3 Gesichter
Also ich zeige keinem mein wahres ''ich''. Vor meinen Eltern bin ich immer der brave Sohn der nie etwas anstellt, in der Schule bin ich immer der Glückliche den alle mögen und gute Noten schreibt, aber in Wirklichkeit bin ich depressiv und habe Angststörungen. Geht es einigen ähnlich? Ist das gut oder schlecht?
81 Antworten
Hallo inakzeptabel,
ich bin als braver Sohn aufgewachsen. das hat sich dann aber in der Pubertät gegeben. dass man je nachdem wo man ist in verschiedenen Rollen steckt ist allerdings norn´mal. Fast jede Gruppe die sich mehr als einmal trifft, entwickelt eine Hackordnung und je nachdem wo du da drin steckst, ist deine Rolle. In der Schule immer der Glückliche zu sein der anscheinend keine Probleme hat, kann ja auch ein Selbstschutz sein, genauso wie der brave Junge zuhause eine Schutzfunktion einem dominanten Vater gegenüber sein kann. Allerdings ist es nicht in Ordnung wenn du über solche Schutzmechanismen depressiv wirst. das mag in einer Situation, in der man von allen Seiten Druck spürt, normal sein, gesund ist es nicht und man sollte etwas dagegen tun. also jetzt nicht Alkohol rein schütten bis die Welt "in Ordnung" ist, aber hier hat jemand ein Hobby vorgeschlagen. Das ist wirklich eine gute Idee. Dabei solltest du nach dem gehen, das dich interessiert und nicht nach dem was andere gut finden. Wenn du echte Freundschaften schließen willst solltest du etwas haben das wirklich aus dir heraus wächst. wenn du in diesem Hobby richtig gut wirst lernst du Leute kennen die das was du tust auch gut finden und mit dir darüber reden können. Das ist für dich ein guter Weg in den aufgesetzten Sonnyboy mehr und mehr von dir selbst rein zu bringen. Klar kommen die wenigsten in unserer Gesellschaft ohne "Schauspielerei" klar, aber besser lebt man wenn durch diese Fassade die echte eigene Substanz durchschimmert. Woanders habe ich auch gelesen, dass man nicht alles wissen und nicht auf jede Frage eine Antwort haben muss. das kann ich nur unterschreiben. Du musst vielleicht auch lernen, dem Erwartungsdruck anderer besser stand zu halten. dabei hilft, zu wissen was man selbst will. Womit wir beim klassischen "Erkenne dich selbst" wären. In deinen frühen Juganedjahren hast du vielleicht mal die Unendliche Geschichte gelesen. da wo dieser Junge als "kindlicher Kaiser" überall Schlachten schlägt und anderen Unfug anstellt der ihm gerade in den Kopf kommt, den er aber bei genauerem nachspüren gar nicht will. Er hat dieses Medaillon um auf dem steht "Tu was du willst". Und er scheitert indem er los rennt und eben aus Launen irgendwas tut.. Trotzdem solltest du dir an diesem Chaoten ein Beispiel nehmen, er hat es versucht, er wusste zwar nicht was er will, aber das mit ganzer Kraft. das Wollen und das herausfinden was man will ist nie einfach. das hat zwar mit nachdenken und Vernunft und anderen komischen Eigenschaften zu tun, andererseits aber auch mit Freude, Leidenschaft und Spaß an der Sache. Diese beiden Gegensätze in einem oder zwei, drei Dingen zu vereinen, würde für dich eine gewaltige Verbesserung bringen, weil du nicht mehr auf die Rollen angewiesen wärst die du kennst und die dir zunehmend als Maske erscheinen. Also Psychologe muss nicht unbedingt sein, aber ein Gespräch mit einem verständnisvollen Partner wäre schon hin und wieder nicht schlecht. Klar kann Psychologie helfen, ich würde sowas aber erst ernsthaft in Betracht ziehen, wenn ich selbst nicht mehr weiter weiß und dass du dir durchaus noch zu helfen weißt, beweist alleine schon die Frage die du hier rein gestellt hast, Hut ab, das hätte sich wohl nicht jede/r getraut. ich hoffe du kannst mit meine Ratschlägen was anfangen und werde deine Frage auch weiter verfolgen. Schließlich ist sie, auch von der Punktzahl abgesehen, für mich eine gute Frage.
