abschlussfeier moderieren Hilfe?

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Hallo!

Ist eine furchtbare Aufgabe ... was aber nicht heißt, dass sie unlösbar wäre. Ich habe als Generalversammlungen des Vereins, in dem ich mal 2. Vorstand war "moderiert", das war ähnlich.

Ich würde versuchen, das Ganze so zu machen "wie du bist" und wie es "halt dein Stil ist". Du musst weder auf intellektuell machen noch ein Dutzend mehr oder weniger lustiger Zitate und Anekdoten und Histörchen aneinander reihen wie einst Kulenkampff in seinen Shows (zu dem hat es aber wenigstens gepasst^^) und man muss auch nicht so amüsant und unterhaltsam sein wie Thomas Gottschalk oder Karl Moik, sondern einfach ehrlich sein. Ich bin selber auch kein großer Redner und habe das einfach so durchgezogen, wie es mir in den Sinn kam - man kann es nie allen recht machen und sollte auch nicht so streng mit sich selber sein.

Begrüßen würde ich ganz formlos nach dem Moto "Guten Abend, schön dass Sie da sind/dass ihr da seid" - kannst ja auf den feierlichen Charakter des Abends hinweisen. Wichtig ist in diesen Zeiten, dass man nicht in einer Art Corona-Wehleidigkeit moderiert, nicht irgendwelche "schlimmen Sachen" oder Horrorszenarien aufwärmt, nicht alles künstlich bedauert/runterzieht und auch nicht so tut, als sei in all den Jahren in der Schule immer alles so wahnsinnig super gewesen - das geht in die falsche Richtung und wirkt sehr aufgesetzt. Gleiches gilt für politische oder gesellschaftliche Meinungen - das hat alles in einer solchen Moderationscour nix zu suchen und schürt nur Unmut. Das gilt auch für dieses Geschwafel à la "wir-sind-ja-so-erwachsen" - das wirkt einfach nur altklug: Weniger ist mehr!

Dankesworte sollten genauso präzise formuliert werden - ich habe als noch das Zitat "keine Schuld ist dringender als die, Dank zu sagen" eingefügt (Marcus Tullius Cicero) und auch regelmäßig um Applaus gebeten für jemanden, dem gedankt wird - das lockert es auch irgendwo auf. Wenn zu lang applaudiert wird, beschleunigst du das Ganze, indem du nochmal ein "Danke" durchs Mikro rufst.

Überleitungen sind genauso einfach: Du sagst einfach, dass es toll war, was jetzt beendet ist, sagst den nächsten Programmpunkt an und wünschst viel Freude damit "weil das bestimmt auch wieder nett wird".

Wichtig ist die Körpersprache: Man soll nicht wie ein Zinnsoldat rumstehen, aber auch nicht einen auf Bajazzo machen, der auf der Bühne rumtanzt wie auf einem Trampolin. Laufe ein bisschen beim Erzählen, spiele mit der Gestik, alles andere ergibt sich aus der Situation raus. Bei mir war es immer so, dass ich mir alles handschriftlich aufnotiert und ins Sakko gesteckt habe, dann rausholte und auch ein bisschen mit dem Papier "spielte" nach dem Motto "ach, seht mal her, das ist alles meine Moderation hier". Es darf aber nicht wie Klamauk oder einstudiert wirken. Bei manchen Bemerkungen usw. muss man einfach abwarten, wie es sich mit der Situation raus ergibt und darf nicht zu streng mit sich selbst sein.

Klamotten ergänzen den Auftritt. Es versteht sich von selbst, dass man mit Jeans und Shirt und Sneakers nicht weit kommt. Das wirkt nicht "cool", sondern peinlich und unpassend erst recht bei einer schulischen Abschlussfeier (ich habe die jahrelang beruflich bedingt besucht).

Hoffe dir helfen zu können!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung