Amitriptylin?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Amitriptylin ist eines der wenigen Antidepressiva die ich im Zuge meiner depressionsbedingten Odysee durch die Apotheke ausgelassen habe. Ich habe jedoch zahlreiche Erfahrungen mit anderen trizyklischen Antidepressiva.

Hier jedenfalls einige objektive Informationen...

Amitriptylin ist ein trizyklisches Antidepressivum welches zur Behandlung von Depressionen, chronischen Schmerzen und Bettnässen zugelassen ist. Ferner wirkt es auch angstlösend und schlaffördernd.

Der Wirkmechanismus von Amitritylin basiert auf einer nicht-selektiven Teilblockade der Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin in die Präsynapse. Dadurch wird die Verfügbarkeit der erwähnten Neurotransmitter erhöht. Der Kern des Medikaments funktioniert also genau so wie die heute viel häufiger verwendeten SNRI Antidepressiva (z.B. Duloxetin oder Venlafaxin). Durch die mangelnde Selektivität hat Amitriptylin jedoch eine schlaffördernde Wirkung aber auch mehr Nebenwirkungen.

Die häufigsten unerwünschten Effekte sind:

  • Schwitzen
  • Mundtrockenheit
  • Verstopfungen
  • Übelkeit
  • niedriger Blutdruck
  • Herzklopfen
  • Herzrasen
  • verringertes Scharfsehen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Zittern (Tremor)
  • Müdigkeit
  • Gewichtszunahme

Sie treten bei über 10% aller Konsument*innen auf. Es folgen zahlreiche weitere potenzielle Nebenwirkungen von welchen jedoch weniger als 10% aller Konsument*innen betroffen sind.

Die unerwünschten Effekte treten in der Regel vor allem zu Beginn der Behandlung auf und lassen in den darauf folgenden Wochen nach. Einige sehr einschränkende Nebenwirkungen können jedoch während der ganzen Behandlung bestehen bleiben (falls man von ihnen betroffen ist). Beispiele dafür sind sexuelle Funktionsstörungen oder eine starke Gewichtszunahme.

Der antidepressive Effekt von Amitriptylin tritt nach ca. 2-4 Wochen des täglichen Konsums ein (vorausgesetzt das Medikament schlägt an). Begonnen wird in der Regel mit einer niedrigen Dosis welche nach einigen Tagen/Wochen bis zur Zieldosis gesteigert wird. Die empfohlene Zieldosis liegt bei 50-150mg täglich.

Amitriptylin wird heute primär bei einem unzureichenden Ansprechen auf ein SSRI oder SNRI gegeben. Wie du auf das Medikament reagieren wirst kann dir niemand im Voraus sagen, denn jeder Mensch spricht völlig unterschiedlich auf jedes Antidepressivum an.

Ich persönlich hatte durch den Konsum trizyklischer Antidepressiva wie Nortriptylin oder Clomipramin enorme Nebenwirkungen zu verzeichnen. Da diese Medikamente bei mir keine antidepressive Wirkung zeigten setzte ich sie jeweils nach einigen Monaten wieder ab bzw. versuchte ich es mit dem nächsten Medikament.

Ich bin allerdings kein gutes Beispiel. Ich musste in den Jahren meiner (zeitweise schweren) Depression unzählige Arzneimittel (nicht nur Antidepressiva) durchprobieren bis ich eine Kombination fand die wenigstens ansatzweise half (und immer noch hilft).

Weitere Informationen zu Amitriptylin hier.

Babygirl81 
Fragesteller
 02.01.2022, 09:35

Dankeee

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Nicht nur gehabt, ich habe sie immer noch un das wird sich auch nicht ändern. Ich nehme das Medikament aber nicht wegen dem wofür es in der Haptsache gedacht ist.

Babygirl81 
Fragesteller
 01.01.2022, 15:01

Wofür nimmst du die ?

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