Grüße, kahalla
Hallo, ich habe deine frage eben erst entdeckt, vielleicht kann ich dir aber trotzdem weiterhelfen:-) An jedem Ort und zu jeder Zeit treffen und reden wir mit unterschiedlichen Menschen, die unterschiedliche Vorlieben und Charaktere haben.Daher ist es eigentlich ganz natürlich, dass man nicht überall dasselbe Verhalten an den Tag legen kann, schließlich fühlt man sich eben in manchen Situationen wohler, ist offener und auch glücklicher, wohingegen man sich in anderen zurückzieht und stumm bleibt.Das ist bei mir genauso, nur darf man durch all diesen verschiedenen Bilder und Vorstellungen, die andere und man selbst von einem hat, nie vergessen wer man wirklich ist.Irgendwann kommen neben Schule und dem zuhause neue Situationen hinzu, der beruf, die Sportgruppe, Freunde auf anderen Schulen usw. und du verliert dich vollkommen aus dem Blick.* Damit so etwas nicht passiert und du trotzdem glücklich und gewissenhaft leben kannst musst du dich selbst finden und erkennen. meiner meinung nach besitzt man immer den charakter, den man da, wo man sich vollkommen geborgen und anerkannt fühlt, zeigt*. Bei meinen Geschiwstern,meiner Familie und ein paar Freunden lache ich viel, mache Witze (überwiegend unlustige, die sie aber mysteriöserweise witzig finden...), bin offen und ein bisschen hyperaktiv. Daher weiß ich: Ich bin in ein bisschen hyperaktiv, bei menschen, die ich lieb habe, extrovertierter und lache viel :-) LG
Ist bei mir änlich... Ich bin zuhause bei den Eltern zwar nicht der brave Sohn, jedoch bin ich nach Aussen, sogar zu meiner besten, vertrauenswürdigsten Freundin, steht's der glückliche mit einem Lachen im Gesicht und selten beantworte ich die Frage, wie es mir geht, mit nicht gut. Wenn ich dann aber alleine bin, dann fang ich an nachzudenken.
Es kommt mir manchmal vor als ob alles Negative was ich in mir sehe, auf mich zukommt. Aber ehrlichgesagt ist es mir egal. Ob es gut oder schlecht ist, kommt auf die Sichtweise drauf an. Manchmal würde ich mir wünschen dass ich offener bin, aber anders rum, kennt keiner meine Sorgen und ich habe den Ruf als ein glücklichen Mensch! Villeicht ist mein Wille glücklich zu sein, stärker als mein trauriges Ich. Und wenn ich gerade so darüber nachdenke, bin ich froh darum :D
Schlussendlich musst es du entscheiden, ob diese Lebensweise für dich ok oder nicht ok ist.
Hey, vielleicht versuchst du ja mit deinen Eltern darüber zu reden! Das wäre sehr wichtig weil die sicherlich die letzten sein werden die dich auslachen! Wenn es dir danach immer noch nicht besser geht wäre vielleicht ein Besuch beim Therapeuten keine falsche Entscheidung und um das gleich zu entschärfen du bist sicherlich nicht verrückt bloß weil du mal mit einem Psychologen über deine Gefühle sprichst! Ich hoffe ich konnte helfen! LG Selli
Man sollte ja eigentlich immer die Person sein können, die man wirklich ist, doch das ist nicht immer ganz so einfach. Ich dachte auch eine Zeit lang, ob es nur mir so geht. Bei meiner Familie bin ich anders, als in der Schule und dort anders, als bei meinen Freunden. Doch wenn ich allein bin, fühle ich mich ganz anders, so wie ich wirklich bin, aber ich habe Angst, dass mich so keiner verstehen würde, dass ich ihnen zu kompliziert und anders wäre. Deswegen kann ich oft nicht ich selbst sein, ich bin dann einfach so, wie andere es von mir erwarten.
Dass du Angststörungen hast ist natürlich nicht gut. Es ist klar, dass du in der Schule nicht zeigen willst, wie deprimiert du eigentlich bist, das verstehe ich gut. Aber wenn es dir ernsthaft schlecht geht, würde ich dir raten mit deinen Eltern darüber zu sprechen, denn von allein wird das nicht besser und deine Eltern können dir sicher helfen, wenn du offen mit ihnen redest. Es müssen aber nicht deine Eltern sein, hauptsache eine Person, der du vertrauen kannst (z. B. bester Freund, Schulpsychologe, ...)
Ich bin zwar selbst auf dem Gebiet kein Profi, aber ich hoffe, dass ich dir dennoch helfen konnte. :)