Alfred Krupps Ansprache an seine Arbeiter 1877?
Ansprache: a) Alfred Krupps Ansprache an seine Arbeiter wurde gedruckt und im Betrieb rteilt, 1877:
Sie [die Vertreter der Sozialdemokratie) wollen keinen Thron, keine Regierung, keine Religion, kein Eigentum und kein Erbe, auch ebensowenig Zucht, Scham und Sitte anerkennen und gelten lassen. Was Jahrhunderte an Gutem geschaffen, veredelt und geheiligt haben, soll vernichtet werden, und selbstverständlich geht das nicht ohne Feu-s er und Schwert. Was eine fleißige sparsame Familie, was eine Generation ehrlich erworben hat, soll der Faule, Liederliche sich aneignen dürfen, und wenn er einmal seinen Teil verzehrt hat, so teilt er nachher wiederholt mit denjenigen, welche inzwischen durch Fleiß und Sparsamkeit sich wieder etwas erworben haben. [...]
Der gewerbliche Arbeitgeber muss gerade wie der Landmann auf Wechselfälle vor-10 bereitet sein. (...J Es treten Jahre ein, welche keinen Gewinn abwerfen, der Arbeiter aber erhält trotzdem seinen Lohn. Es muss in guten Jahren notwendige Kraft gewonnen werden, um die schlechten zu überstehen. Ohne Reserve im Gewinn müsste man in schlechten Jahren die Leute gehen lassen. Es hat dagegen die Fabrik in den schlechtesten Jahren, wenn alles darniederlag, dennoch die Arbeit fortgesetzt, auf Vorrat fab-15 riziert oder zu Preisen mit Verlust geliefert, bloß zu dem Zwecke, die Leute zu ernähren und den Herd warm zu halten. [...]
Ich habe den Mut gehabt, für die Verbesserung der Lage der Arbeiter Wohnungen zu bauen, worin bereits 20 000 Seelen untergebracht sind, ihnen Schulen zu gründen und Einrichtungen zu treffen zur billigen Beschaffung von allem Bedarf. Ich habe mich 20 dadurch in eine Schuldenlast gesetzt, die abgetragen werden muss. Damit dies geschehen kann, muss jeder seine Schuldigkeit tun in Friede und Eintracht und in Übereinstimmung mit unsern Vorschriften. [...]
Genießet, was euch beschieden ist. Nach getaner Arbeit verbleibr im Kreise der eu-rigen, bei den Eltern, bei der Frau und den Kindern und sinnt über Haushalt und Er-25 ziehung. Das sei eure Politik, dabei werdet ihr frohe Stunden erleben. Aber für die große Landespolitik erspart euch die Aufregung. Höhere Politik treiben erfordert mehr freie Zeit und Einblick in die Verhältnisse, als dem Arbeiter verliehen ist. (...] Mit dem Laufe der Zeit von Jahrzehnt zu Jahrzehnt wird alles besser und wer zurückblickt in die Vergangenheit, kann sich der Überzeugung nicht verschließen, dass 30 große Fortschritte gemacht worden sind zum Besten aller und so auch der arbeitenden Klassen. Vor fünfzig Jahren lebte kein Arbeiter so gut in Nahrung, Wohnung und Kleidung als heute. Keiner wird tauschen wollen mit dem Lose seiner Eltern und Vor-fahren.
Die Ansprache Sinn und Zweck unter anderem habe ich nicht verstanden und wie die einzuordnen ist die Rede. Zudem seine Darstellung der Sozialdemokratie. Wenn ihr antwortet bitte
1) historischer Kontext
2) eigne Meinung zu der Ansprache
3) Darstellung der Sozialdemokratie
2 Antworten
Diese Seite heißt "GuteFrage.de" und nicht "WirmachendeineHausaufgaben.de". Ganz offen gesagt, der Text ist doch nun ziemlich eindeutig. Wenn dir die Zeit der
https://de.wikipedia.org/wiki/Industrielle_Revolution
und der
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnderzeit
sowie die daraus entstehenden Folgen (z.B. das sich ausbildende Industrieproletariat und die Arbeiterbewegung, das Trockenwohnen, etc.) nichts sagen und du dich damit nicht auseinander gesetzt hast kannst du den Text natürlich nicht verstehen. Lies dich halt erst mal geschichtlich ein und dann stelle nochmal KONKRETE Fragen und fordere nicht dass man dir den Text auch noch ausformuliert.
Insbesondere finde ich es lustig dass du verlangst dass man dir DEINE Meinung aufschreibt :-).
Im Adel und in der Großbourgeoisie ging die Angst um vor einem Zusammenschluss der Arbeiter, vor Aufständen, Streiks u.ä. Der "fortschrittliche Teil war sich bewusst, dass man Druck aus dem Kessel nehmen muss. Die Menschen schufteten 6 Tage 12 Stunden täglich ohne soziale Absicherung und ohne jeglichen Arbeitsschutz. Auch die Kinder mussten mit zum Broterwerb beitragen. Bißmarcks Sozialgesetzgebung kam erst später - aber auch getrieben durch die Angst vor der aufkommenden Sozialdemokratie.
Die Masse war bettelarm, Millionen wanderten aus nach Übersee. Es gab eine Klassengesellschaft mit klaren Grenzen. Kinder aus armen Familien hatten so gut wie keine Chance auf eine höhere Bildung usw.
Großbourgeoisie und Adel zogen dabei an einem Strang und versuchten durch begrenzte Zugeständnisse ihre Privilegien abzusichern.
Aus der Rede geht auch hervor, dass man den einfachen Bürger für unmündig hielt und er sich besser aus der Politik heraushalten sollte.