12-jährige Tochter mit ADHS zu Pflegeeltern geben für 1 bis 2 Jahre?

14 Antworten

Eine schlechte Mutter bist Du sicher nicht. Nur eine verunsicherte.

Vielleicht solltest Du 1 Nachmittag in der Woche nur für sie Zeit haben, was mit ihr unternehmen, sie nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln und sie manchmal um Rat fragen, selbst wenn das weißt, das Du sie fragst.

Wenn, dann braucht Dein Kind einen PSYCHIATER, keinen Psychologen. Ein Psychiater bietet eben auch Therapie an, ein Psychologe nicht, der stellt nur fest.

Ich denke aber, sie hat diese Erwachsenwerdenfase, das kann dauern. Setz Dich mit ihr hin, geh spazieren oder in einen Eissalon und rede mit ihr. Macht sie dicht, dann versuche es mit einer Pflegefamilie.

Es gibt Pflegefamilien, die auf solche Kinder spezialisiert sind, ohne Fachmenschen zu sein, weil es Menschen gibt, die das einfach intuitiv drauf haben. Sie sollten aber nur eine Art Freundschaft mit deiner Tochter anstreben und wöchentlich nur ein paar Stunden für sie Zeit haben, so eine Art Vertrauenseltern - wenn Du verstehst, was ich meine, weil sie bei Dir wohnen bleiben muss. Du kannst die Lücke, die da entsteht, wenn Du sie aus dem Haus gibst, nie wieder schließen und dann ist der Ofen erst Recht aus.

Wenn sie keinen Respekt vor Erwachsenen hat, dann müssen diese sie aber auch ganz schön enttäuscht haben, denn die sogenannte " Phantasiekrankheit " ADHS, die nur der Medikamenten-Lobby die Taschen fett macht, ist die Folge von solchen Erfahrungen, mangelnde Zeit, das Empfinden, zurück gesetzt zu werden gegenüber den anderen Geschwistern. Keiner hört zu, niemand nimmt sie ernst....usw. Es fehlt einfach an Verständnis, das man sich um kleinere Kinder mehr kümmern muss, als um größere. Obwohl das so auch nicht ganz richtig ist, sie müssen nur anders versorgt und geholfen bekommen als größere. Es ist ja nicht von der Hand zu weisen ist, das Kinder in jedem Alter Sorge und Hilfe und vor allem Liebe und Verständnis nötig haben.

Bei mir hat es gefruchtet, das ich das Verhalten nicht wahr genommen habe, auf die Patzigkeit nicht reagiert habe. Zumindest nicht so, wie das gewünscht wurde. Man muss schon reagieren, aber eben anders als sie das erwarten. Ich habe meinen Ärger einfach nicht gezeigt. Lach doch einfach mal herzlich, wenn es wieder mal schlimm ist und sag ihr, das sie dich erinnert, als du in dem Alter warst, hattest Du auch diese nervige Phase......nachdem die Phase vorbei hast, hast Du Dich über Dich selbst geärgert, weil Du Dir durch diese Trotz - und Alles - zum - K..... - Phase selbst am meisten versaut hast. Und Du konntest Dich selbst nicht leiden, hast andere dafür büßen lassen, statt einfach mal zu reden, was denn Phase ist.

Ich drück Dir die Daumen. Und Deiner Großen auch. Kinder, die einem am meisten Sorgen bereiten, die brauchen auch am meisten Liebe und wir lieben sie auch am meisten, sonst würden wir uns darüber ja nicht aufregen, nicht wahr.

Barney123  24.01.2014, 16:14

Doch, auch Psychologen können helfen, sie sind oft als Therapeuten ausgebildet. Sie kennen die Lerngesetzte und wissen, dass nichts gegen das Kind geht, sondern man das Kind zur Mitarbeit überzeugen muss!

denn die sogenannte " Phantasiekrankheit " ADHS

gibt es tatsächlich! ADHS Kinder können sich schlecht konzentrieren (mein Sohn schaffte das am Anfang gerade mal für fünf Minuten, wenn es nicht gerade etwas war, was ihn besonders interessiert hat. Auch ist ihr Selbststeuerungsvermögen gerade am Anfang sehr viel schlechter, als das von anderen Kindern gleichen Alters. Mein Sohn braucht Heute noch ständig etwas in den Fingern, mit dem er spielen kann, sonst zappelt er sonstirgendwie in der Gegend herum!

