An alle ehemalige Förderschüler: Was habt ihr aus eurem Leben gemacht?
Ich wurde auf einer Förderschule für geistig behinderte eingeschult, habe meine gesamte Schulpflicht und Berufsschulpflicht auf dieser Schule verbracht, habe nach der Schule zwei Jahren nichts gemacht (Keine Arbeit, Schule, Maßnahmen, Berufsvorbereitung oder ähnliches), habe paar Jahre in einer WfbM gearbeitet, war über der WfbM in der Produktion (1. Arbeitsmarkt), habe nebenbei mein Quali nachgeholt, den MSA angestrebt und leider wegen mangelhaften Englischkenntnissen sowie wegen der Vernächlassigung der anderen Fächer den MSA nicht geschafft und fange ab September eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei einem chemischen Industriepark (1. Arbeitsmarkt) an. Ich bin übrigens 26 Jahre alt.
Im Quali hatte ich einen Notendurchschnitt von 1,5 und eine 1 in Mathe, Englisch konnte ich im Quali abwählen. Bei der MSA hatte ich Mathe & Deutsch eine 4 und in Englisch eine 6.
An den Prüfungen habe ich als Gast teilgenommen und keinen Vorbereitungskurs besucht. Die Vorbereitung erfolgte selber.
Aktuell lebe ich aus finanziellen Gründen im Elternhaus, habe aber ein eigenes Appartment. Ich kann meinen Alltag selbstständig bestreiten und habe keine gesetzlichen Betreuer.
Ich habe zwar mit 24 Jahren ein Autoführerschein gemacht, aber kein Auto.
2 Antworten
Aus meiner Erfahrung das was dem am nächsten kommt: Hatte in der Realschule jmd. kennengelernt, der wohl schon in der Grundschule viel gestört hat und deswegen auf die Hauptschule kam. Zum Glück hat sein Vater interveniert, weswegen er zu mir auf die Realschule dürfte. Er war am Ende Jahrgangsbester, hat danach wie ich Abi gemacht und auch wie ich ein Ing.-Studium abgeschlossen.
notting
Ich musste die Erfahrung, auf einer Förderschule zu gehen, leider ebenfalls machen. Wenn auch auf einen verhältnismässig kurzem Teil der Schullaufbahn.
Habe letztendlich mein Abitur und verdiene gutes Geld, umso grösser waren jedoch die blöden Blicke jener Menschen, die für den ganzen Schwachsinn verantwortlich sind. Vor allem dann, wenn sie sich mit mir konfrontieren mussten - auf für diese Menschen negative Weise. Auch habe ich das Empfinden, dass sicherlich 50% aller Schüler auf der Schule Fehl am Platz waren. Ich kann nur jedem, der solch eine Schule besucht raten, sofern es noch geht, zu wechseln, bzw. andernfalls den MSA und eventuell das Abitur nachzuholen.
Schwerpunkt der Schule war allerdings ES.