Wie gefällt Euch folgender Vorschlag der Grünen hin zu einer besseren Regelung der Erbschaftssteuer?
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https://gmx.net/magazine/politik/gruene-erbschaftsteuer-vereinfachen-hoher-freibetrag-40353354
Wer hierauf antwortet, sage uns bitte, aus welcher Rolle heraus er antwortet und welches Hauptargument seinem Urteil zugrunde liegt. Danke!
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Federführend für diesen Vorschlag scheint mir die neue Spitze der Grünen zu sein: https://www.gmx.net/magazine/politik/inland/starke-ergebnisse-stuermischen-zeiten-40352284
2 Antworten
Danke grtgrt, für die Anregung zur Diskussion!
In welcher Rolle antworte ich?Ich dürfte nicht ausreichend vermögend sein, damit meine Kinder oder ich unter eine der Regelungen fallen würde, aber ich bin wohlhabend genug, um nicht unter den Verdacht einer „Neiddebatte“ zu fallen.
Mir ist es wichtig, Konzepte, die Parteien erarbeitet haben, auch in den Diskurs zu nehmen. Jede demokratische, politische Partei hat den Auftrag, die Meinungsbildung zu fördern, was sie durch die Publikation solcher Überlegungen auch machen.
Zum KonzeptDas Erbrecht erzeugt ein erhebliches Ungleichgewicht der Vermögensverteilung. Eine gerechte Möglichkeit, Vermögen aufzubauen, muss immer gegeben sein. Ebenso die Möglichkeit „gut für die Nachkommen vorzusorgen“. Es tut einer Demokratie auf Dauer nicht gut, wenn Entscheidungsstrukturen durch überreiche Riesenbabys verzerrt werden.
Hier kommen wir aber wieder zu einem Problem des Wasche-mich-aber-mach-mich-nicht-Nass.
Denn einerseits gibt es Reiche, die den Grundsatz des Eigentum-Verpflichtet sehr ernst nehmen und auch sehr transparent und demokratiefähig umsetzen (wäre hier die Quant-Familie zu nennen?), aber halt auch das „Schwarze“ Gestaltungsverständnis an gesetzlichen Regeln vorbei (also ohne Gesetzesverstoss) und aus einem demokratiefeindlichen, autokratischen Verständnis heraus. Oder jene, die einfach „To-big-to-Fail“ sind und gesellschaftlichen Unsinn betreiben.
Von daher halte ich es für sinnvoll, Ausnahmen zur Erbsteuerbefreiung sehr transparent zu halten und ab einer großzügigen Kappungsgrenze das weitere zu besteuern und damit das Vermögen in Teilen wieder der Gesellschaft zu zu führen.
In diesem Sinne verstehe ich den Beitrag der Grünen.
P.S.: DiskussionAnders als Fragen auf GF sehe ich Diskussionen gerade als Diskursaufforderungen. Und anders als bei Fragen, bei denen es um eine „richtige“ Antwort geht, kann es bei einer Diskussion um den Austauschbaren von Sichtweisen, aber nicht um Recht-Behalten gehen.
Im Grunde ist mir das Thema aus egoistischer Sicht egal. Betrifft mich nicht.
Der Vorschlag passt zur grünen Klientel, würde ich sagen. Was ja auch irgendwie logisch ist. Wäre für mich jetzt weder ein Grund dafür noch dagegen, sie zu wählen - auf der Liste wichtiger Fragen für unser Land liegt die Erbschaftssteuer so ungefähr auf Platz 120. Ob's für den Wahlomat reicht?