An die älteren unter Euch: Wie habt Ihr Weihnachten in den 1970ern erlebt?
9 Antworten
Hallo,
mit den Großeltern wurde am 3. Advent bei uns zuhause gefeiert und sie blieben dann gleich bei uns im Haus, denn am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien fuhren unsere Eltern mit uns 3 Kindern nach Österreich in den Skiurlaub.
Der Gabentisch und Weihnachtsbaum 1972.
So haben wir immer weiße Weihnachten erlebt.
🎄AstridDerPu🎄

Gar nicht mehr wirklich. 1970 war ich 17, meine Mutter frisch bei den Zeugen Jehovas. Wir mussten ohne sie Weihnachten "feiern", haben das auch noch so 2 Jahre durchgezogen. Sie hat zwar Essen gemacht und saß dabei, hat uns aber jede Stimmung vermiest. Und gepredigt....
Wir haben dann drauf verzichtet, einmal waren wir Heiligabend noch bei Freunden oder bei unserer älteren Schwester, ab ca. 75 dann gar kein Weihnachten mehr.
Ich hab erst ab 1983 wieder angefangen, als wir Kinder hatten.
Davor (60er) war es immer ganz spannend, man wusste nicht, was man geschenkt bekäme, vom Wunschzettel, der Weihnachtsbaum wurde erst Heiligabend aufgestellt und stand bis Mitte Januar....wir hatten sogar eine Schallplatte mit Weihnachtsliedern. Heiligabend und mindestens am 1. Feiertag saß die Familie zusammen....
Bin im Februar 1970 geboren. Ich kann mich erinnern, dass ich gegen 15 Uhr am Heiligen Abend zu meiner Patentante geschickt wurde, damit meine Großeltern (bei denen ich aufwuchs) alles für das große Fest vorbereiten konnten. Um 18 Uhr (pünktlich!) gab es Essen, so richtig mit Vorsuppe, drei Sorten Gemüse und Nachtisch - für mich als Kind hat das gefühlt EWIG gedauert.
Nach dem Essen gab's Bescherung, da war bei den vielen Gästen das kleine Wohnzimmer meiner Großeltern an seinen Grenzen. Der Baum war immer riesig und ausschließlich in Silber gehalten, darüber hat meine Oma nicht diskutiert.
Am späteren Abend kam meine beste Freundin dazu, die Muslima ist und an den eigentlichen Feierlichkeiten nicht teilnehmen durfte - sie bekam aber Geschenke, die waren nur nicht in Weihnachtspapier verpackt.
Bei uns waren auch immer Gäste am Tisch, die nicht direkt zur Familie gehörten, weil meine Oma der Ansicht war, dass an Weihnachten niemand allein sein sollte.
Ab Mitte/Ende der 70er
Heilig Abend war Stress - wir Kinder mussten aus dem Haus, meistens verbunden mit einem Spaziergang mit den Kindern der Nachbarschaft oder wurden auf Zimmer beschränkt.
In der Zeit hat das Christkind den geschmückten Baum gebracht.
Duschen, Anziehen, Kirche , Wohnzimmer zugesperrt - den Schlüssel hat erst das Christkind wieder gebracht.
Singen am Baum, Bescherung nur mit Eltern und Kinder, Essen, weiterer Besuch, weitere Geschenke - ein Familienspiel oder ein persönliches Geschenk und im übrigen alles was gerade an Praktischem gebraucht wurde - Kleidung, Schulsachen...
Erster Weihnachtstag - Bescherung bei der Oma im Ort mit den Geschwistern meines Vaters. Verbinde ich mit Roulette spielen oder Lotto.
Zweiter Weihnachtstag - beim Opa mütterlicherseits, Oma der Seite habe ich bereits nicht mehr kennen gelernt. Gab eine Stiefoma.. verbinde ich mit einer schönen Krippe.
Wann sich das mit dem Heiligabend Stress gelegt hat - weiß ich nicht mehr wirklich. Der Zwang zur Kirche bis ich ausgezogen war, aber irgendwann durften wir zumindest helfen den Baum zu schmücken.
Im Grunde wie heute auch (oder eher umgekehrt durch Beibehaltung der alten Traditionen).
- Christmette am Nachmittag (statt nachts), die für mich aber seit langem entfällt.
- Klingeling zum Einstieg in die Bescherung.
- Gedicht aufsagen und Weihnachtslieder singen (entfällt seit langem).
- Bescherung mit Weihnachtsmusik.
- Aufräumen der Verpackungen.
- Essen (keinen popeligen Kartoffelsalat, sondern richtiges Festessen).
- Geschenke ausprobieren und spielen.
Wiederholung am 1. oder 2. Weihnachtstag bei anderen Teilen der Familie. Einer der beiden als Ruhetag.