Bei mir hat es gefruchtet, das ich das Verhalten nicht wahr genommen habe, auf die Patzigkeit nicht reagiert habe.

Runtergeschluckter Ärger kommt immer irgendwie zurück und belastet letzten Endes die Beziehung! Ich habe, indem ich mich intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt habe, gelernt, dass die Kinder nicht mit Absicht schwierig sind, sondern einfach nicht anders können! Das hat mir jeglichen Ärger (in den meisten Situationen) genommen, oder aber ich konnte relativ leicht den Standpunkt wechseln. Damit geht der Rest des Absaztes am Problem vorbei!

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Hallo, also erst ein mal tief durchatmen und die Ruhe im Moment geniesen. Und dann frag Dich wirklich willst Du den "Kampf" mit Deiner Tochter wirklich aufgeben? Du Liebst sie doch... Ja es ist verdammt schwierig mit einem Pupertierenden Mädchen (ZICKEN) noch dazu mit ADHS meine Tochter ist jetzt 11 1/2 und manchmal könnte ich die Wände hochgehen. Aber weggeben? Diese Kinder brauchen (leider) eine sehr strenge Hand (damit meine ich keine Schläge!!! nicht falsch verstehen) Sie brauchen ganz klare Regeln eine ganz straffe Struktur noch mehr wie die "anderen" Kinder, was verdammt viel Kraft kostet... Versuch Dir Hilfe zu holen. Mit Hilfe Deines Hausarztes, hat sie denn zu Hause auch ein Psychotherapeut? Der muss natürlich auch mit arbeiten und dem Jugendamt. Die haben Helfer die in die Familien reinkommen. Und dort unterstützend mit Dir und Deiner Tochter zusammenarbeiten. Wart ihr zusammen z.b. in einer Mutter Kind Kur die sich mit ADHS Kinder auskennt? Würde Dir auch gut tun. Und da sind viele Mütter denen es auch so geht wie Dir. Dort bekommst Du ganz viele Tipps für zu Hause. Versuch mal in Deiner Umgebung eine Selbsthilfegruppe zu finden... Ich wünsche Dir ganz viel Kraft... Und Nein Du bist keine Rabenmutter... Du bist eine Mutter die wie viele am Ende Ihrer Kraft ist...

Barney123  24.01.2014, 16:24

Und dann frag Dich wirklich willst Du den "Kampf" mit Deiner Tochter wirklich aufgeben?

Einen Machtkamp verlieren immer beide Seiten, besser ist es zusammenzuarbeiten! Aber dazu ist Deine Einstellung falsch!

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fctina  25.01.2014, 15:02
@Barney123

Also ich glaube Du hast mich nicht verstanden ist aber nicht schlimm geht vielen Männern so... Ich hatte das Wort "Kampf" extra in Anführungsstriche gestellt... Weil ich nicht den Machtkampf meinte aber die Auseinandersetzungen zwischen Mütter und Töchter können Anstrengend empfunden werden. Ob mit oder ohne ADHS...

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Barney123  25.01.2014, 16:29
@fctina

Hallo FCtina,

Muss mich eindeutig bei Dir entschudigen! Hatte schon einiges von den Anderen gelesen, bis ich zu Deiner Antwort kam, und dann wurde ich immer schneller im Lesen. Du hast wirklich einige Ansatzpunkte, die ich nun erst verstanden habe. Was bleibt ist der Ärger. Ich habe mich bei meinem Sohn irgendwann einmal entschieden mich nicht mehr zu ärgern, das hat dann auch bald ganz gut geklappt. Die strenge Hand kann ich nicht unterschreiben, ich würde einfach von konsequenter Einhaltung von Regeln sprechen. Dabei kann man durchaus freundlich und nett, aber verbindlich bleiben. funktioniert trotzdem. Diese Regeln müssen halt auch gut erklärbar sein, dann halten sich die Kids auch dran. Notfaslls nach entsprechenden Erinnerungen. Waren bei uns auch oft mehrere Erinnerungen. Sind aber trotzdem ruhig und freundlich geblieben.

Danach wirst Du wieder richtig gut in Deiner Antwort.

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Also ich hab nun einen Teil der Antworten gelesen und bin schockiert!

Haupttenor: Kampf dem Kind!

Genau das ist das Problem:

  1. Das Kind macht das alles nicht aus böser Absicht

  2. Um erziehen zu können braucht man eine gute Beziehung zum Kind! Nur dann kann man seine Mitarbeit erreichen!

  3. Einen Machtkampf verlieren immer beide Seiten! Das Kind ist aber nicht in der Lage diesen zu beenden, muss es auch nicht, denn die Eltern fangen diesen an!

