15% Luftfeuchtigkeit auf der Arbeit?
Hi zusammen,
Ich habe seit letztem Jahr auf der Arbeit immer ca eine Luftfeuchtigkeit von ca 15%. Ich Arbeite in ein einer Halle und es ist sehr unangenehm mit der trockenen Luft. Gibt es für mich eine Möglichkeit sowas zu melden oder wie ist da die Gesetzeslage, weil gesund auf Dauer kann das auf keinen Fall sein. Danke für eure Expertise.
Wie wird bei euch geheizt?
Über eine zentrale Heizeinheit also auf 19C. ist eine Produktionshalle die keine besonderen Temperaturen benötigt
4 Antworten
Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) in Deutschland legt fest, dass Arbeitsräume so gestaltet sein müssen, dass sie die Gesundheit der Beschäftigten nicht gefährden. Dies schließt ein gesundes Raumklima ein, zu dem auch eine angemessene Luftfeuchtigkeit gehört.
Eine Luftfeuchtigkeit von nur 15% ist deutlich zu niedrig und kann verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, wie trockene Haut, gereizte Augen, Atemwegsprobleme und eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen. Normalerweise sollte die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zwischen 40% und 60% liegen.
Wenn du auf der Arbeit eine derart niedrige Luftfeuchtigkeit feststellst, solltest du dies deinem Arbeitgeber mitteilen. Es ist ratsam, dies schriftlich zu tun und die Situation klar zu schildern. Dein Arbeitgeber hat die Pflicht, für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen zu sorgen und sollte Maßnahmen ergreifen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, zum Beispiel durch den Einsatz von Luftbefeuchtern.
Falls dein Arbeitgeber nicht reagiert, kannst du dich an den Betriebsrat, die Arbeitsschutzbehörde oder einen Arbeitsmediziner wenden. Diese Instanzen können dich unterstützen und gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern.
Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) legt die grundlegenden Pflichten des Arbeitgebers im Bereich des Arbeitsschutzes fest. Es fordert eine Gefährdungsbeurteilung gemäß § 5 ArbSchG, um potenzielle Gefahren am Arbeitsplatz zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) regeln die Anforderungen an Lüftung und Raumklima in Arbeitsstätten. Auch wenn es keine expliziten Mindestwerte für die Luftfeuchtigkeit gibt, müssen Arbeitsbedingungen geschaffen werden, die die Gesundheit der Arbeitnehmer nicht gefährden.
Unternehmen und deren Beschäftigte im Handel und in der Warenlogistik. (BGHW) überwacht die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften und kann Sanktionen verhängen. Bei Verstößen kann die BGHW Fristen setzen, um die Mängel zu beheben. Die Möglichkeit der anonymen Meldung von Arbeitsschutzverstößen ist ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Mitarbeiter können so Missstände melden, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen.
Meine Erfahrung zeigt, dass die BGHW ernsthaft auf die Einhaltung der Arbeitsschutzvorschriften achtet und Unternehmen zur Rechenschaft zieht. Dies unterstreicht die Bedeutung der Einhaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen zum Wohle der Mitarbeiter. Es ist wichtig, dass Arbeitgeber kontinuierlich die Arbeitsbedingungen überprüfen und verbessern, um die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten.
Das ist alles völlig richtig so, aber einen rechtlich verbindlichen unteren Grenzwert für die rel. Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz gibt es m.W. nicht.
Such dir doch einen anderen Job und melde den Vorfall der Gewerkschaft und Amt f. Arbeitsschutz
Der Arbeitgeber Mercedes Benz Sindelfingen zahlt leider zu gut um mal eben den Job zu wechseln
Hi,
Eine bestimmte Vorgabe habe ich bei einer kurzen Recherche nicht gefunden, dafür aber das hier:
https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/43588
Da wird über Luftfeuchtigkeit bei Arbeitsplätzen berichtet, möglicherweise hilft es dir weiter.
Liebe Grüße und einen schönen Montag,
Leseratte🍀
Zuerst musst du mal klären, warum es da so trocken ist.
Vielleicht muss das durch die Art der Arbeit so sein.
Einschließlich Kühlung, denn die trocknet die Luft auch aus.
in der normalen Außenluft kommt hierzulande solche
Trockenheit nicht vor; irgendwas machen die da mit der Luft.
Wenn nicht, frag mal deinen Chef danach.
Damit Obst wie Salate 🥗 Kohlrabi durch die Zugluft nicht austrocknen und kaputt gehen.
Die Antwort ist zutreffend. Es wäre jedoch denkbar, daß der Unternehmer sich auf den Standpunkt stellt, die Nachrüstung einer Luftbefeuchtungsanlage sei ihm nicht zuzumuten, da die Kosten dafür für eine so große Produktionshalle wirtschaftlich nicht tragber seien. Alternativ müßte er sonst die Produktion schließen und die Mitarbeiter entlassen. Da ziehen die Behörden dann häufig den Schwanz ein, wenn es um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht. M.W. gibt es auch für die Mindest-Luftfeuchtigkeit am Arbeitsplatz keine verpflichtenden Vorgaben, wohl aber für die Temperatur. Da heißt es immer nur "sollte" und nicht "muß".