An alle Linken: Gibt es unter euch Patrioten?
Ich habe mal eine Frage, die ich aus reinem Interesse stellen möchte. Ich bin ziemlich patriotisch und liebe meine Heimat. Für mich ist Patriotismus ein essentieller kultureller Bestandteil und ich will nicht leugnen, dass stolz bin, wenn ich sagen kann, ich bin deutscher und meine Vorfahren sind auch deutsch. Mein Großvater war bei der Waffen SS, aber für die NS- Vergangenheit in diesem Land habe ich keine positiven Gefühle übrig, trotzdem finde ich, kann man seine Heimat lieben. Trotz einer dunklen Geschichte. Was ich allerdings nicht verstehe ist die antideutsche Haltung vieler politisch links stehenden. Ich kenne ja die Gründe, die sie nennen, nachvollziehbar sind sie jedoch in meinen Augen nicht. Mir ist aufgefallen, dass ich noch nie einen "Linken" getroffen habe, der positive von Deutschland geredet hat. Und ich habe schon mit etlichen Kontakt gehabt und sehr viele Diskussionen geführt. Gerade in meinem Alter(18) ordnen sich viele der "Antifa" zu und für mich ist es daher umso schwerer, mich als junger Nationalist mit meiner Meinung durchzusetzen. Gibt es eigentlich auch "Antifaschisten", die stolz auf ihr Land sind? Und wieso ist man automatisch "rechts", wenn man national denkt? Und wieso können die "Antifas" sich nicht für ihre Ideale einsetzen und trotzdem patriotisch sein? Würde mich freuen, wenn einige von euch hier sagen, wie sie dazu stehen. LG, Jan
18 Antworten
Also, ich würde mich eher linksgerichtet sehen. Nein, ich bin nicht patriotisch und halte von Patriotismus auch absolut nichts.
Ich mag meine Heimat - keine Frage, aber weshalb sollte ich stolz darauf sein? Niemand sucht sich aus wo er geboren wird. Ja, meine Vorfahren sind eig. deutsch, aber weshalb sollte ich deshalb Stolz empfinden? Das verstehe ich nun wirklich nicht. Es ist doch VOLLKOMMEN egal aus welchem Land eine Person kommt?
Wieso machen wir Menschen uns so viel aus Grenzen, die eigentlich gar nicht existieren, weil wir Menschen sie selbst gesetzt haben?
Die meisten Leute haben einfach nur zwei Schubladen in ihrem Hirn.
Mag man sein Land, weil man hier gut leben kann, die Gesellschaftsform, Landschaft, Lebensweise gut gefällt und wird man sofort als "rechts" und "Nazi" abgestempelt.
Setzt man sich ein, Menschen zu helfen, gegenseitige Tolereanz zu fordern, Situationen zu verstehen, die Umwelt zu schützen, wird man sofort als "links" und abwertend als weltfremder "Gutmensch" bezeichnet.
Es ist schon komisch. Unter meinen Arbeitskollegen gelte ich schon als "Gutmensch", weltfremd und muss aufgerüttelt werden. Unter meinen Sportkollegen gelte ich eher als "rechts" weil ich auch die schönen Seiten meines Heimatlandes sehe.
Darf man nicht sein Land mögen und trotzdem tolerant sein?
Ich stehe jeden Tag zu meinen Ansichten, aber vielleicht ist es eine dumme Angewohnheit von mir, immer gegensätzliche Standpunkte zu erläutern. Aber warum sollte man diskutieren, über Punkte, über welche man sich einig ist?
Patriotismus = der Nation emotional verpflichtet,
Nationalismus ist Ideologie, politische Verblendung
Es ist nicht sonderlich verboten sich als Deutscher, Franzose, Pole usw. zu fühlen.
Dann fühlt man sich eben als Tscheche, Ungar, Portugiese, Spanier usw.
Nation ist eine Ebene höher und darf nicht überhöht werden (besser als andere).
Zur Vereinfachung, Deutsch ist nicht besser als Bayern oder Sachsen.
Oder, Deutsch ist nicht Europa.
Nun kommts, Chauvinismus = übertriebener Nationalstolz
Klingelts?
'Links' zu sein bedeutet, die Gleichwertigkeit aller Menschen anzuerkennen und hochzuhalten. Historisch ist das der Kern der Aufklärung. 'Rechts' hingegen grenzt alles ab, was dem entgegenspricht - also was die Gleichwertigkeit aller ablehnt und einzelne Gruppen als höher- oder niederwertig ansieht. Sei es durch Fähigkeiten, Bildung, Besitz oder Rasse. "Der Stärkere setzt sich durch!" Beides - Aufklärung und Gegenaufklärung - sind bereits logisch unvereinbar.
Aber, Heimatliebe (Patriotismus) hat damit nichts zu tun. Sie ist zwar besonders ausgeprägt bei denen, die "Fremde" ausgrenzen - nur, es ist eben KEIN Widerspruch, seine Heimat zu lieben und alle Anderen trotzdem oder gerade deswegen als gleichwertig anzusehen und sie so auch zu behandeln.
Wer den "Heimatbegriff" ausgrenzt, weil dieser vermeintlich ideologisch vorbelastet ist (NS-Ideologie etc.), vergisst gerne, dass auch der Begriff links ideologisch vorbelastet ist (Stalinismus etc.)
Links und Heimat sind KEIN Widerspruch!
Ich weiß der Kommentar ist schon über ein Jahr alt. Aber ich finde in deinen Kommentar aktueller denn je. Den sollten viel mehr Leute lesen. Patriotismus und Linkssein muss absolut kein Widerspruch sein. Kann mich dem zu 100% anschließen. Ein menschlicher Patriotismus der nicht spaltet sondern inkludiert ist doch eine gute Sache. Man kann prodeutsch und antifaschistisch und links zugleich sein. Das was die AFD betreibt hat aber mit Patriotismus teilweise wenig zu tun.
Deutschland kann stolz auf mich sein; umgekehrt gibt es dazu keinen Grund, da ... Zufall.
Abgesehen davon finde ich Deutschland recht gut. Das hat unterschiedlichste Gründe. Hervorhebenswert: Seine Menschen verteidigen im Moment - in der Mitte Europas - im Vergleich zu vielen ihrer Nachbarn recht erfolgreich nicht nur ihre eigenen Bürger- und Menschenrechte gegen Fremdenfeindlichkeit ... und bessern so das fürchterliche Image aus, das verbrecherische Leute hinterlassen, welche den Namen dieser Nation durch ihre Angstbeißerei beschädigen.