu bitten was niemals Gottes Handeln darstellt; uns in Versuchung zu führen.
Wie meinst du das?