Wir haben auch einen Sohn mit ADHS! Inzwischen Erwachsen. Wir haben uns intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt und dann in zusammenarbeit mit dem Kind Wege entwickelt, wie wir auf einen grünen Zweig kommen. Denn eines ist klar: Aufgrund der fehlenden Selbststeuerungskompetenz zu Beginn, ist es nicht möglich einfach nur ein bestimmtes Verhalten zu verlangen, * NEIN * dieses muss mühsam eingeübt werden! Mit Geduld! Mit liebevoller Unterstützung! Mit Verständnis!

Und das alles kann nur entstehen, wenn man sich intensiv mit der Problematik auseinandersetzt! Und ja, es ist aufwändiger eine ADHS Kind zu erziehen. Aber es ist nicht schwierig. Und diese Kinder sind auch nicht böse oder nervig, denn sie verhalten sich nicht in böser Absicht anders!

schlummermutter  24.01.2014, 19:48

Kein Mensch will Kampf dem Kind, verstehen Sie hier absichtlich alles falsch ? Jeder Mensch macht andere Erfahrungen.....jeder kann nur seine mitteilen. Auf keinen Fall sollte jemand, der helfen will, auf Ihre Art abgemahnt werden, Thema absolut verfehlt. Denn hier stehen nicht die Antwortenden zur Debatte, sondern die Fragestellerin und ihre Sorgen. Wenn Sie die Antworten doch mal alle von Anfang bis Ende durchlesen, kommen Sie vielleicht zu dem Ergebnis, das niemand die Kinder als böse. nervig oder sonstwie benennt. In dem Zusammenleben erscheint es aber so. Und Sie müssen das auch nicht abstreiten, denn dann wären Sie eine Übermutter, der alles gelingt und so etwas gibt es nicht. ADHS, wie entsteht diese Krankheit überhaupt ? Das ist nämlich tatsächlich das Problem......

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schlummermutter  24.01.2014, 19:54
@schlummermutter

......oder Übervater, pardon. Ich habe mich nicht informiert ob Sie weiblich oder männlich sind, was allerdings beim Thema selbst kaum eine Rolle spielt.

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Barney123  25.01.2014, 08:04
@schlummermutter

Das mit dem Übervater mag so aussehen, aber Ärger raus ist tatsächlich die Lösung des Problems. Ich bin auch anders erzogen worden, und manchmal kam auch bei mir Ärger hoch. Dann hat tatsächlich nichts mehr funktioniert und es war nur noch Stress! Allerdings habe ich relativ früh gelernt, den Standpunkt zu wechseln und die innere Einstellung einzunehmen: "Das Kind kann dies und jenes noch nicht, und muss das erst lernen, dafür bin ich zuständig!" Das hat den Ärger aus der Situation genommen und die Vrantwortung bei mir gelassen, das Kind wurde nicht stigmatisiert! So war immer eine Lösung möglich!

Das funktioniert übrigens bei allen Kindern! Unser anderer Sohn hat auch davon profitiert! Und ja, das ist einerseits aufwändiger, weil ich mich erst intensiv mit der Thematik auseinandersetzen musste - andererseits wurde danach vieles einfacher! So habe ich (schon bevor meine Kinder geboren wuren) mich intensiv mit Pädagogik und Psychologie beschäftigt, sprich studiert, allerdings ohne einen Abschluss anzustreben. Da konnte ich dann oft auch Lehrern mit der falschen Einstellung paroli bieten und sie an das erinnern, was sie in ihrem Studium alles gelernt hatten!

Und ja, ich bin stoluz darauf, gegen oft andere Einwürfe von aussen, eine andere Linie in der Erziehung gefahren zu haben, denn der Erfolg gibt mir Recht! Wenn Du mich als Übervater empfindest? Kein Problem, denn die Lösung ist ganz einfach: Ärger raus!

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Barney123  25.01.2014, 13:18
@schlummermutter

Habe einen weiteren Versuch gemacht, vielleicht gefällt Dir das ja besser. Ein Umdenken der Eltern oder der meisten Ratgeber hier, halte ich trotzdem für nötig!

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Ich hatte schon Kinder mit ADHS in meiner Kindergruppe. Eines haben alle diese Kinder gemein: Sie sind meistens hochintelligent, und wenn man sich EINZELN mit ihnen abgibt, die wunderbarsten Menschen.

