Ab wann spricht man von einer Zwangsstörung?

4 Antworten

Liebe Lilly, das kommt auf deine Symptome an. Beeinflusst es deinen Alltag, deine Stimmung, erschwert es dir tägliche Aufgaben? Auf jeden Fall solltest du nicht auf andere hören bezüglich deiner Empfindungen. Wenn du selbst fühlst dass irgendwas nicht in Ordnung ist, dann höre nur auf dich, sprich mit jmd außerhalb deiner Familie, Freunde, Bekannten. Geh ruhig zum Arzt, auch zu 2 oder 3 Hausärzten, hole dir eine unabhängige Meinung zu deiner Lage. Deine Eltern lieben dich bestimmt, Eltern sind aber nicht immer die besten Ratgeber und neigen sehr oft dazu zu sagen "hey du spinnst, alles ist gut". Lass dir deine Gefühle nicht absprechen, ganz egal wie alt Du bist. Ich wünsche dir alles Gute 💙

Lilly2200 
Fragesteller
 17.05.2022, 01:07

Dankesehr! Meine Kinderärztin hat es auch nicht ernst genommen und mich sogar ausgelacht aber ich finde sicher einen anderen Arzt danke!!:)

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Eliser  17.05.2022, 01:11
@Lilly2200

Ach du heiliger, JA bitte hole dir eine weitere Meinung ein, ein Arzt die/der über sowas lacht, sollte sich echt eine andere Tätigkeit suchen. Lass dir bitte nicht einreden du seist empfindlich, zu sensibel dies das. Und schon gar nicht auslachen! Das ist ja wirklich furchtbar! Liebe Lilly, nimm dich ernst, und Du liegst richtig damit. Und wenn dir 10 weitere Leute sagen dem sei nicht so, ignorier die bitte. Du weißt es besser!

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Sobald es dich belastet, ist es krankhaft. (Stark vereinfacht, aber recht eindeutig bei Zwangshandlungen.)

Diagnostische Kriterien sind:

  • Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
  • Die Gedanken sind wiederkehrend.
  • Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
  • Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
  • Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
  • Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.

Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."

Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:

  1. Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
  2. Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
  3. Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten. Wenn der Jetzige nicht passt, suche dir einen anderen!
  4. Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.

Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.

Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."

Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lilly2200 
Fragesteller
 22.05.2022, 19:47

Danke!

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Ob ein Mensch normal oder gestört ist ist letztlich eine willkürliche Definition die dadurch gesetzt wird entweder 1. nicht der Norm zu entsprechen oder 2. selbst oder angehörige unter pathologischen Mustern zu leiden.

Auf absoluter Ebene gesprochen ist jedes Verhalten normal und gesund, auch der Narzisst oder der Soziopath haben sich entsprechend ihrer Genetik, ihres Umfeldes und ihrer kindlichen Lebenssituation perfekt so entwickelt wie es die Umstände zugelassen haben.

Dass wir darüber dann den Begriff "Neurose" packen, als wäre es ein falsches Verhalten als würde man die Gesetze der Physik brechen, ist willkürlich.

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In der subjektiven Psychologie ist etwas dann eine Störung, wenn der Mensch in seinem Alltag zunehmend von inneren Mustern gestört wird und leidet. Das scheint bei dir ja gegeben zu sein. Ob du das jetzt "Störung" oder "blöde Gedankenketten" nennst ist erst einmal egal.

Im besten Falle konsultiert man einen Therapeuten mit dessen Hilfe man dann Lösungsstrategien sucht oder tieferlegende Themen aufarbeitet.

Lilly2200 
Fragesteller
 17.05.2022, 00:05

Danke das hilft sehr :)

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Am besten ist es mit einem Arzt/Therapeut zu sprechen, nur dieser kann eine Zwangsstörungen wirklich feststellen.

Aber eine Zwangsstörungen ist es erst wenn sich die Handlung so oft wiederholt das der Alltag oder sogar die Gesundheit leidet. Z.B. Leute mit Waschzwang, ist total schlecht für die Haut weil diese durch das viele Hände waschen austrocknet und die Haut aufplatzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Lilly2200 
Fragesteller
 17.05.2022, 00:00

wollr Ich schon länger aber meine Eltern sagen ich übertreibe nur bin verrückt und eine Therapie bringt nichts

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Asporc  17.05.2022, 00:07
@Lilly2200

Das ist ja einer der Gründe warum man zum Arzt geht damit das bekannte, oder Verwandte nicht einfach abtun können.

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LebeimMoment  17.05.2022, 00:11
@Asporc

Je nach Alter kannst du erstmal auch alleine zum Therapeut oder sprich mit deinem Hausarzt. Die helfen oft dabei den Eltern zu erklären was los ist und was man tun sollte.

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Lilly2200 
Fragesteller
 17.05.2022, 01:08
@LebeimMoment

Bin noch 14 aber sobald ich 15 werde kann ich alleine zum Therapeuten was ich glaube auch tun werde. Mein Hausarzt ist da leider nicht besser aber es sind ja nur noch ein paar Monate

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