Absurdismus = toxischer Optimismus?

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Grundsätzlich handelt es sich beim Absurdismus und toxischem Optimismus um zwei unterschiedliche Konzepte „fürs Leben“.

Man kann allerdings festhalten, dass der Absurdismus eine philosophische Haltung ist, während es sich beim toxischen Optimismus eher um eine Denkweise handelt.

Wir Menschen streben danach, unserem Leben Sinn und Bedeutung zu verleihen.

Die meisten von uns zumindest.

Absurdisten denken, dass diese Suche in einer irrationalen Welt keinerlei Sinn ergibt und letztlich auch vergeblich ist.

Allerdings leiten die Vertreter dieser Philosophie daraus nicht ab, dass man verzweifeln und resignieren sollte. Im Gegenteil.

Sie sehen das Absurde als eine Herausforderung an.

Und streben danach, einen Sinn und einen Wert in ihrem persönlichen Leben zu finden.

Im Absurdismus steckt eine gehörige Portion an Humor und Ironie. Sie helfen, die Widersprüche und die Paradoxien unseres menschlichen Lebens zu akzeptieren.

Beim toxischen Optimismus hingegen werden negative Aspekte des Lebens ignoriert.

Menschen, die an toxischem Optimismus leiden, verfangen sich in einer übertriebenen und unrealistisch positiven Denkweise.

Dabei vermeiden sie oft auch negative Emotionen.

Unabhängig von den tatsächlichen Umständen ist im toxischen Optimismus klar, dass alles gut gehen wird.

Die Folge können mangelnden Vorbereitung auf zu erwartende Probleme oder Enttäuschung und Frustration aufgrund von falschen Erwartungen sein.

Nicht zu verwechseln ist toxischer Optimismus mit positivem Denken.

Während man in beiden Fällen versucht, Geschehnisse in ein günstiges Licht zu rücken, verdrängt der toxische Optimismus Tatsachen.

Sich vorzustellen, wie man eine Prüfung besteht, vor der man Angst hat, ergibt Sinn. Mit hohen Schulden auf den baldigen Lottogewinn als einzige Lösung zu setzen, schon weniger.

Ob man dem Absurdismus etwas abgewinnen kann, ist Einstellungssache. Man schadet sich damit im Allgemeinen jedoch nicht.

Anders verhält es sich mit dem toxischen Optimismus. Diese Denkweise hat ihren Namen im Normalfall verdient.

Woher ich das weiß:Recherche