Schlummermutter hat hier eine super Antwort gegeben. Du bist verunsichert, hast keine Kraft mehr. Wichtig ist auch, dass DU etwas für dich tust, um wieder Kraft zu schöpfen. Deiner Tochter könnte auch helfen, auf eine spezielle Schule für ADHS-Kinder zu gehen. Erkundige dich mal bei der Lehrerin, oder bei einer Beratungsstelle. Dort sind viel kleinere Klassen, wo man mehr auf das Kind eingehen kann. Das alleine führt bei den Kindern schon zu mehr Ruhe.

Auch der Vorschlag, einen Tag NUR für deine Große einzurichten, finde ich sehr positiv. Dann gehen eben die Kleinen mal zu den Großeltern. Das ist doch toll, dass die da mitmachen. Lass das Mädchen aussuchen, was sie an dem Tag machen möchte.

Ich finde es übrigens eher positiv, dass sich die Großeltern liebevoll kümmern. Das ist es nämlich, was deine Tochter braucht: Jemand, der sich um sie kümmert, und sie nimmt, wie sie ist. DU kannst das im Moment nicht, weil deine Nerven zu strapaziert sind. Daher lass doch Oma und Opa machen, wenn sie sich das zutrauen. Du kannst das Kind nicht in eine Schiene zwängen. Kinder müssen sich entwickeln können, und zwar auch in ihre eigene Richtung. Du kannst nur lenken. Immerwährend alles bremsen und verbieten hilft nicht und verursacht nur Streit.

Pflegefamilie würde sicher alles nur noch verschlimmern, und eure Beziehung zueinander immer weiter auseinandertreiben. Es ist doch dein Kind. Lass das nicht zu.

Und deswegen bist du keine Rabenmutter. Du bist einfach nur ein Mensch,d er an seine Grenzen geraten ist, und Hilfe braucht. DU brauchst Hilfe, nicht nur dein Kind. Lass dir helfen, nimm dir auch Auszeiten VON den Kindern. Einen Papa gibt es? Dann soll der auch mal nach seinen Kindern gucken. Wenn es den nicht gibt, dann bitte Oma und Opa um Freistunden für dich, in denen du z.B. in Vereine gehen kannst, Sport machen oder mal ins Kino... . Damit DU eben auch wieder zu Kräften kommst.

Geh mal zu einer Beratungsstelle. Oftmals sind die auf dem Landratsamt (Schulpsychologischer Dienst), oder von der Caritas.... . Es tut wirklich gut, mal mit unbeteiligten Experten darüber zu reden. Manchmal tut sich ein Hintertürchen auf, und du findest den Punkt, wo es wieder aufwärts geht.

Alles Gute, und bleib am Ball :o) !

Barney123  24.01.2014, 16:02

Deine antwort gefällt mir sehr gut. Eine wesentliche Stelle finde ich ist

Du kannst das Kind nicht in eine Schiene zwängen. Kinder müssen sich entwickeln können, und zwar auch in ihre eigene Richtung. Du kannst nur lenken. Immerwährend alles bremsen und verbieten hilft nicht und verursacht nur Streit.

Wir hatten auch ein Kind mit ADHS. Die sind sehr verständig und man kann sehr gut mit ihnen reden. Unser Junge hat auch gemerkt, dass er Probleme hat, die andere nicht haben. Deshalb haben wir die Ziele mit ihm besprochen und auch darüber geredet, wie wir diese erreichen wollen. Dadurch haben wir seine Mitarbeit gewonnen. Das hat das ganze sehr viel stressfreier gestaltet. Man muss sich einfach richtig klar machen, dass diese Kinder nicht mit Absicht sind, wie sie sind, sonder einfach nicht anders können. Und wir haben ihn einfach dabei unterstützt, seine Probleme zu lösen.

Wenn da ein Machtkampf stattfindet, verlieren immer alle Beteiligten!

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In einer Pflegefamilie, wird das leider auch nicht besser, da dass keine ausgebildenten Psychologen sind. Ich glaube sie braucht einen guten Psychologen der mit deine Eltern und dir zusammen arbeitet. Einem Psychologen zu dem sie Vertrauen gewinnt, ist da glaube ich in erster Linie wichtig!! Denn die Kinder die so Austicken fühlen sich einfach nicht verstanden und rebelieren daher so extrem. Ich wünsche dir viel Glück und viel Geduld mit deiner Tochter!!!